Für schmale Börsel

HP Slate 7 im Test: Das kann das Jedermann-Tablet

Elektronik
15.08.2013 09:00
Mini-Tablets mit sieben Zoll Diagonale und Android-Betriebssystem buhlen derzeit um die Gunst der Tablet-Einsteiger. Neben Googles Platzhirsch Nexus 7 gibt es in diesem Segment mittlerweile Einsteigergeräte von vielen Herstellern. Der US-Konzern HP schickt sein Slate 7 ins Rennen um die Tablet-Neulinge. Ob das 135-Euro-Tablet für Jedermann tatsächlich ein so guter Deal ist, wie es der Preis vermuten lässt, klärt unser Test.

Die Hardware des Slate 7 entspricht dem, was man für 135 Euro erwarten darf. Beim Prozessor setzt HP auf einen 1,6 Gigahertz schnellen Dual-Core-Rockchip, die RAM-Ausstattung beläuft sich auf ein, der interne Flash-Speicher auf acht Gigabyte. Wer mehr Platz braucht, darf den Speicher mithilfe von microSD-Karten erweitern. Mit diesen Eckdaten ist klar, dass das in Rot oder Silber erhältliche Gerät nicht gerade ein Kraftprotz ist.

In unserem Test reichte es jedoch durchaus für flüssiges Surfen sowie gelegentliche Videos - und auch das eine oder andere grafisch nicht gar zu anspruchsvolle Spiel läuft auf dem Slate 7 ohne Probleme. Für Tablet-Einsteiger, die vor allem ein günstiges Surfgerät für die Couch suchen, ist das Jedermann-Tablet damit ganz gut geeignet. Zumindest, wenn man es nicht allzu intensiv nutzt.

Die Bildqualität entspricht der Preisklasse
Wer nämlich wirklich oft auf dem Slate 7 liest, wird sich vermutlich an dessen größter Schwäche stören: dem Display. Das misst sieben Zoll in der Diagonale und bietet eine Auflösung von 1.024 mal 600 Bildpunkten, reißt also bei der DPI-Zahl keine Bäume aus. Dementsprechend sieht der dargestellte Text nicht so scharf aus wie auf teureren Tablets.

Auch die Bildschirmhelligkeit und die Blickwinkelstabilität spielen in dieser Preisklasse nicht auf allzu hohem Niveau. Letztlich ist das Display also zweckmäßig. Für gelegentliche Surfausflüge langt es, wer Wert auf ein möglichst scharfes Schriftbild und gestochen scharfe Bilder legt, wird in dieser Preisklasse aber kaum fündig werden.

Aktuelles WLAN, veraltetes Bluetooth
Schwächen leistet sich das Slate 7 auch bei der Funkausstattung. Während beim WLAN-Modul der aktuelle N-Standard Verwendung findet, nutzt das Tablet noch die veraltete Bluetooth-Version 2.1.

Das stört bei gelegentlicher Verbindung mit anderen Geräten nicht, wer jedoch ein Bluetooth-Gerät längerfristig an das Tablet koppelt, bemerkt den im Vergleich zur aktuellen Version 4.0 deutlich höheren Stromverbrauch. Ein GPS-Modul fehlt.

Zweckmäßige Kameras, gute Audioqualität
Auch die Kameras des Slate 7 sind zweckmäßig. An der Rückseite steht eine Hauptkamera mit drei Megapixeln zur Verfügung, an der Front gibt's eine VGA-Linse für Videotelefonie. Die Bildqualität beider Kameras ist durchwachsen, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen stellt sich schnell Rauschen ein.

Überraschend gut ist dafür die Soundqualität des Slate 7 – sowohl über Kopfhörer als auch über die integrierten Stereolautsprecher. Das Gerät ist mit der Klangverbesserungstechnologie Beats Audio ausgerüstet, was vor allem basslastiger Musik zugutekommt. Wunder sollte man freilich trotzdem nicht von den integrierten Minilautsprechern erwarten.

Sauber verarbeitet, gummiert, solide Laufzeit
Was die Verarbeitungsqualität angeht, gibt's am 370 Gramm schweren Slate 7 trotz seines günstigen Preises wenig zu meckern. Das aus Plastik gefertigte Gerät macht einen soliden Eindruck, die gummierte Rückseite sorgt für sicheren Halt und ist – im Gegensatz zum Display – angenehm unanfällig gegen Fingerabdrücke. Mängel konnten wir keine feststellen, nichts wackelt oder gibt nach.

Der Akku des Slate 7 liefert eine Kapazität von 13,4 Wattstunden. Im Mischbetrieb mit hoher Bildschirmhelligkeit, WLAN-Surfen und Ausflügen auf YouTube sowie gelegentlichen Spielchen kamen wir im Test damit auf eine Laufzeit von nicht ganz fünf Stunden. Das ist ein durchaus passabler Wert und sollte für abendliche Surfausflüge am Sofa locker reichen.

Android 4.1 mit HP-Dreingaben, guter Preis
Beim Betriebssystem setzt HP auf Android in Version 4.1. Ob ein Update auf eine aktuellere Android-Version kommt, ist nicht bekannt. Geschmackssache: HP liefert abseits der üblichen Google-Software ein paar eigene Apps mit dem Tablet aus, etwa eine HP-Druckanwendung. Wer's braucht, wird sich darüber freuen, wer lieber selbst Herr über die installierte Software ist, deinstalliert die Anwendungen.

Wie schon erwähnt, kommt das HP Slate 7 auch für Tablet-Einsteiger mit schmalem Geldbörsel in Frage. Beim billigsten Onlinehändler kostet es derzeit knapp über 130 Euro, bei Amazon 135. Dass es zu diesem Preis nicht in der Oberklasse mitspielt, liegt in der Natur der Sache.

Tablet-Liebhaber, die ihr Gerät ständig nutzen, könnten deshalb von der Leistungsfähigkeit des Slate 7 enttäuscht sein. Für Einsteiger ist es aber ein konkurrenzfähiges Paket, zumal bessere 7-Zoll-Tablets wie Googles Nexus 7 deutlich teurer sind.

Fazit: Das Slate 7 ist vielleicht nicht das schnellste Tablet und leistet sich auch Schwächen bei Display, Kameras und Funkausstattung. Für einen Preis unterhalb der 140 Euro kann man darüber aber hinwegsehen, finden wir. Die gute Akkulaufzeit, die ausreichend schnelle Hardware und seine gute Verarbeitung sprechen für HPs Jedermann-Tablet. Wenn es ein günstiger Flachrechner sein soll, ist das Slate 7 gerade für Tablet-Einsteiger oder Kinder ein interessantes Angebot. Für den Alltagsgebrauch ist es mit kleinen Abstrichen bestens geeignet. Und wer Full-HD-Displays und Quad-Core-Chips sucht, wird ohnedies erst ein paar Preisklassen weiter oben fündig.

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