Tests beweisen:

Googles Robo-Autos fahren besser als Menschen

Elektronik
29.10.2013 10:08
Seit mittlerweile drei Jahren testet der US-Internetgigant Google in den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada selbstfahrende Autos auf öffentlichen Straßen. Jetzt hat Google die Daten aus Hunderttausenden Kilometern an Testfahrten ausgewertet – und die Erkenntnis gewonnen, dass die Elektronik im Auto besser fährt als ein Mensch.

Zumindest, wenn man Fahrkünste an einem risikoarmen und ressourcenschonenden Fahrstil festmacht, sollen Googles Robo-Autos echten Fahrern überlegen sein. "Wir verbringen weniger Zeit in Beinahe-Kollisionszuständen", zitiert die US-Technikzeitschrift "Technology Review" Googles Robotik-Spezialisten Chris Urmson.

Zudem fahre ein Google-Auto sanfter und sicherer – und das selbst im Vergleich zu Profi-Fahrern, die einen sicheren Fahrstil eigens trainieren. Als Basis für diese Feststellungen dient Datenmaterial, das im Zuge der Testfahrten gesammelt wurde. Dabei fuhren die Autos meist autonom, allerdings befanden sich während der Tests stets Profis am Fahrersitz, um notfalls eingreifen zu können.

Der Vergleich der Fahrzeugdaten der autonomen Autos und jener Daten, die gesammelt wurden, während die Testfahrer Googles Robo-Autos lenkten, stellt den echten Fahrern nun das im Vergleich zur Maschine schlechtere Zeugnis aus.

So habe man bei der Analyse des Datenmaterials etwa festgestellt, dass Menschen weit ruckartiger beschleunigen und bremsen als der Computer. Und auch den Sicherheitsabstand zum Vordermann halte Googles Steuerungssoftware beim Fahren zuverlässiger ein als ein Mensch.

Google führt Gespräche mit Autoherstellern
Für Google Grund genug, schon an den nächsten Schritt zu denken. "Wir denken über verschiedene Arten nach, das Robo-Auto auf den Markt zu bringen", sagt Urmson – und verweist auf Gespräche mit der Automobilbranche.

Während Selbstfahr-Autos in der Praxis bereits relativ gut funktionieren, gibt es derzeit noch juristische Hürden, die den flächendeckenden Einsatz verhindern. In den USA beispielsweise haben bisher nur die Bundesstaaten Nevada, Kalifornien und Florida Gesetze erlassen, die Robo-Autos die Benützung öffentlicher Straßen gestatten – und auch dort nur zu Testzwecken.

Aufzeichnungen dienen bei Unfall als Beweismittel
Die Gesetzgeber stellen sich nicht nur in den USA berechtigte Fragen – etwa, wer bei Unfällen mit Robo-Autos zur Verantwortung gezogen werden kann. Der Besitzer, der Hersteller – oder doch der Fahrer eines anderen am Unfall beteiligten Autos?

Laut Urmson sei die Klärung der Schuldfrage bei Robo-Autos aber sogar einfacher als bei von Menschen gesteuerten Fahrzeugen. Schließlich sammle ein autonomes Auto während des Fahrens ständig Daten, die es ohnedies zur Navigation brauche. Diese Daten könnten bei einem Unfall als Beweismaterial dienen und genau klären, wer den Unfall verursacht hat.

Laut Urmson habe es einen solchen Fall während der Testfahrten sogar schon gegeben. Ein Google-Auto war in einen Auffahrunfall verwickelt. Die genaue Analyse der Fahrzeugaufzeichnungen habe ergeben, dass das Robo-Auto sanft abgebremst habe und zum Stehen gekommen sei, bevor es von einem anderen Auto getroffen worden sei. "Wir brauchen uns nicht auf Augenzeugen verlassen", sagt Urmson.

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