Neue Business-Geräte

HP will Arbeiten am PC endlich “sexy” machen

Elektronik
02.10.2013 09:45
Arbeit muss sich nicht nur wieder lohnen, wie es die Politik bereits seit geraumer Zeit propagiert, sie muss auch "sexy" werden. Dieser Auffassung ist man zumindest bei HP. In Barcelona zeigte der PC-Hersteller daher am Dienstag neue Geräte für Geschäftsanwender, die sich am Aussehen und der Funktionalität von Konsumentenprodukten orientieren und damit zugleich verdeutlichen, dass Arbeit und Privates zunehmend zusammenwachsen. Bis das Trendthema "Bring your own device" jedoch zur Realität in österreichischen Unternehmen wird, dürfte noch einige Zeit vergehen, wie krone.at vor Ort erfuhr.

"Die Industrie ist im Wandel", brachte es HP-Manager Herbert Köck in seiner Eröffnungsrede auf den Punkt. Die Zeiten, in den Menschen noch ausschließlich im Büro arbeiteten, seien vorbei. Der Arbeitsplatz sei heute überall - im Auto ebenso wie im Kaffeehaus ums Eck. Für alteingesessene PC-Hersteller wie HP bedeutet dies eine enorme Herausforderung: Neue Produkte für den Business-Anwender müssen nicht nur sicher, sondern auch mobil sein, um der veränderten Arbeitsweise gerecht zu werden.

Hinzu kommt, dass diese Business-Geräte mehr und mehr die Annehmlichkeiten moderner Konsumentenprodukte mit sich bringen müssen. Dünn, leicht und elegant müssen sie sein, über ein Touch-Display verfügen und am besten auch noch beides sein, sowohl ein Arbeitstier in Notebook-Gestalt als auch ein leichtes Tablet für die Erledigungen unterwegs. Schließlich ist der Mitarbeiter von zu Hause so manchen Komfort gewohnt, den er bei seinem Firmengerät nicht mehr missen möchte.

Nicht nur sicher, sondern auch schön
Bei HP versucht man diesen Spagat zu meistern, indem man den zuletzt eher klobig anmutenden Business-Notebooks ein frisches Äußeres verpasst. Die neuen Modelle der Elitebook-800-Serie sind bis zu 40 Prozent dünner und 28 Prozent leichter als vorangegangene Generationen und erfüllen damit den Ultrabook-Standard. Zudem verpasste ihnen der Hersteller eine edle schwarze Oberfläche, die dem Look und der Haptik von Leder ähnelt. Schließlich gehe es auch im Business-Bereich darum, ein "cooles Produkt" zu entwickeln, wie Köck erläutert.

BIOS heilt sich selbst
Auf die für den Geschäftsalltag notwendigen Funktionalitäten muss dennoch nicht verzichtet werden: HP verspricht Akkulaufzeiten von bis zu 33 Stunden, Schutz vor Staub und Flüssigkeiten und nicht zuletzt Sicherheit vor Angriffen von außen: "Sure Start" nennt der Konzern eine neue Technologie, mit der das BIOS des Rechners vor Manipulationen durch Eindringlinge geschützt werden soll. Bei jedem Start des Geräts wird das BIOS zu diesem Zweck mit dem sicher in der Hardware hinterlegten Original der Firmware abgeglichen und bei etwaigen Ungereimtheiten eigenständig repariert. HP spricht daher auch von einem sich selbst heilenden BIOS. Der ganze Heilungsprozess soll maximal 30 Sekunden dauern.

2-in-1-Gerät für Business-User
Mit dem Spectre x2 Pro auf Basis von Intels neuester Core-i3- bzw. –i5-Generation bringt der Hersteller zudem sein erstes Detachable-Ultrabook für Geschäftsanwender im eleganten Alu-Gehäuse auf den Markt. Die abnehmbare Tablet-Einheit soll dem Wunsch des Mitarbeiters nach mehr Flexibilität Rechnung tragen. Wer noch mobiler sein möchte, der kann auf das kleinere ElitePad zurückgreifen, dem die US-Amerikaner nun mit dem "Security Smart Jacket" ebenfalls zu mehr Sicherheit verhelfen: Dank eines entsprechenden Sensors bzw. Slots auf der Rückseite ermöglicht die Hülle eine Zwei-Wege-Authentifizierung mittels Fingerabdruck und Zutrittskarte.

Drucken per NFC
Auch im Bereich der Drucker, dem zweiten großen Standbein von HP, sieht sich der Hersteller gezwungen, auf die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablets zu reagieren. HP zitierte in Barcelona eine Studie, der zufolge 90 Prozent aller Smartphonenutzer mit ihrem Mobiltelefon auch gerne Dinge wie Dokumente ausdrucken würden – ein bislang nur umständlich über Umwege zu lösendes Problem. Abhilfe soll der vom Smartphone bereits bekannte Funkstandard NFC schaffen. Entweder direkt in neue Druck-Workstations integriert oder als nachrüstbares Modul erhältlich, soll er es erlauben, Inhalte aller Art durch eine simple Berührung drahtlos vom Smartphone an den Drucker zu senden und zu Papier zu bringen. Um auch hier die Sicherheit zu gewährleisten, erfolgt die Übertragung verschlüsselt.

Trendthema "Bring your own device" neu interpretiert
Letztlich sollen Lösungen und Produkte wie die oben genannten laut HP-Managerin Carol Hess dazu beitragen, dem bereits seit geraumer Zeit kursierenden Trendthema "Bring your own device" zu mehr Akzeptanz zu verhelfen. Streng genommen gehe es allerdings nicht darum, dass der Mitarbeiter seinen privaten Rechner in die Arbeit mitbringe, sondern dass das Unternehmen seinen Angestellten ein sicheres Gerät zur Verfügung stellen könne, dass diese aufgrund seines Formfaktors und Aussehens tatsächlich zu benutzen gewillt seien - auch privat.

Dass man auf lange Sicht gesehen dennoch weniger Geräte verkaufen könnte, weil doch jeder sein Notebook von zuhause in die Arbeit mitbringt, glaubt man bei HP nicht. Die Zahl der Geräte in einem Haushalt, vom Smartphone übers Tablet bis zum Ultrabook, werde weiter ansteigen, glaubt Hess. Mit welchem Gerät man arbeite, dürfte durch die Auslagerung von Arbeitsprozessen in die Cloud aber zunehmend unbedeutender werden, so die HP-Spitzenmanagerin. Bis es so weit sei, müssen bestehende Sicherheitsbedenken bei den Unternehmen aber noch aus dem Weg geräumt werden.

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