230-Euro-Androide

Huawei P8 Lite: Der Preis-Leistungs-Tipp im Test

Elektronik
25.07.2015 08:30
Einige Wochen nach seinem aktuellen Android-Flaggschiff P8 hat der chinesische Telekom-Riese Huawei mit dem P8 Lite auch eine abgespeckte Version seines Oberklasse-Modells auf den österreichischen Markt gebracht. Es kostet nur rund die Hälfte des großen Bruders, bietet aber auch etwas weniger Leistung. Wie sich das Budget-Smartphone im Alltag schlägt, hat krone.at getestet.

Auf den ersten Blick unterscheidet sich das P8 Lite kaum vom P8, nur das Huawei-Logo an der Front entlarvt das P8 Lite auf den ersten Blick als Lite-Version. Beim großen Bruder findet sich das Logo an der Geräterückseite. Nimmt man das P8 Lite in die Hand, fällt zudem auf, dass das Smartphone zwar von Weitem aussieht, als wäre es aus Metall gefertigt, in Wahrheit aber aus Kunststoff besteht.

Was genau im P8 Lite steckt, erfahren Sie in dieser Tabelle:

Huawei P8 Lite

CPU

HiSilicon Kirin 620; 1,2 GHz Octa-Core

RAM

2 GB

Diagonale

5 Zoll

Auflösung

1.280 x 720 Pixel

Speicher

16 GB

microSD-Slot

Bis 128 GB

Hauptkamera

13 Megapixel
Dual-LED-Blitz

Frontkamera

5 Megapixel

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.0, NFC, GPS, GLONASS

Maße

143 x 70,6 x 7,6 Millimeter; 131 Gramm

Akku

2.200 mAh

Extras

Dual-SIM (Kombi-Slot: SIM oder Speicherkarte)

Software

Android 5 (EMUI)

Preis

Ab 230 Euro

Der Prozessor im P8 Lite ist deutlich schwächer als jener im großen Bruder und auch der RAM ist kleiner, in der Praxis haben die verbauten Komponenten im Test aber für ein flüssiges Bedienerlebnis ausgereicht. Android 5 läuft am P8 Lite ausreichend flott, Apps starten schnell und Multitasking ist ebenfalls kein Problem. Am ehesten bemerkt man den Leistungsrückstand zum Top-Modell P8 bei grafisch imposanten 3D-Games. Spiele wie "Asphalt 8" laufen nicht ganz so flüssig wie auf dem großen Bruder, sind aber spielbar.

Adäquates Display, erfreulich gute Kamera
Das Display im P8 Lite löst auf fünf Zoll Diagonale mit 720p-Auflösung auf, ist also nicht ganz so scharf wie der Bildschirm des P8. In der Praxis wird das aber den meisten Nutzern nicht auffallen: Das P8 Lite liefert ausreichend detailreiche Fotos und Videos sowie klar lesbaren Text. Bei seitlicher Betrachtung kommt es zu leichten Farbverschiebungen, ansonsten wirkt die Farbdarstellung natürlich. Die maximal erzielbare Helligkeit ist auch für den Außeneinsatz ausreichend. Durch die kratzfeste Glasscheibe an der Front spiegelt das Display im Freien freilich trotzdem.

Die Kamera im P8 Lite liefert bei guten Lichtverhältnissen scharfe und detailreiche Fotos, stellt flott genug scharf und bietet in der Kamera-App nette Spielereien wie Foto-Filter und Selfie-Verschönerungsfunktionen. Im Zwielicht macht das P8 Lite für ein Gerät dieser Preisklasse immer noch recht brauchbare Fotos, wer auf den Blitz verzichtet, muss allerdings mit sichtbarem Bildrauschen rechnen. Die Frontkamera ist gut für Selfies und Videotelefonie geeignet.

Veraltetes WLAN, solides Kunststoffgehäuse
Die sonstige Ausstattung des P8 Lite dürfte für die meisten Anwender ebenfalls adäquat sein: Der Speicher ist ausreichend groß dimensioniert und kann per microSD-Karte erweitert werden, die Funktechnologien sind – mit Ausnahme vom WLAN, das noch über den alten N-Standard funkt – auf der Höhe der Zeit. Als Bonus ist zu werten, dass das P8 Lite mit zwei SIM-Karten umgehen kann, allerdings muss man dann auf die Speicherkarte verzichten. SIM-Karten und Speicherkarten teilen sich beim P8 Lite nämlich einen Kombi-Slot.

Die Verarbeitungsqualität des Huawei P8 Lite ist tadellos, bei unserem Testgerät waren keine Mängel wie unerwünschte Spalten oder nachgebende Stellen am Gehäuse zu entdecken. So hochwertig wie das "große" P8 ist die Lite-Version allerdings nicht. Der Grund: Sie sieht zwar auf den ersten Blick aus, als wäre sie aus Metall gefertigt, sobald man das Gerät in die Hand nimmt, wird aber klar, dass es sich beim Gehäusematerial um Plastik in Metall-Optik handelt. Immerhin: Das Plastik hat Huawei an der Rückseite mit einer griffigen Struktur versehen, durch die das Smartphone sicher in einer durchschnittlich großen Männerhand liegt.

Etwas schwacher Akku, ungewöhnliche Software
Beim nicht austauschbaren Akku gibt sich das P8 Lite etwas Blöße: Mit 2.200 Milliamperestunden Kapazität ist er nicht der dickste Stromlieferant und verhilft dem Gerät nur zu durchschnittlichen Laufzeiten. Für einen normalen Tag Betrieb reicht er zwar ohne größere Probleme aus, tägliches Aufladen ist mit dem P8 Lite für die meisten Anwender aber Pflicht.

Die Softwareausstattung des P8 Lite entspricht dem, was man von Huawei kennt: Die Oberfläche von Android 5 wurde recht stark verändert, eine App-Übersicht gibt es nicht. Stattdessen landen alle Anwendungen auf den Homescreens, ähnlich wie auch bei Apples iPhones. Uns persönlich erscheint das etwas unübersichtlicher als der Android-Standard. Optisch gibt sich das Interface trotzdem recht aufgeräumt und in sich stimmig. Negativ fällt auf, dass das Gerät mit vorinstallierter Bloatware – etwa Gameloft-Spielchen – ausgeliefert wird, die unnötigen Dreingaben lassen sich aber deinstallieren.

Fazit: Attraktiv für Sparfüchse
Nicht jeder Benutzer will 500 Euro und mehr für ein Oberklasse-Smartphone in die Hand nehmen. Da trifft es sich gut, dass in der Mittelklasse mittlerweile sehr solide Smartphones angeboten werden.

Das P8 Lite beispielsweise ist angesichts eines Preises von rund 230 Euro für Preisfüchse eine attraktive Wahl: Das Gerät ist ausreichend schnell, verfügt über ein grundsolides 720p-Display und macht für ein Smartphone dieser Preisklasse recht gute Fotos. Kleine Schwächen wie der nicht sonderlich starke Akku und die gewöhnungsbedürftige Software mögen den guten Eindruck ein wenig trüben, alles in allem machen Einsteiger und Durchschnittsnutzer mit dem Gerät aber nichts falsch.

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