Geldverschwendung

Filme in 3D nicht emotional aufregender als in 2D

Wissenschaft
05.09.2014 11:40
Hollywood-Studios und die Hersteller entsprechender TV-Geräte versuchen den Konsumenten seit Langem davon zu überzeugen, dass das Aufsetzen einer 3D-Brille das Kino- und Fernseherlebnis verbessert. Stimmt nicht, sagen jetzt Wissenschaftler der Universität von Utah in den USA. Denn in emotionaler Hinsicht mache es keinen Unterschied, ob man Filme in 2D oder 3D sieht.

Aufregender und intensiver soll das Filmerlebnis in 3D sein – dafür wird der Zuseher an den Kinokassen dann auch gerne etwas mehr zur Kasse gebeten. Doch Wissenschaftler der University of Utah wollten wissen, was an den Versprechungen wirklich dran ist, und untersuchten deshalb, ob insbesondere junge Menschen, die in ihrem Alltag routinemäßig Hightech-Geräten und Medien ausgesetzt sind, auf 3D-Inhalte emotional anders reagieren als auf zweidimensionale Bilder.

Mithilfe von Ausschnitten vier bekannter Kinofilme, die sowohl in der 3D- als auch 2D-Fassung vorlagen, untersuchten die Forscher, inwiefern sich Parameter wie Herzschlag, Atemfrequenz oder Schweißbildung beim Zuseher verändern. Jeder Filmausschnitt sollte dabei gezielt bestimmte Emotionen provozieren: Der Horror-Streifen "My Bloody Valentine" Angst, der Animationsfilm "Ich, einfach unverbesserlich" Freude, "Rapunzel – Neu verföhnt" Trauer und "Der Polarexpress" Aufregung bzw. "Thrill".

Das Ergebnis: Signifikante physiologische Unterscheide bei der Rezeption der 2D- und 3D-Inhalte gab es nicht. Die statistische Auswertung der großen Anzahl von Tests habe nur einen Unterschied zwischen den Formaten zutage gefördert: Bei einer Szene aus "Der Polarexpress" in 3D seien die elektrodermalen Reaktionen bei den Probanden höher gewesen als in 2D. Sprich: Ihre Handflächen schwitzten mehr. Die Forscher vermuten, dass dies an der im Vergleich zu den anderen Filmen besonders hohen Anzahl und Qualität der 3D-Effekte liegen könnte.

Psychologin und Studienautorin Sheila Crowell fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: "2D und 3D sind beide gleich wirksam darin, emotionale Reaktionen hervorzurufen, was bedeuten könnte, dass die für die Produktion von 3D-Filmen nötigen Kosten nicht viel mehr erzeugen als den Reiz des Neuen."

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