Android-Flunder

Huawei P9: Android-Handy mit Leica-Cam ausprobiert

Elektronik
09.04.2016 09:00

Der chinesische Telekommunikationsriese Huawei hat kürzlich sein nächstes Android-Flaggschiff präsentiert: das P9 mit einer gemeinsam mit Leica entwickelten Dual-Kamera, Achtkern-Chip aus eigener Fertigung und edlem Metallgehäuse. Wie sich das Gerät in der Praxis anfühlt, hat krone.at bereits kurz nach der Enthüllung des P9 in London ausprobiert. Hier unsere Eindrücke.

Optisch unterscheidet sich das frisch enthüllte P9 nur in Details von seinem Vorgänger - zumindest an der Vorderseite. Rückseitig ist es durch den neu hinzugekommenen und ausgesprochen flotten Fingerscanner sowie die gemeinsam mit Leica entwickelte Doppelkamera dagegen sofort als neues Modell zu erkennen.

Saubere Verarbeitung, angenehm helles Display
Das Metallgehäuse wirkt sauber verarbeitet und erfreut den Nutzer mit schönen Details wie einem geriffelten Entsperrknopf. Das P9 ist trotz Metallchassis angenehm leicht, liegt dank subtil gerundeter Kanten und 6,95 Millimeter Dicke gut in der Hand und ist durch einen dünnen Displayrahmen trotz 5,2 Zoll Diagonale noch vergleichsweise kompakt.

Während manch ein Rivale bereits eine höhere als "nur" Full-HD-Auflösung bietet, setzt das P9 auf ein IPS-Display mit 1920 mal 1080 Pixeln Auflösung. Auf den ersten Blick schadet das dem Gerät nicht. Text wird klar lesbar dargestellt, Fotos und Videos sind hinreichend scharf und detailreich.

Erfreulich ist die hohe Helligkeit des P9-Displays sowie seine natürliche Farbdarstellung. Auch die seitliche Ablesbarkeit überzeugt, beim Kontrast kann es aber nicht ganz mit AMOLED mithalten.

Starke Kamera, schnellerer Fokus wünschenswert
Die wohl spannendste Neuheit im Huawei P9 ist seine ungewöhnliche Dual-Kamera, die gemeinsam mit Leica entwickelt wurde. Sie verfügt über zwei Linsen und zwei Bildsensoren - einen RGB-Sensor für Farbbilder und einen monochromen Bildsensor für Schwarzweißbilder. Huawei verspricht, dass beide Kameras im Verbund durch den lichtstarken Monochrom-Sensor besonders gute Ergebnisse bei schlechtem Licht liefern und nutzt das duale System auch für Fokusspielereien mit nachträglich veränderbaren Unschärfeeffekten.

Der Kurztest mit der Leica-Kamera im Huawei P9 hinterließ einen guten ersten Eindruck. Die Bilder, die das P9 bei Tageslicht knipst, sind von natürlicher Farbgebung, detailreich und scharf. Das Scharfstellen dauert leider trotz Laser-Autofokus spürbar länger als beim in dieser Hinsicht derzeit führenden Galaxy S7 von Samsung. Optische Bildstabilisierung gibt es im Gegensatz zum Vorgänger nicht mehr, im Kurztest gelangen mit dem P9 aber trotzdem scharfe Bilder. Die Schlechtlicht-Performance der Kamera ist in der Tat ziemlich gut, im Zwielicht geknipste Bilder sind angenehm rauscharm. Ein finales Urteil kann hier aber erst nach einem ausführlicheren Test gefällt werden.

Schöne Kamera-App, viel Rechenpower
Die Kamera-App ist gut gemacht und bietet viele kreative Spielereien - angefangen bei Filtern über den künstlerischen Monochrom-Modus und die bereits vom Vorgänger bekannte Lichtmalerei bis hin zu den bereits genannten Unschärfe-Spielereien.

Der mit einem Fingerwisch aufrufbare Profi-Modus, in dem alle möglichen Dinge - etwa die Lichtempfindlichkeit - eingestellt werden können, macht einen durchdachten Eindruck. Die gegenüber dem Vorgänger leicht gesunkene Auflösung von zwölf Megapixeln im 4:3-Format (9 Megapixel bei 16:9) fiel im Test nicht negativ auf und wird aus unserer Sicht durch die gute Schlechtlichtperformance ausgeglichen.

Die reine Hardware-Power des P9 hinterließ beim Kurztest ebenfalls einen guten Eindruck. Android läuft jederzeit flüssig, Apps starten schnell und auch für Games dürfte genug Power da sein. Wie sich der verbaute Kirin-955-Chip im Direktvergleich mit der Konkurrenz schlägt, müssen zwar erst noch ausgiebige Benchmark-Tests zeigen, der Ersteindruck ist jedoch gut - und zwar auch beim Multi-Tasking, das mit drei Gigabyte RAM im P9 klaglos funktioniert.

Ersteindruck: Huawei liefert mit dem P9 auf den ersten Blick ein sehr interessantes neues Android-Flaggschiff ab, das mit einem Preis von 550 Euro spürbar günstiger daherkommt als etwa die Konkurrenz aus Korea. Hardware-Power, Display und Verarbeitung überzeugen, der flotte Fingerscanner sei ebenfalls lobend erwähnt.

Die mit Leica entwickelte Kamera mit ihren Dual-Sensor-Spielereien hinterlässt einen guten ersten Eindruck, wenngleich sie es in Detailfragen - etwa bei der Scharfstellgeschwindigkeit - nicht ins absolute Spitzenfeld der aktuellen Android-Flaggschiffe schafft. Man darf gespannt sein, wie sich das P9 im ausführlichen Test schlägt.

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