Wozu muss eine App, die für das Bestellen einer Mitfahrgelegenheit gedacht ist, auf die Anrufliste, die SMS-Nachrichten, den Standort, die Liste der installierten Apps und die WLAN-Netze der Nachbarn zugreifen? Diese Frage stellt der IT-Sicherheitsblog "Gironsec" nach der Analyse der Android-App des Fahrdienstes Uber.
Uber-App sammelt massenhaft private Daten
Beim Zerlegen der Anwendung stieß man auf Programmcode, der einerseits dem Sammeln massenhaft privater Daten dient und diese Daten andererseits auch gleich an die Uber-Server schickt. Teilweise, ohne vorher beim Nutzer nach der nötigen Berechtigung zu fragen.
Noch ist unklar, ob auch die iPhone-App von Uber solche Methoden anwendet. Angesichts der Verbreitung von Android ist die spionierende App für Googles Mobilbetriebssystem aber ohnedies schon ernst genug. Und dass Uber kürzlich wegen des Sagers eines Managers, Kritiker mit Schmutzkübelkampagnen mundtot machen zu wollen, in die Kritik kam, macht die Datensammelei doppelt brisant.
Uber soll ungefragt Daten genutzt haben
Hinzu kommen Berichte, wonach Uber die Aktivitäten seiner Kunden sehr genau verfolge – und die gewonnenen Daten mitunter ungefragt verwende. Berichte einer US-Journalistin, wonach ein Uber-Manager ihr bei einem Besuch der Firma erzählt haben soll, er habe ihre Fahrt mit einem Uber-Wagen verfolgt, polarisierten erst vor wenigen Tagen. Und ein Geschäftsmann wirft Uber vor, seine Daten ungefragt bei einer Präsentation genutzt zu haben.
Der Mitfahr-Dienst Uber wurde 2009 in den USA gegründet und vermittelt Chauffeurdienste und Mitfahrgelegenheiten per Smartphone-App. Derzeit expandiert das junge Unternehmen, das dank Finanzspritzen von Investoren wie Google eine prall gefüllte Kriegskasse hat, unter anderem nach Europa. Die hiesigen Taxiunternehmen wehren sich nach Kräften gegen den neuen Konkurrenten und beklagen, dass günstige Uber-Fahrer ohne Konzession ihrem Geschäft schaden.
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