20 Kilometer hoch

Forscher planen aufblasbaren Aufzug ins Weltall

Wissenschaft
17.08.2015 11:03
Das kanadische Weltraumtechnik-Unternehmen Toth Technology hat ein Patent zugesprochen bekommen, in dem der Bau eines 20 Kilometer hohen aufblasbaren Aufzugs in die Stratosphäre beschrieben wird. Der Turm mit einem Durchmesser von 230 Metern soll Astronauten und Fracht in luftige Höhen befördern und die Kosten für Flüge ins All um ein Drittel reduzieren.

Der von Toth Technology erdachte Turm in die Stratosphäre besteht aus einzelnen aufblasbaren Kammern, die mit Gas oder Luft gefüllt und mit Verstrebungen verstärkt werden sollen. Schwungräder im Turm sollen Schwankungen ausgleichen und verhindern, dass das gewaltige Bauwerk zusammenbricht.

Lift in die Stratosphäre, Shuttle ins All
Mit dem Aufzug - er könnte nach dem Plan der Kanadier wahlweise im Zentrum des Turms oder an dessen Oberfläche angebracht werden - sollen Astronauten und Fracht auf eine Plattform an der Spitze des Turms geschafft werden.

Von dort sollen Shuttles ins All starten, die durch ihre hohe Startposition weit weniger Treibstoff brauchen, als wenn man sie vom Boden in die Atmosphäre schicken würde. Bei Toth Technology spricht man von einem Einsparungspotenzial von 30 Prozent im Vergleich zu konventionellen Weltraumflügen.

Stromerzeugung, Forschung, Kommunikation
Neben günstigeren Weltraumflügen soll der Toth-Turm noch andere Vorteile bringen: Man könnte Windturbinen daran befestigen, die Strom erzeugen und Wissenschaftlern die Möglichkeit geben, Experimente in luftiger Höhe durchzuführen. Außerdem wäre der Turm auch für die Telekommunikationsindustrie und den Weltraumtourismus interessant.

Idee nicht neu, rasche Umsetzung unwahrscheinlich
Weltraum-Aufzüge sind keine neue Idee: Bereits Ende des 19. Jahrhunderts beschrieb der russische Wissenschaftler Konstantin Ziolkowski seine Idee eines Turms ins All. Später griffen Science-Fiction-Autoren den Gedanken auf, vor elf Jahren startete die US-Raumfahrtbehörde NASA Forschungen in diesem Bereich. Eine japanische Baufirma denkt ebenfalls über Aufzüge ins All nach.

Dass in absehbarer Zeit ein Weltraum-Lift errichtet wird, ist dennoch unwahrscheinlich. Noch handelt es sich bei der Idee von Toth Technology - ebenso wie bei den Ideen anderer Firmen und Forscher - eben nur um eine Idee, deren Umsetzung aufgrund der exorbitanten Kosten und der für den Bau so hoher Türme nötigen Hightech-Materialien vorerst wohl Utopie bleiben wird.

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