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HTC One Max: Gigant mit Fingerabdruck-Sensor

Elektronik
25.12.2013 10:00
Handygiganten mit mehr als fünf Zoll Diagonale sind im Android-Lager gerade im Trend. So gut wie alle großen Hersteller buhlen mit entsprechenden Geräten um die Gunst der Kunden. Jetzt ist auch der taiwanesische Smartphone-Spezialist HTC auf den Zug aufgesprungen und schickt sein One Max mit 5,9 Zoll großem Display und Fingerabdruck-Sensor ins Rennen. krone.at hat sich den HTC-Riesen angesehen.

Nachdem Apple bei seinem iPhone 5S einen eingeführt hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis auch im Android-Lager die ersten Geräte mit Fingerabdruck-Sensor auftauchen. Mit dem HTC One Max ist nun ein entsprechendes Gerät da, das sich durch sein Riesendisplay dann aber doch deutlich vom Apple-Smartphone unterscheidet.

Innenleben nicht ganz auf Konkurrenzniveau
Bei der Hardware setzt HTC auf starke Komponenten, die allerdings nicht ganz in der Android-Oberklasse mitspielen. Während Konkurrenzgeräte bereits auf Qualcomms Snapdragon 800 mit mehr als zwei Gigahertz Takt setzen, kommt im One Max noch ein Snapdragon 600 mit vier Kernen und 1,7 Gigahertz Takt zum Einsatz. Auch das Adreno-320-Grafikmodul spielt nicht ganz im Top-Segment. Dafür ist mit zwei Gigabyte ausreichend Arbeitsspeicher an Bord und der wahlweise 16 oder 32 Gigabyte große interne Speicher lässt sich mittels microSD-Karten um bis zu 64 Gigabyte erweitern.

Im Praxiseinsatz reicht die Hardwarepower des One Max aber für alle Herausforderungen des Alltags. Android 4.2 – auf dem One Max HTC-typisch mit stark veränderter Benutzeroberfläche zugegen – lässt sich damit flüssig bedienen, Apps starten schnell und auch für 3D-Spiele ist genug Power vorhanden.

Tolles Display, praktisches Infrarot-Modul
Das Display des One Max hinterlässt einen sehr guten Eindruck. Mit seinen 5,9 Zoll Diagonale macht es das One Max ganz sicher nicht zu einem besonders kompakten Smartphone, dank Full-HD-Auflösung, ausreichend hoher Helligkeit und natürlichen Farben erfreut es aber das Auge. Besonders das Lesen macht auf dem Displayriesen Spaß. Text ist absolut scharf und durch die vielen Pixel finden auch Websites ohne größere Probleme Platz auf dem Bildschirm.

Bei der Funkausstattung ist das HTC One Max auf der Höhe der Zeit. Ins Internet geht es via LTE oder WLAN nach ".ac"-Standard, Bluetooth 4.0 und NFC sind ebenfalls vorhanden und auch ein Infrarot-Modul, über das sich das Smartphone als Universalfernbedienung nutzen lässt, hat HTC nicht vergessen. Die Einrichtung der Universalfernbedienung klappt in der Praxis unkompliziert, im Test ließen sich sowohl ein Panasonic-Fernseher als auch eine Sony-Stereoanlage zuverlässig bedienen.

Großer Sensor für bessere Dämmerlicht-Fotos
Bei den Kameras des HTC One Max setzen die Taiwanesen – wie schon beim One (siehe Infobox) – nicht auf schiere Megapixel-Superlative, sondern auf einen extragroßen Bildsensor, der besonders viel Licht einfängt und so auch bei schlechterem Licht gute Schnappschüsse ermöglichen soll. So kommt es, dass die Kamera an der Rückseite "nur" mit vier Megapixeln auflöst.

Bei gutem Licht gelingen damit Bilder in vernünftiger Schnappschussqualität, bei Dämmerlicht hält sich das Rauschen im Vergleich zu vielen anderen Smartphones tatsächlich in Grenzen, an dezidierte Kameras reicht die Bildqualität aber freilich trotzdem nicht heran. Die Frontkamera löst mit 2,1 Megapixeln vergleichsweise hoch auf und liefert bei Videotelefonie entsprechend ansehnliche Ergebnisse.

