Asus unter Druck

Google geht gegen Geräte mit Android & Windows vor

Elektronik
10.03.2014 10:45
Nachdem Asus vergangenes Jahr mit dem Transformer Book Trio sein erstes Convertible-Notebook mit Windows und Android enthüllte und Anfang des Jahres auf der Elektronikmesse CES mit dem Transformer Book Duet TD300 nachgelegt hat, ist es zuletzt verdächtig ruhig um das Gerät geworden. Ein Branchenportal will nun herausgefunden haben, warum: Google soll Druck auf Asus und andere Hersteller ausüben, keine Geräte auf den Markt zu bringen, auf denen sowohl Android als auch Windows läuft.

Mit seinem Transformer Book Duet TD300 hatte Asus auf der heurigen CES eines der spannendsten Geräte der Messe im Gepäck. Das 13-Zoll-Notebook kommt mit Windows 8 und abnehmbarem Display, welches sich auch als Android-Tablet verwenden lässt. Mit diesem Konzept böte das Gerät Arbeitstauglichkeit durch Windows 8 und gleichzeitig das umfangreiche App-Ökosystem von Googles Android. Auf den ersten Blick eine eierlegende Wollmilchsau, die auf entsprechend großes Interesse bei den Nutzern stieß.

TD300 nach Google-Intervention auf Eis gelegt
Mittlerweile ist es allerdings ruhig um das Multitalent mit Windows und Android geworden, laut "WinFuture" soll das Gerät gar auf Eis gelegt worden sein. Der Grund: Google soll Druck auf Asus ausgeübt haben, keine weiteren Geräte mit Android und Windows auf den Markt zu bringen. Einem Bericht des taiwanesischen IT-Branchenportals "Digitimes" zufolge soll Google auch andere Gerätehersteller unter Druck setzen, die an Lösungen mit Android und Windows am gleichen Gerät experimentiert haben.

Dass Google kein gesteigertes Interesse an Hardware-Wohngemeinschaften für Android und Windows hat, ist angesichts der Profiteure solcher Geräte klar. Schließlich könnten Multitalente wie das Asus Transformer Book Duet TD300 nicht nur für eine höhere Verbreitung von Windows 8 sorgen, sondern durch ihre Vielseitigkeit auch reinen Unterhaltungs-Tablets mit Android Marktanteile abgraben. Hinzu kommt, dass solche Dual-Boot-Lösungen aktuell nur mit Intel-Prozessoren mit x86-Architektur machbar sind. Die Geräte würden also auch Intel, Microsoft und dem PC-Markt im Allgemeinen nützen.

Will Google so Androids Marktmacht sichern?
Für Google bedeutet dies wiederum das Risiko eines Bedeutungsverlusts am Tablet-Markt. Nachdem sich Android in den vergangenen Jahren zum alles dominierenden Mobilbetriebssystem gemausert hat und Microsoft durch den späten Start seines Touch-Betriebssystems Windows 8 bei der App-Auswahl ins Hintertreffen geraten ist, steht Google aktuell stark da. Eine höhere Verbreitung von Windows auf Mobilgeräten – und sei es nur als eines von zwei installierten Betriebssystemen – könnte diese starke Position von Android schwächen.

Noch gibt es weder von Asus noch von Google offizielle Kommentare zu dem "Digitimes"-Bericht. Auch fehlen Infos zu den Bedingungen, die Google an eine Android-Lizenz knüpft. So wäre es durchaus denkbar, dass der Internetriese künftig in den Nutzungsbedingungen untersagt, Android als Zweit-Betriebssystem zu verwenden, und Geräten wie dem Asus TD300 so einen Riegel vorschiebt. Leidtragende sind letztlich die User, die trotz der technischen Möglichkeit, mehrere Betriebssysteme am gleichen Gerät zu betreiben, zum Kauf von zwei Geräten gezwungen sind.

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