"Xperia S"

Gelungene Premiere für Sonys “erstes” Smartphone

Elektronik
29.03.2012 13:58
Sony und Ericsson, das war einmal: Aus dem einstigen Joint-Venture mit dem schwedischen Telekommunikationskonzern Ericsson ist ein einhundertprozentiges Tochterunternehmen von Sony geworden. Mit dem "Xperia S" haben die Japaner vor Kurzem ihr erstes Smartphone unter der Marke Sony in den Handel gebracht - und damit die Latte für die Konkurrenz beachtlich hoch gelegt.

"Bravia-Engine", "Exmor-Sensor", "PlayStation-Certified": Bereits die Begriffswahl macht deutlich, dass man es beim Xperia S mit einem waschechten Sony-Produkt zu tun hat. Einzig das kleine grüne Logo auf der Rückseite des Android-Smartphones erinnert noch an die frühere Sony-Ericsson-Zeit. Was draufsteht, ist aber letzten Endes unerheblich. Für den Kunden zählt, was drinnen steckt – und in diesem Punkt hat Sony ganze Arbeit geleistet.

Da wäre zunächst, weil am augenscheinlichsten, das 4,3 Zoll große Display: Mit seiner Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln und der daraus resultierenden Pixeldichte von 342 ppi übertrumpft dieses sogar das Retina-Display von Apples iPhone (326 ppi). Anders ausgedrückt: Die Bilder sind gestochen scharf, die Farben leuchten – sogar noch ein bisschen kräftiger, wenn man Sonys mobile Bravia-Engine aktiviert.

Auch in puncto Leistung spielt das Xperia S vorne mit: Der integrierte Dual-Core-Prozessor taktet mit 1,5 Gigahertz und setzt sich damit etwa vor Samsungs Galaxy S2. Im Zusammenspiel mit einem Gigabyte RAM garantiert dies in der Praxis flüssiges und schnelles Arbeiten und Surfen. Wie so oft hat eine solche Leistung aber auch eine Schattenseite: den Akku. Mit seinen 1.750 Milliamperestunden schafft es dieser zwar über den Tag, allerdings muss man sich bei der Nutzung dann schon etwas zusammenreißen.

Sony selbst gibt die reine Gesprächszeit im UMTS-Betrieb mit 8,5 Stunden an, die Standby-Zeit soll bei bis zu 420 Stunden liegen. Voll geladen soll der Akku zudem bis zu 25 Stunden am Stück Musik und bis zu 6,5 Stunden Videos wiedergeben können. Der Akku ist übrigens fix in das 144 Gramm schwere Gerät integriert, was insofern ein wenig verwunderlich ist, da das Kunststoff-Cover auf der Rückseite abnehmbar ist, um an den Micro-SIM-Slot zu gelangen.

32 Gigabyte interner Speicher
Ebenfalls unveränderlich ist der interne Speicher, denn die Möglichkeit einer zusätzlichen Aufrüstung mittels Speicherkarte räumt Sony dem Nutzer nicht ein. Fairerweise muss allerdings gesagt werden, dass der Speicher mit insgesamt 32 Gigabyte bereits äußerst großzügig bemessen ist und ausreichend Platz für etwa Musik, Videos oder Fotos bieten sollte.

12-Megapixel-Kamera und Videos in Full-HD
Die beiden Letztgenannten lassen sich mittels der integrierten Kamera selbst anfertigen: Dank einer Auflösung von zwölf Megapixeln, einer großen Anfangsblende von f/2.4 und dem "Exmor R"-Sensor, der auch in Sonys Cyber-shot-Kameras zum Einsatz kommt, gelingen Aufnahmen, die sich hinsichtlich ihrer Bildqualität vor vielen Einsteiger-Digicams nicht zu verstecken brauchen.

Gerade bei sich schnell bewegenden Objekten reicht die Auslösegeschwindigkeit allerdings nicht aus, um die Motive noch scharf abzubilden. Dafür kann man sich umso besser der Landschaftsfotografie widmen, befindet sich doch Sonys bekannter Schwenkpanoramamodus – auf Wunsch auch in der 3D-Variante – ebenso mit an Bord wie eine automatische Gesichtserkennung, eine intelligente Motiverkennung und ein LED-Blitz. Über die eigene Auslöser-Taste auf der Gehäuseseite können zudem Filme in Full-HD gedreht werden, darüber hinaus verfügt das Gerät über eine 1,3-Megapixel-Frontkamera zur Videotelefonie.

HDMI, DLNA, NFC und mehr
Für die Wiedergabe der gesammelten Bilder- bzw. Videopracht etwa auf dem Fernseher steht ein HDMI-Ausgang zur Verfügung. Alternativ unterstützt das Sony-Smartphone auch DLNA. Darüber hinaus stehen WLAN (inklusive Hotspot-Funktionalität/Tethering), Bluetooth und der neue Datenfunkstandard NFC zur Verfügung. Die Ortung erfolgt mittels GPS. Geladen wird das Gerät wie mittlerweile üblich per Mini-USB – als etwas störend erweist sich dabei allerdings die fummelige Plastik-Abdeckung über der Schnittstelle.

Android 4.0 folgt später
Als Betriebssystem kommt Android 2.3 zum Einsatz, ein Update auf Android 4.0 ist bereits angekündigt. Die Oberfläche wurde von Sony jedoch angepasst: Zum Einsatz kommen dabei die bereits von anderen Xperias bekannten Timescape- und Mediascape-Apps, die dank tiefgehender Facebook-Integration einen schnellen Blick etwa auf Statusupdates oder gespeicherte Multimedia-Inhalte erlauben.

Anfängliche Verwirrung
Wenn nicht per Touch, erfolgt die Bedienung über drei Sensortasten unterhalb des Displays. Für Verwirrung sorgt dabei anfänglich, dass die Symbole für Home-Screen und Co. unterhalb der eigentlichen Sensorfläche platziert wurden, was dazu führt, dass man auf die Symbole drückt, um dann vergeblich darauf zu warten, dass etwas passiert. Ist man schließlich treffsicherer, muss man feststellen, dass die Sensortasten nicht ganz so leichtgängig funktionieren wie erwünscht, also mehr Fingerdruck verlangen.

Guck mal, was da leuchtet
Davon abgesehen überzeugt das Xperia S neben Ausstattung aber auch in Sachen Design. Obwohl aus Kunststoff, liegt das wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältliche Sony-Smartphone mit seinen 128 x 64 x 10,6 Millimetern angenehm in der Hand und fühlt sich sehr hochwertig an. Als Design-Element mit Hingucker-Effekt erweist sich die mittels LED weiß leuchtende Leiste unterhalb des Displays. Im Gegensatz zu anderen Xperia-Modellen – die Philips' "Ambilight" imitieren -passt sich diese in ihrer Farbgebung jedoch nicht dem Bildschirmhintergrund an.

Fazit: Der Einstand ist Sony mit dem Xperia S geglückt: In Sachen Display, Kamera und Prozessor spielt das Smartphone derzeit ganz weit vorne mit und lässt kaum Ausstattungswünsche offen. Einzig beim Akku hätte es gerne etwas mehr sein können, zudem erweist sich die Platzierung der Softkeys bzw. der dazugehörigen Symbolleiste als unglücklich. Die unverbindliche Preisempfehlung von 499 Euro erscheint mit Blick auf die oftmals schlechter ausgestattete Konkurrenz jedenfalls gerechtfertigt. Deutlich günstiger geht es freilich mit einem Vertrag: A1, T-Mobile und "3" haben das neue Android-Flaggschiff der Japaner bereits ab 0 Euro im Angebot.

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