2015 war definitiv kein gutes Jahr für die Videokassette. Erst wurde die Produktion der VHS-Kassette weltweit eingestellt, wodurch nur mehr Restbestände in Umlauf sind. Und nun schickt Sony auch den VHS-Konkurrenten Betamax in Pension.
Produktionsende nach 40 Jahren Rivalität
Nach 40 Jahre währender Rivalität sind damit beide Videokassetten-Standards am Ende ihres Lebenszyklus angelangt, wobei Betamax seit den Achtzigern ohnehin nur mehr eine Randerscheinung war.
Obwohl das Sony-Format die bessere Bildqualität lieferte, setzte die Filmindustrie auf VHS. Vornehmlich, weil VHS-Kassetten aus Industriesicht mit zwei Stunden Aufnahmedauer besser für den Vertrieb von Spielfilmen geeignet waren, zusätzlich hält sich das hartnäckige Gerücht, die Pornoindustrie hätte VHS zum Sieg verholfen.
Genutzt wurden VHS und Betamax zuletzt kaum noch. Längst haben DVD, Blu-Ray und Streaming der Videokassette den Rang abgelaufen. Und auch bei der Aufnahme gibt es mit Festplattenrekordern und TV-Karten längst Alternativen, welche ihren Magnetband-Ahnen überlegen sind und zeitgemäße Bildqualität bei längerer Aufnahmedauer zustande bringen.
Betamax vs. VHS: Formatkrieg war symptomatisch
Trotzdem dürften VHS und Betamax technikbegeisterten Menschen noch lang in Erinnerung bleiben. Der Krieg der beiden Formate war nämlich symptomatisch für die Formatkämpfe, die in der Branche immer noch üblich sind.
Zuletzt kam es erst vor einigen Jahren zu einer solchen Formatschlacht, als die von Sony unterstützte Blu-ray sich gegen die unter anderem von Toshiba geförderte HD-DVD durchsetzte. Späte Genugtuung für Sony, nachdem Betamax zu diesem Zeitpunkt bereits seit 20 Jahren ein Schattendasein geführt hatte.
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