Weniger Stau

Handysignale von Autofahrern sollen Verkehr steuern

Elektronik
23.09.2011 15:31
Weil immer mehr Autos auf die Straßen drängen, wird es in Zukunft immer wichtiger, wie diese geregelt, also stau- und unfallfrei durch den Verkehr gelotst werden. An einer Lösung dieses Problems arbeitet derzeit Siemens in einem Pilotprojekt in Texas: Intelligente Ampelsteuerungen registrieren dort den Verkehrsfluss und passen die Rot- und Grünphasen entsprechend dem Verkehrsaufkommen an. Die dafür benötigten Daten beziehen die Ampeln über das Handy.

Harris County in Texas ist mit mehr als vier Millionen Einwohnern einer der bevölkerungsreichsten Bezirke der USA. Auch der Großraum Houston gehört dazu. Als im September 2008 Hurrikan Ike auf Texas traf, erlebte der Bezirk die schwierige Evakuierung abertausender Einwohner. Ike verursachte die dritthöchsten Kosten in der amerikanischen Geschichte.

In Zukunft soll intelligente Verkehrstechnik solche Notsituationen entschärfen helfen. Für das Projekt in Harris County hat Siemens Intelligent Traffic Solutions besonders einfache und kostengünstige Ampelsteuerungen entwickelt. Sie schätzen das Fahrzeugaufkommen ab, indem sie die Signale der Mobiltelefone von Autofahrern registrieren.

Selbst wenn nur in wenigen Autos ein Mobiltelefon eingeschaltet sei, liefere die Methode zuverlässige Daten, so Siemens. Dies zeigten Vergleichstests mit Verfahren, die die Verkehrsdichte anhand fest installierter Lesegeräte registrieren, zum Beispiel für eine City-Maut. Mittlerweile ist das System an 400 Kreuzungen in Harris County montiert.

Geplant ist, die Kommunikation aller Einsatzfahrzeuge untereinander und mit der Infrastruktur zu vereinheitlichen. Dann könnten etwa Ampeln für Feuerwehr, Polizei oder Sanitäter automatisch auf grün schalten. Auch mehrere Einsatzfahrzeuge, die aus verschiedenen Richtungen auf eine Kreuzung treffen, könnten so koordiniert werden.

Zurzeit entwickle man ein solches System zu Testzwecken für das US-Verkehrsministerium. Intelligente Verkehrssteuerungen sollen künftig aber nicht nur im Katastrophenfall helfen, sondern auch im Alltag, indem sie Staus, Lärm und Unfälle vermindern. Auch die Umwelt soll laut Siemens in Zukunft von solchen Systemen profitieren.

So könnte eine Kommunikation zwischen Ampel und der Motorsteuerung eines Autos beispielsweise den Spritverbrauch deutlich senken, indem etwa der Motor rechtzeitig abgestellt werde, bevor eine Ampel auf Rot schalte, so Siemens. Ein neuer Firmensektor, der ab 1. Oktober seine Arbeit aufnimmt, soll dem Unternehmen nach künftig verstärkt an der Entwicklung intelligenter Verkehrssteuerungen forschen.

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