Wie in "Star Wars"

Hologramm-Chip fürs Smartphone soll 2015 kommen

Elektronik
04.06.2014 10:20
Geht es nach dem US-Unternehmen Ostendo, wird "Star Wars" im Jahr 2015 ein Stück weit Realität. Zumindest in technologischer Hinsicht: Das Start-up entwickelt einen Hologramm-Chip für Smartphones, der ab 2015 dreidimensionale Objekte vom Handy in den Raum projizieren soll, wie es einst der "Star Wars"-Roboter R2D2 mit dem Abbild von Prinzessin Leia tat. Der winzige Chip soll bei Markteinführung nur rund 30 Dollar kosten.

Seit neun Jahren arbeitet Ostendo schon an seinem winzigen Holo-Projektor für Smartphones, jetzt steht man kurz vor dem Durchbruch. Finanziert wird das Unternehmen einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" zufolge von Risikokapitalgebern, der US-Regierung und der militärischen Forschungseinrichtung DARPA. Deutlich über hundert Millionen Dollar sollen so zusammengekommen sein – genug Geld, um in den vergangenen Jahren ungestört an einer Revolution bei kompakten Projektoren arbeiten zu können.

Das Herzstück der Miniprojektoren von Ostendo ist ein Chip, der Farbe, Helligkeit und Winkel jedes einzelnen Lichtstrahls kontrolliert, der über einen Bildgeber mit einer Auflösung von einer Million Pixeln geleitet wird. Mit 2D-Bildmaterial funktioniert Ostendos Technologie schon ziemlich gut. Aktuelle 2D-Miniprojektoren des Unternehmens können vom Handy aus ein 48 Zoll großes Bild an die Wand werfen. Das entspricht der Diagonale eines großen TV-Geräts.

3D-Miniprojektor kommt im zweiten Halbjahr 2015
Die 2D-Variante der Ostendo-Technik soll im ersten Halbjahr 2015 auf den Markt kommen. Die 3D-Version, mit der Hologramme projiziert werden, soll im zweiten Halbjahr folgen. Ein Durchbruch bei Holo-Technik sei dringend nötig, meint man bei Ostendo. "In den vergangenen Jahren wurde die Rechenleistung verbessert, und Netzwerke haben nun mehr Bandbreite, aber ein vergleichbarer Fortschritt bei Displays fehlt noch", erklärt Ostendo-Chef Hussein S. El Ghoroury seine Motivation, den Holo-Chip mit dem klingenden Namen "Ostendo Quantum Photonic Imager" zu entwickeln.

Der Holo-Chip ist noch komplexer als die Miniprojektoren des Unternehmens. Er vereint einen Bildprozessor mit einer Schicht aus winzig kleinen Mikro-LEDs und Software, die beim korrekten Rendern der 3D-Bilder hilft. In ersten Tests konnte das Konzept bereits überzeugen. Ein Gespann aus sechs einzelnen Holo-Chips hat es dem Bericht zufolge fertig gebracht, einen dreidimensionalen grünen Würfel in den Raum zu projizieren. Auch wenn man mit der Auflösung noch nicht ganz zufrieden war, zeigte das Bild doch bereits flüssige Bewegungen und sah von jeder Seite natürlich aus.

Holo-Emitter soll lediglich 30 US-Dollar kosten
Die endgültige Version des Holo-Chips wird ihrem Erfinder zufolge nicht größer sein als die Kameramodule in modernen Smartphones. Auch die Kosten sollen sich in Grenzen halten. Rund 30 US-Dollar soll ein einzelner Holo-Chip kosten, wenn die Massenproduktion einmal läuft. Günstig genug, um das Modul nächstes Jahr tatsächlich in Smartphones zu verbauen. Ob bereits Hersteller an Holo-Handys arbeiten und mit welchen Unternehmen Ostendo in Verhandlungen steht, ist allerdings noch nicht bekannt.

Bekannt ist allerdings, dass Hologramm- und Virtual-Reality-Technologie derzeit in der Elektronikindustrie hoch im Kurs steht. So arbeiten etwa sowohl Microsoft, als auch der CPU- und Grafikchiphersteller AMD an größeren Holo-Systemen, die durch ein komplexes System aus Projektoren und Computern ganze Räume mit dreidimensionalen Objekten füllen sollen. Facebook ist auf den Virtual-Reality-Zug aufgesprungen und hat den Cyberbrillenhersteller Oculus VR geschluckt (siehe Infobox). Und der PC-Riese HP hat kürzlich ein Unternehmen mit dem passenden Namen Leia aufgekauft, das 3D-Projektoren für das Handy entwickelt.

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