Bilder in 3D

Forscher entwickeln Facettenaugen-Kamera

Elektronik
22.03.2008 18:22
Dass die Natur eben doch immer noch die besten Vorlagen liefert, hat auch Professor Abbas El Gamal von der amerikanischen Universität von Stanford erkannt: Zusammen mit einem Team von Wissenschaftlern arbeit er an der Entwicklung eines Kamera-Chips, auf dem ähnlich den Facettenaugen von Insekten gleich 12.616 winzige Linsenöffnungen angebracht sind. Schon bald könnten so dreidimensionale Aufnahmen möglich sein.

Jede der auf dem Kamera-Chip angebrachten und individuell steuerbaren Blenden bündelt das Licht auf jeweils 256 Pixel, von denen jeder einzelne jedoch wesentlich kleiner ist als dies bei handelsüblichen Kameras der Fall ist.

Wie bei einem Insekten-Auge entstehen bei der Aufnahme sich überlappende Einzelbilder, die jeweils aus einem leicht veränderten Blickwinkel aufgenommen wurden. Den Forschern zufolge soll sich so ein dreidimensionales Bild der Umgebung erstellen lassen.

Ein weiterer Vorteil dieser sich noch im Prototypenstadium befindlichen Entwicklung: Die Facettenaufnahmen ließen sich mit Hilfe eines Computers nachträglich auf einzelne Objekte scharf stellen - die dafür benötigten Informationen wären durch die unterschiedlichen Blendenöffnungen bereits vorhanden.

Und noch ein Problem könnte sich laut El Gamal mit der Mehrblenden-Konstruktion lösen lassen: Während aktuelle Kameras bei stetig wachsender Pixelanzahl, aber gleichbleibender Gehäusegröße - und somit Nähe der Blende zum Sensor - immer störanfälliger werden, könnten durch die Pixelverkleinerung mehr Bildpunkte auf gleicher Sensorfläche untergebracht werden. Dies hätte wiederum eine höhere Auflösung zur Folge.

Bislang ist dies freilich noch Zukunftsmusik. Die Forscher um El Gamal sind aber zuversichtlich, dass sich die Facettenaugen-Chips künftig so preiswert produzieren lassen, dass sie sogar in Handys zum Einsatz kommen könnten.

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