krone.at-Test

Galaxy Note 3: Stift-Akrobat mit Traum-Display

Elektronik
19.10.2013 09:00
Mit dem Galaxy Note 3 bringt Samsung bereits die dritte Generation seines beliebten Notiz-Phablets auf den Markt. Mit Riesen-Display, starker Hardware und Stiftbedienung richtet es sich an all jene, die mit ihrem Smartphone besonders gerne im Web surfen und den Komfort eines großen Displays schätzen. Wie gut sich der 5,7-Zoll-Gigant in der Praxis schlägt, hat krone.at für Sie getestet.

Mit dem Galaxy Note 3 meint es Samsung ziemlich ernst. Dieser Eindruck entsteht zumindest bei einem Blick auf die verbaute Hardware, die im Grunde ein Stelldichein der aktuell besten Smartphone-Technik ist. Das fängt beim 2,3 Gigahertz schnellen Vierkern-Prozessor Snapdragon 800 an, mit dem Samsung in der absoluten Android-Oberklasse mitspielt und eine völlig flüssige Bedienung sowie ausreichend Reserven für aufwendige 3D-Games bietet.

Reichlich Speicher und absolutes Top-Display
Der Schaulauf der Spitzentechnologie setzt sich beim mit drei Gigabyte ausgesprochen großzügig dimensionierten Arbeitsspeicher fort, der dafür Sorge trägt, dass auch bei mehreren geöffneten Apps keine Verzögerungen auftreten. Mit wahlweise 32 oder 64 Gigabyte internem Speicher bietet das Note 3 zudem schon ab Werk relativ viel Speicher – und wenn das nicht reicht, gibt's einen microSD-Slot für bis zu 64 Gigabyte große Speicherkarten.

Absoluter Wahnsinn ist das 5,7 Zoll große Full-HD-Display des Galaxy Note 3. Und zwar im positiven Sinne. Dank OLED-Technologie bietet es ausgesprochen intensive und strahlende Farben, die hohe Helligkeit macht es auch im Freien vergleichsweise gut ablesbar und die monströse Auflösung gibt Treppeneffekten keine Chance. Unter all den großartigen Full-HD-Displays, die wir heuer bereits in Smartphones gesehen haben, bietet jenes im Note 3 unserer Ansicht nach das derzeit beste Bild.

Grundsolide Hauptkamera, gute Funkausstattung
Nicht ganz auf dem Niveau von Kamera-Spezialisten wie dem Nokia Lumia 1020 oder dem Sony Xperia Z1 spielt die 13-Megapixel-Hauptkamera des Note 3. Das heißt freilich nicht, dass sie schlechte Bilder macht. Bei gutem Licht sind die Aufnahmen absolut ansehnlich und bieten durchaus genug Qualität, um sie auszudrucken. Bei schlechteren Lichtverhältnissen stellt sich aber auch mit dieser Smartphone-Kamera Bildrauschen ein. Da hilft auch der integrierte LED-Blitz nichts. Nichts desto trotz: Die Kamera des Note 3 liefert ansehnliche Ergebnisse und bietet kaum Anlass zur Kritik.

Eine Frontkamera mit zwei Megapixeln gibt's natürlich auch – und die ist für Videotelefonie mehr als ausreichend. Bei der Kamera-Software bietet das Note 3 wie schon das Galaxy S4 (Test in der Infobox) zahlreiche mehr oder minder nützliche Funktionen, Programme und Filter. Nach wie vor entbehrlich finden wir die Dual-Kamera-Option, bei der beide Kameras simultan aufnehmen und die Aufnahmen dann zu einem Bild mit eingebautem Portrait des Fotografen zusammensetzen. Andere Funktionen – etwa der HDR-Modus oder die Panoramafunktion – sind auch in der Praxis nett.

Ins Netz gelangt das Note 3 über LTE. Das ist angesichts des langsamen Netzausbaus und vor allem der gesalzenen Zusatzgebühren, die für LTE-Tarife fällig werden, derzeit keine Notwendigkeit, macht das Gerät aber zukunftssicher. WLAN ist im schnellen Gigabit-Standard ".ac" an Bord, Bluetooth in der Stromspar-Version 4.0, und auch NFC und GPS fehlen nicht.

Universalfernbedienung und Thermometer an Bord
Eine nette Zusatzfunktion ist das eingebaute Infrarot-Modul, durch das das Smartphone zur Universalfernbedienung wird. Im Test steuerte es sowohl eine Sony-Stereoanlage als auch einen Panasonic-Fernseher nach kurzer Einrichtphase ohne Schwierigkeiten.

Erwähnenswert: Das Galaxy Note 3 bietet wie schon das S4 ein integriertes Barometer und einen Temperatur- und Feuchtigkeitsfühler. Das Gerät als Thermometer zu nutzen, ist trotzdem nicht möglich. Im Test zeigte uns das Gerät stets höhere Temperaturen an als das Zimmerthermometer – gut möglich, dass der Temperaturfühler durch die Hardware des Smartphones höhere Temperaturen wahrnimmt.

Billiges Plastik im griffigen Leder-Look
Während das Note 3 bei der Hardwareausstattung brilliert, kommt bei seinem Äußeren einmal mehr billig wirkendes Plastik zum Einsatz. Dass das im Leder-Look – die Rückseite hat sogar angedeutete Nähte – daherkommt, ändert nichts daran, dass man sich bei einem über 600 Euro teuren Smartphone dann doch etwas hochwertigere Materialien wünschen würde.

