Fair produziert

Fairphone soll im Dezember ausgeliefert werden

Elektronik
06.09.2013 15:45
Das erste sozial gerecht hergestellte Smartphone soll im Dezember ausgeliefert werden. Im Moment liefen die letzten Vorbereitungen für den Start der Produktion des Fairphone, teilte die hinter dem Mobiltelefon stehende gleichnamige Initiative mit.

Die in den Niederlanden ansässige Initiative Fairphone verspricht ein "wirklich cooles" Smartphone. Das Wichtigste aber ist: Es wird unter möglichst fairen Bedingungen hergestellt werden – krone.at berichtete (siehe Infobox).

Dazu war ein mehrjähriger Vorlauf notwendig, um soziale und Umweltaspekte der Smartphoneherstellung zu untersuchen und Alternativen zu entwickeln. Jetzt wird laut Fairphone der Prototyp zertifiziert, die Software aktualisiert. Für Oktober und November ist die Herstellung in China unter fairen Arbeitsbedingungen geplant. Im Dezember soll dann die Auslieferung starten.

Menschliche Behandlung und faire Bezahlung
"Konsumieren ist ein politischer Akt", erklärte der Gründer der Initiative, Bas van Abel. Deshalb kann auf fairphone.com jeder nachlesen, woher die Rohstoffe kommen und wer sie verarbeitet. Zinn und Coltan etwa kommen aus Minen in der Demokratischen Republik Kongo, in denen "Menschen menschlich behandelt werden" und die Erlöse nicht dazu dienen, kriegerische Konflikte zu finanzieren.

Die Arbeiter in China, die das Handy zusammenbauen, werden den Angaben zufolge über einen Fonds "angemessen" entlohnt. Ziel ist, dass die Arbeiter Gewerkschaften gründen und selbst mit der Geschäftsführung verhandeln können. Das werde aber "noch Zeit brauchen".

Nachhaltigkeit im Fokus
Das Fairphone soll außerdem lange haltbar sein - und gut wiederzuverwerten. So ist etwa der Akku austauschbar. Die Initiative verspricht zudem genaue Auskunft über die Zusammensetzung der Bestandteile und der Kosten. Eines Tages soll das Fairphone komplett aus Recyclingmaterial gefertigt werden. Bei der Hülle des Smartphones ist dies immerhin schon jetzt der Fall.

Bereits 14.000 Fairphones vorbestellt
Produziert werden in einem ersten Schritt 25.000 Geräte. Über 14.000 sind bereits verkauft, die restlichen knapp 9.000 können auf der Fairphone-Website für 325 Euro vorbestellt werden. Das Fairphone ist damit im Vergleich zu zahlreichen konventionellen Konkurrenzprodukten sogar vergleichsweise günstig.

Für die ersten 5.000 Telefone hatte Fairphone auf sogenanntes Crowdfunding gesetzt: Interessierte Käufer konnten dort ihr Interesse anmelden. Nur bei Erreichen von 5.000 Interessenten sollte das faire Smartphone produziert werden, andernfalls hätten die potenziellen Käufer ihr Geld zurückerhalten. Die Nachfrage war allerdings groß, die Mindeststückzahl binnen kurzer Zeit erreicht.

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