Mobilfunkfusion

Für Orange-Kunden soll laut “3” alles beim Alten bleiben

Elektronik
07.01.2013 15:24
Der Kauf von Orange durch "3" soll für die Kunden nur Vorteile bringen, für zahlreiche Mitarbeiter sieht die Zukunft hingegen nicht so rosig aus. Wie viele der 800 Orange-Beschäftigten und 600 "3"-Mitarbeiter gehen müssen, war "3"-Chef Jan Trionow (Bild) Montagnachmittag bei einer Pressekonferenz in Wien nicht zu entlocken.

Auch nicht, wann die Beschäftigten, die gehen müssen, beim AMS angemeldet werden. "Es werden Maßnahmen kommen", stellte Trionow aber klar. Am Management von "3" ändert sich nichts, das Orange-Management rund um Geschäftsfüher Michael Krammer hat vertragsgemäß seine Ämter niedergelegt.

Trionow erwartet sich durch die Übernahme von Orange Synergien in der Höhe von 500 Millionen Euro, diese sollen in erster Linie durch die bessere Nutzung des Netzes, durch eine günstigere Markenpolitik und durch Einsparungen in der Verwaltung erzielt werden. Von den gemeinsam rund 150 Handyshops sollen zumindest 100 übrig bleiben. Ziel sei es, weiterhin das größte Betreuungsnetz zu betreiben.

Für Orange-Kunden bleibt vorerst alles beim Alten. Im dritten Quartal soll dann Orange in die Marke "3" überführt werden, die 0699-Vorwahl von Orange bleibt erhalten. Auch die "Ein Leben lang"-Tarife bleiben aufrecht. Ein Sonderkündigungsrecht gibt es nicht, stellte Trionow klar.

Mehr Wettbewerb
Abermals erneuert wurde das Versprechen, dass es durch die Marktbereinigung von vier auf drei Mobilfunkanbieter nicht weniger, sondern mehr Wettbewerb geben werde. "3" werde weiter intensiv versuchen, Marktanteile dazuzugewinnen, so Trionow. Ein Bereich, in dem der "3"-Chef angreifen will, sind die Geschäftskunden, hier sei man nach dem Zusammenschluss nun besser aufgestellt. Trionow kündigte zudem wesentliche Investitionen in den Netzausbau an, als Folge werde in der Alpenrepublik eines der weltweit besten LTE-Netze entstehen.

Nach Eigenangaben hat "3" durch den Kauf von Orange nun 22 Prozent Marktanteil. Marktführer A1 kommt auf 46 Prozent, T-Mobile auf 31 Prozent. Bis Ende 2014 soll der Zusammenschluss über die Bühne gegangen sein. Wie viel sich "3" das Rebranding kosten lassen wird, verriet Trionow nicht – 20 Millionen Euro wie bei der Umbenennung von "one" in "Orange" werden es aber nicht sein, sagte er.

T-Mobile fordert faire Verteilung von Frequenzen
Dass der ganze Deal aufgrund eines Einspruchs von Mitbewerber T-Mobile doch noch scheitert, glaubt Trionow nicht. Und auch T-Mobile gibt sich versöhnlich. "Der Merger ist okay, uns geht es nur um eine faire Verteilung der Frequenzen", so Sprecher Helmut Spudich. Auf die Netzkooperation, die T-Mobile mit Orange hat, habe der Zusammenschluss jedenfalls keinen Einfluss.

Heimischer Markt fest in ausländischer Hand
Der heimische Telekommunikationsmarkt bleibt jedenfalls fest in ausländischer Hand. Zwar hält der Staat an der A1 (Telekom Austria) noch rund 28 Prozent, zweiter mächtiger Aktionär ist aber mittlerweile der mexikanische Milliardär Carlos Slim. T-Mobile ist eine Tochter der Deutschen Telekom, "3" gehört zum chinesischen Großkonzern Hutchison. Tele2 ist in schwedischer Hand, UPC in niederländischer Eigentümerschaft.

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