Zuverlässiger Fingerscanner, saubere Verarbeitung
Der Fingerabdrucksensor des HTC One Max ist an der Rückseite des Gerätes angeordnet und mit dem Zeigefinger relativ gut zu erreichen, allerdings nicht ganz so intuitiv zu finden wie beim iPhone 5S. Im Test klappte die Einrichtung unkompliziert: In den Android-Systemeinstellungen einen Fingerabdruck hinzufügen, ein paar Mal mit dem Finger der Wahl über den Sensor streichen und schon ist der Abdruck gespeichert.

Will man das One Max anschließend entsperren, bedarf es zunächst eines Drucks auf den seitlich angeordneten Entsperrknopf, bevor der Finger über den Sensor bewegt wird. Der Entsperrvorgang selbst dauert dann in etwa so lang wie bei der Apple-Konkurrenz, allerdings hatte das One Max in unserem Test mitunter leichte Schwierigkeiten, wenn der Finger in einer anderen als der zum Start eingescannten Position über den Sensor gezogen wurde.

Die Verarbeitungsqualität des HTC One Max ist tadellos. Das Gehäuse ist ausreichend steif, am Testgerät gab es keine Spalten oder sonstigen Verarbeitungsmängel zu finden. Beim Gehäuse verwendet HTC reichlich Alu, am großflächigsten bei der abnehmbaren Akkuabdeckung. An den Seiten kommt Plastik zum Einsatz.

Eher unhandlich, gute Akkulaufzeit
Damit liegt das Smartphone gut in der Hand, wenngleich es wegen seiner enormen Größe nicht ganz einfach zu bedienen ist. Mit einer Hand kommt man nicht weit, und auch in der Hosentasche macht sich der Gigant bemerkbar. Er findet in einer Männerhosentasche zwar noch Platz, reizt das verfügbare Platzangebot aber schon ziemlich aus.

Eine positive Überraschung erlebten wir bei der Akkulaufzeit des HTC One Max. Durch die schiere Größe des Geräts ist reichlich Platz für den Akku vorhanden, was sich bei der stattlichen Kapazität von 3.300 Milliamperestunden bemerkbar macht. Damit kamen wir in der Praxis problemlos über einen Tag, bei nicht so intensiver Nutzung ist auch ein zweiter drin. Längere Surfausflüge sind mit dem One Max kein Problem.

Toller Sound, gewöhnungsbedürftiges Interface
Erwähnenswert: Wie schon das HTC One bietet auch das One Max zwei Stereoboxen an der Front, die für Smartphone-Verhältnisse erstaunlich guten Klang liefern. Ein kleiner Raum lässt sich damit – arm an Bass, aber doch – ausreichend laut beschallen.

Bei der Software setzt HTC beim One Max auf seine hauseigene Sense-Oberfläche, die dank der leistungsstarken Hardware im Inneren des Smartphones auch ruckelfrei und ohne Verzögerungen dargestellt wird. Sie weicht relativ stark von der Android-Standardoberfläche ab, ist jedoch intuitiv bedienbar. Sie könnte allerdings ein Hemmschuh bei der Belieferung mit Updates sein, muss HTC doch neue Android-Versionen vor dem Ausliefern eines Updates stets an die hauseigene Oberfläche anpassen.

Fazit: Unhandlich, aber viele Features
Mit einem Preis von günstigstenfalls 630 Euro ist das One Max kein Schnäppchen, spielt im Feld der Phablets allerdings auf dem Niveau technisch vergleichbarer Konkurrenzgeräte. Dafür gibt's ein unhandliches Smartphone mit tollem Display, erweiterbarem Speicher, vernünftiger Kamera und netten Extras wie dem Fingerabdrucksensor, den ausgezeichneten Boxen und der praktischen Infrarot-Fernbedienung.

Die saubere Verarbeitungsqualität hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck, die HTC-Sense-Oberfläche hingegen ist Geschmackssache. Alles in allem ist das One Max ein solider Handygigant mit wenigen kleinen Schwächen wie der im Vergleich zu ähnlich teuren Konkurrenzgeräten etwas schwächeren CPU.

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