Aber immerhin: Das Plastik liegt durch seine Struktur deutlich besser in der Hand als das Hochglanz-Chassis, das etwa noch beim Galaxy S4 eingesetzt wurde. Und auch an der Verarbeitungsqualität gibt's nichts zu bemängeln.

Dünne Ränder, starker Akku
Erfreulich ist, dass die Bildschirmränder ausgesprochen dünn ausfallen – so ist das Note 3 trotz 5,7-Zoll-Display immer noch kompakt genug, um es in einer Hand zu halten, und nicht viel größer als manch Fünf-Zoll-Konkurrent. Zum Bedienen braucht man freilich zwei Hände – sonst erreicht man viele Bereiche des Displays schlecht.

Erfreulich ausdauernd zeigte sich in unserem Test der 3.200-Milliamperestunden-Akku im Note 3. Verwendet man das Gerät nicht allzu exzessiv, sind auch mal zwei Tage Nutzung drin – allerdings muss das Note 3 am Ende von Tag zwei dringend ans Netz, Reserven hat man dann kaum mehr. In der Praxis läuft es so wohl darauf hinaus, dass das Note 3 täglich geladen wird. In der Not freut man sich aber über die Reserven.

Stylus sitzt gut im Gehäuse
Noch ein Wort zum mitgelieferten Stift: Der wird im Gehäuse verstaut und verfügt über eine etwas weichere Spitze, mit der auch vergleichsweise präzise Eingaben möglich sind. Der Stift geht nicht zu leicht aus dem Gehäuse. Gut so – sonst ginge er wohl sehr schnell verloren. Er ist mit einer Taste ausgestattet, mit der beispielsweise Screenshots gemacht werden, die dann mit Notizen versehen werden können.

Ausgesprochen praktisch: Das Smartphone bemerkt, wenn der Stift aus dem Gehäuse gezogen wird, und bietet die wichtigsten Funktionen in einem ringförmig angeordneten Menü ohne Zutun des Nutzers an, sobald der Stift sich bis auf wenige Millimeter dem Display nähert.

Gelungene Stiftbedienung, nützliche Funktionen
Angeboten wird dann etwa die Funktion "Action Memo", mit der kleine handschriftliche Notizen angefertigt werden. Die bereits angesprochene Screenshot- und Notizfunktion gibt's ebenso wie ein Ausschneidewerkzeug, mit dem Teile des Bildschirms ausgewählt und abgespeichert oder geteilt werden. Eine Suchfunktion, mit der am Smartphone nach bestimmten Begriffen gesucht werden kann, gibt es ebenfalls. Und eine Funktion, mit der Apps in ein per Stift aufgezeichnetes Fenster gepfercht werden können, ist auch verfügbar.

Insgesamt hat Samsung die Stiftbedienung recht gut implementiert – einem echten Notizblock reicht das Note gerade beim Schreiben zwar nicht das Wasser, die vorhandenen Funktionen sind aber allesamt praktisch und sauber umgesetzt. Wie schon beim Galaxy S4 bietet das Note 3 wieder etliche mehr oder minder nützliche Apps und Funktionen, deren Aufzählung den Rahmen dieses Tests sprengen würde. Genauere Infos zu Samsungs Software-Extras gibt's im Test zum Galaxy S4.

Android stark modifiziert, teurer Smartwatch-Kamerad
Fraglich ist unterdessen, wie schnell das von Samsung ausgiebig angepasste Android 4.3 auf dem Note 3 mit Aktualisierungen bedacht wird – die vielen Extrafunktionen, Softwaredreingaben und Benutzeroberflächen-Modifikationen legen nahe, dass die Portierung neuer Android-Varianten auf das Note 3 eine Weile dauern könnte.

Als Gefährten zum Note 3 bietet Samsung nebst reichlich anderem Zubehör seine Smartwatch Galaxy Gear an – wie sich die in der Praxis schlägt, erfahren Sie in unserem Duell der Smartwatches (siehe Infobox). Die intelligente Uhr zeigt unter anderem eingehende Nachrichten an, kann zum Telefonieren genutzt werden und bringt eine integrierte Kamera mit. Mit einem Preis von 300 Euro ist sie aber auch relativ teuer – zusammen mit dem rund 650 Euro teuren Note 3 ist man so schnell fast tausend Euro los.

Fazit:Ganz weit oben im Handy-Olymp
Das Note 3 ist ein exzellentes Android-Smartphone, bei dem vor allem das großartige Display einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Angesichts der Top-Hardware isterät zwar nicht, lässt es aber etwas billiger wirken, als es ist. Die mehr oder minder nützlichen Softwaredreingaben Samsungs sind Geschmackssache – manche Nutzer mögen es, ab Werk für alle nur denkbaren Fälle gerüstet zu sein, andere passen ihr Smartphone lieber selber an.

Die gelungene Stift-Integration macht das Note 3 zu einem vielseitigen Gerät, das in puncto Funktionsvielfalt die allermeisten anderen Smartphones hinter sich lässt. Wir meinen: Das Note 3 verdient einen Platz ganz weit oben am Handy-Olymp und ist für alle, die Wert auf ein großes Display legen und sich gerne im Web tummeln, definitiv einen Blick wert.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele