"Paparazzi over IP"

Experten warnen vor Schwachstelle in Digitalkameras

Elektronik
18.03.2013 10:56
Dass sich immer mehr Digitalkameras direkt mit dem Internet verbinden lassen, bringt nicht nur Vorteile mit sich. Die Sicherheitsfirma ERNW warnt jetzt davor, dass viele Kameras nur unzureichend gegen Angriffe von außen geschützt sind. Fotos ließen sich nicht nur mühelos abgreifen, sondern die Kameras per Videofunktion auch in ein Überwachungsgerät verwandeln.

Anhand von Canons Spiegelreflexkamera EOS-1D X (Bild) demonstrierten zwei Mitarbeiter der deutschen Sicherheitsfirma auf einer Sicherheitskonferenz laut Golem.de, wie leicht sich die Netzwerkfunktionen moderner Kameras missbrauchen lassen. So sei es etwa möglich, das Gerät – wie bei Angriffen auf Websites auch - per sogenannten DDoS-Angriff lahmzulegen.

Viel interessanter sei es aber wohl, dass die Canon-Kamera Fotos über eine unverschlüsselte FTP-Verbindung auf einen eigenen Server hochlade, beschreiben die Mitarbeiter ihren "Paparazzi over IP" getauften Hack. Mit einfachen Mitteln könnte sich ein Angreifer einklinken, die Fotos abgreifen oder möglicherweise durch manipulierte ersetzen, heißt es in dem Bericht. Dies gelinge auch über den DLNA-Standard, und zwar ohne Authentifizierung.

Hack verwandelt Kamera in Überwachungsgerät
Über einen in die Kamerasoftware integrierten Webbrowser, der den Experten zufolge auf das sichere HTTPS-Protokoll verzichtet, könnten sich Angreifer neben gespeicherten Fotos und Kameraeinstellungen zwecks Fernsteuerung außerdem Zugriff auf die über den Sucher übertragenen Live-Bilder verschaffen und die Kamera so in ein Überwachungsgerät verwandeln. Noch fehle dabei zwar der Ton, doch der "lasse sich sicherlich ebenfalls aktivieren", werden die ERNW-Mitarbeiter zitiert.

Fotografen empfehlen sie daher, entsprechende Netzwerkfunktionen ihrer Kameras möglichst nur in sicheren Netzwerkumgebungen zu verwenden, WLAN-Verbindungen abzusichern und sichere Passwörter zu verwenden. Hersteller sollten hingegen erwägen, mehr auf die Sicherheit ihrer Geräte zu achten.

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