Einfluss auf Gehirn

Handystrahlung verändert Glukose-Stoffwechsel

Elektronik
23.02.2011 10:04
Das Gehirn reagiert einer neuen US-Studie zufolge empfindlich auf die Strahlung von Handys. Die von den Geräten ausgehenden elektromagnetischen Felder steigern in zwei Hirnarealen den Glukose-Stoffwechsel. Ob der Effekt die Gesundheit gefährdet, ist allerdings offen.

Seit Jahren diskutieren Forscher und Laien darüber, ob der Gebrauch von Handys schädlich ist und insbesondere das Risiko für Hirntumore erhöht. Eindeutig nachgewiesen wurde eine solche Wirkung bislang nicht. Nun prüften Forscher der Nationalen Gesundheitsinstitute NIH in den USA, ob Handys die Aktivität einzelner Hirnareale beeinflussen.

Dazu maßen sie bei 47 Teilnehmern den Glukose-Stoffwechsel des Organs per Positronen-Emissions-Tomographie (PET), wie sie im Fachmagazin "JAMA" berichten. In zwei Versuchen trugen die Probanden an beiden Ohren Mobiltelefone, ohne deren Betriebszustand zu kennen. Einmal blieben beide Geräte abgeschaltet.

Sieben Prozent Unterschied
Im anderen Durchgang dagegen empfing das rechte Handy 50 Minuten lang einen Anruf, war dabei aber auf stumm gestellt. Für den Glukose-Verbrauch des gesamten Gehirns fanden die Forscher keine Unterschiede zwischen beiden Versuchen. Aber bei zwei Arealen nahe der Schläfe stieg der Stoffwechsel bei eingeschaltetem Handy um etwa sieben Prozent.

Beide Regionen, der orbitofrontale Kortex und der temporale Pol, lagen besonders dicht an der Antenne des Gerätes. Das zeige, dass das Gehirn sensibel auf die elektromagnetische Strahlung von Handys reagiere, folgern die Wissenschaftler. Worauf diese Wirkung beruht, wissen sie allerdings nicht.

Weitere Untersuchungen nötig
Unklar ist auch, ob der gesteigerte Stoffwechsel die Gesundheit beeinflusst. In einem Kommentar mahnen zwei Forscher, das Ergebnis erfordere weitere Untersuchungen. Insbesondere müsse man klären, ob drahtlose Telefone mit besonders starker Strahlung bei häufigem Gebrauch den Glukose-Stoffwechsel chronisch erhöhen könnten.

Mögliche akute und chronische Folgen für die Gesundheit müssten geklärt werden. "Es muss noch viel getan werden, um diese Effekte weiter zu erforschen und zu verstehen", schreiben Henry Lai von der Universität von Washington und Lennart Hardell von der Universitätsklinik Örebro (Schweden).

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