Polizei gefordert

GB: Weitere schmutzige Details in Abhörskandal

Elektronik
25.01.2011 10:04
Im Skandal um Handy-Abhörmethoden gegen britische Politiker und Prominente werden die Forderungen nach neuen Polizeiermittlungen immer lauter. Schließlich kamen in den letzten Wochen immer mehr schmutzige Details der Affäre ans Licht - so soll das Bespitzeln beim verantwortlichen Sonntagsblatt "News of the World" gängige Praxis statt wie behauptet die Tat eines einzelnen Reporters gewesen sein.

Sowohl Regierungs- als auch Oppositionspolitiker forderten am Montag, den neuesten Hinweisen in der Schmutzkampagne nachzugehen. Zuvor war etwa bekannt geworden, dass auch Handygespräche des früheren britischen Premierministers Gordon Brown von Journalisten der "News of the World" belauscht worden sein könnten.

Der Skandal um abgehörte Telefonate und Handy-Mailboxen beschäftigt die Briten seit mehreren Jahren. 2007 waren der Königsfamilien-Reporter der Zeitung sowie ein Privatdetektiv zu Haftstrafen verurteilt worden. Vergangenen Monat wurden die Polizeiermittlungen offiziell eingestellt. Doch in den letzten Wochen hatten sich Berichte gehäuft, dass das Abhören von Prominenten, Politikern und Sportlern bei der Zeitung durchaus üblich und nicht die Aktion eines Einzelnen gewesen sei, wie das Blatt seitdem behauptet hatte.

Ex-Chefredakteur musste Politik verlassen
Einer der wichtigsten Berater des britischen Premierministers David Cameron, der Kommunikationschef Andy Coulson, war vergangene Woche über die Affäre gestolpert. Er war zu der Zeit, als die Abhöraktionen stattfanden, Chefredakteur der Zeitung. Er bestritt aber stets, davon gewusst zu haben. Am 21. Jänner dieses Jahres gab er jedoch seinen Rücktritt bekannt.

Premierminister bleibt vage
Es sei klar erkennbar, dass die Abhörpraktiken ein weitaus größeres Ausmaß gehabt hätten und nicht nur von einem Reporter betrieben worden sein könnten, sagte der britische Energieminister Chris Huhne am Montag. Ein Sprecher von Premierminister David Cameron betonte, die Ermittlungsergebnisse lägen derzeit bei der Staatsanwaltschaft und würden dort bearbeitet. Sollten sich dabei irgendwelche Anschuldigungen ergeben, würden diese weiterverfolgt.

Murdochs Einkaufspläne durch Skandal in Gefahr
Die Affäre erhält zusätzlich Brisanz dadurch, dass die "News of the World" zum weltumspannenden Medienkonzern von Rupert Murdoch gehört. Der Australier bemüht sich derzeit um die komplette Übernahme des britischen Bezahlsenders Sky. Die britische Regierung muss demnächst entscheiden, ob sie die Wettbewerbsaufsicht einschaltet.

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