Das neue Gesetz verlangt, dass jeder an einer US-Börse gelistete Elektronikhersteller einmal im Jahr aufschlüsselt, ob er eine der vier potenziellen "Konflikt-Materialien" - Zinn, Tantal, Wolfram und Gold - für eines seiner Produkte verwendet hat und wenn ja, aus welcher Mine der Rohstoff stammt. Wolfram wird für die Vibrationsfunktion des Handys benötigt, Tantal für Akkus, Zinn auf Schaltkreisen und Gold zur Kabelummantelung.
Nur wer nachweisen kann, "konfliktfreie" Materialien eingekauft und verbaut zu haben, darf dies auch auf seinen Geräten - seien es Fernseher, Handys, DVD-Player, Spielekonsolen, MP3-Player oder Ähnliches - kundtun. So sollen die Konsumenten auf das Problem aufmerksam gemacht und dadurch die Hersteller gezwungen werden, ihrem Image zuliebe auf Rohstoffe zurückzugreifen, die nicht aus von Rebellen- oder Terrorgruppierungen zerrütteten Ländern stammen. Schließlich finanzieren sich zahlreiche dieser Gruppen nicht zuletzt über den Abbau der reichhaltig vorhandenen Bodenschätze.
Experten uneins über Sinnhaftigkeit des Gesetzes
Ob das noble Ziel so zu erreichen ist, darüber herrscht Uneinigkeit. Während einige Menschenrechtsgruppierungen seit Jahren ein solches Gesetz fordern, zeigten sich manche Experten skeptisch. Schließlich gelangen Rohstoffe oft über verschlungene Pfade, oft durch Mithilfe korrupter Offizieller, zu den Einkäufern. Außerdem sind Hunderttausende Menschen auf das karge Einkommen als Minenarbeiter angewiesen, gerade instabile Staaten wie der Kongo könnten durch eine solche Maßnahme an den Rand des Abgrunds gedrängt werden, so die Warnung.
Mord, Vertreibung und sexuelle Gewalt
Senatorin Hillary Clinton, eine der größten Fürsprecherinnen des Gesetzes, hingegen zeigte sich erfreut. Die Rohstoffe hätten im Kongo einen Kreislauf der Gewalt finanziert, "der über fünf Millionen Menschen seit 1998 getötet hat, unzählige weitere heimatlos werden ließ und eine Epidemie an sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt erzeugt hat".
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