An Mäusen getestet

Handy-Strahlung schützt laut Studie vor Alzheimer

Wissenschaft
07.01.2010 10:07
Der Gebrauch von Mobiltelefonen kann einer neuen Studie zufolge vor Alzheimer schützen und die Krankheit sogar zurückdrängen. Forscher der Universität von Florida bestrahlten 96 Labormäuse zweimal am Tag je eine Stunde lang mit elektromagnetischen Wellen. Die Strahlung zerstörte Ablagerungen von Beta-Amyloid in den Mäusehirnen - ein Protein, das in den Gehirnen von Alzheimer-Patienten Beläge formt.

Zuvor waren die Mäuse genetisch manipuliert worden, damit sie an Alzheimer erkranken. Die Nager saßen in Käfigen, die um eine Antenne gruppiert waren, die eine für Mobiltelefone übliche elektromagnetische Strahlung mit einer Frequenz von 918 Megahertz aussandte. Die Dosis von 0,25 Watt pro Kilogramm habe jener entsprochen, die bei ans Ohr gehaltenem Handy auf das menschliche Gehirn einwirke, berichteten die Mediziner. Die Tests dauerten zwischen sieben und neun Monaten.

Gedächtnisverlust erkrankter Tiere verschwand
Die Ergebnisse der Studie überraschten die Wissenschafter: Der Gedächtnisverlust bei älteren erkrankten Tieren verschwand, jüngere Mäuse, die noch keinerlei Zeichen von Gedächtnisschäden aufwiesen, wurden durch die Bestrahlung offenbar vor Alzheimer geschützt, berichtete der Leiter der Studie, Gary Arendash. Bei nicht genetisch manipulierten Mäusen wuchs sogar die Gedächtnisleistung.

"Nach ersten positiven Ergebnissen dachte ich, das wird in ein paar Monaten schlechter werden, aber es wurde nie schlechter, wir hatten nur die nützliche Wirkung bei den Alzheimer- und den normalen Mäusen", erklärte Arendash.  

Möglicher Therapie-Ansatz
Jetzt hoffen die Wissenschafter, elektromagnetische Strahlung könne als wirkungsvolle, nicht-medikamentöse Therapie für Alzheimer beim Menschen eingesetzt werden. Die Ursache der Effekte müsse allerdings noch weiter erforscht werden. Nachgewiesen sei bisher nur, dass sich die Temperatur des Gehirns von Alzheimer-Mäusen im Versuchsverlauf leicht erhöhte. Der Temperaturanstieg unterstütze möglicherweise die Ablösung der schädlichen Ablagerungen, nehmen die Forscher an.

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