Massiver Umbau

Google will Motorola neu erfinden: Jeder 5. Job gestrichen

Elektronik
13.08.2012 10:04
Dem Handyhersteller Motorola steht nach der Übernahme durch Google ein massiver Stellenabbau bevor. Rund jeder fünfte Arbeitsplatz solle verschwinden, es gehe um etwa 4.000 Jobs, berichten die "New York Times" und das Blog "All Things D" am Montag.

Etwa zwei Drittel der Stellenstreichungen sollen außerhalb der USA geplant sein, 94 Büros weltweit geschlossen werden. Darüber seien die Mitarbeiter am Sonntag informiert worden.

Das Unternehmen werde sich aus unprofitablen Märkten und der Herstellung günstiger Geräte zurückziehen und die Modellpalette verkleinern, sagte der neue Motorola-Chef Dennis Woodside der "New York Times".

Google will Motorola neu erfinden
Die Kürzungen seien der erste Schritt der Umbaupläne Googles für Motorola, so die Zeitung, das Unternehmen solle neu erfunden werden. Der Internetriese hatte die Firma zwar vor allem wegen ihrer 17.000 Patente gekauft, mit denen dem mobilen Betriebssystem Android der Rücken gestärkt werden soll, zudem sollen künftig aber besonders hochwertige Android-Smartphones und -Tablets bei Motorola entstehen.

Android-Geräte aus einem Guss
Denkbar sei zum Beispiel ein eigenes Betriebssystem für Motorola-Geräte, das nicht an andere Hersteller weitergegeben werde, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Eingeweihte. Damit wolle Google es Apple nachmachen und Smartphones und Tablets aus einem Guss mit perfekt aufeinander abgestimmter Hard- und Software schaffen. Dabei brauche auch der Internetriese Hilfe von Motorola - und zwar bei der Hardware: Ob Chrome-Laptops, Google TV oder Nexus Q, der Gerätebau bereite dem Konzern Schwierigkeiten, so ein Analyst.

Motorola soll wieder "cool" werden
Woodside wolle Motorola-Telefone wieder "cool" machen, schrieb die "New York Times". Zum Beispiel mit der Fähigkeit, an den Stimmen zu erkennen, wer sich gerade in einem Raum aufhält, besseren Kameras und langen Batterielaufzeiten. Viele der Neuerungen sollen aus einem von Google geschaffenen Innovationslabor kommen. Es hat nur einige Dutzend Mitarbeiter und wird von der ehemaligen Chefin der Militärforschungsagentur DARPA, Regina Dugan, geführt.

Gegenüber der "New York Times" wiederholte Woodside jedoch sein Versprechen, dass Motorola nicht gegenüber anderen Android-Anbietern bevorzugt werde. Alles, was Google bei Motorola macht, wird sehr aufmerksam von Partnern wie Samsung, HTC, LG oder Sony verfolgt werden. Sie dürften extrem allergisch reagieren, wenn die neue Google-Tochter früher Zugang zu neuen Android-Funktionen oder nächsten Versionen des Betriebssystems bekommen sollte.

Ins Hintertreffen geraten
Google hatte Motorola Mobility im Mai für rund 12,5 Milliarden Dollar (10,2 Milliarden Euro) gekauft. Motorola hatte 1973 das erste Handy gebaut und ab 2004 große Erfolge mit der neu eingeführten Modellreihe Razr erzielt. Seit der Vorstellung des ersten iPhones durch Apple 2007 war Motroloa allerdings hinter die Wettbewerber zurückgefallen.

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