Datenschutz

Ex-Geheimdienstler warnt vor Fingerabdruck-Scans

Elektronik
28.11.2014 09:28
Sir John Adye, ehemaliger Chef des britischen Geheimdienstes GCHQ, warnt vor der Nutzung von Fingerabdruck-Scannern in Smartphones, wie sie beispielsweise bei Apples iPhones Anwendung finden. Es sei nicht ausreichend geklärt, was mit den Daten geschehe und wie gut diese gegen Angreifer abgesichert sind, so sein Vorwurf. Apple selbst hatte mehrfach betont, die Fingerabdrücke am Smartphone seien bestens geschützt.

"Ich weiß nicht, was mit meinen persönlichen Daten passiert, wenn ich das auf einem Smartphone nutze", zeigt sich Adye im Gespräch mit der britischen TV-Anstalt BBC besorgt. Er war von 1989 bis 1996 Englands oberster Spion und führt nun ein Unternehmen, das sich auf Biometrie-Technik zur Identitätserkennung spezialisiert hat, hat also Ahnung von der Materie.

Sein Hauptkritikpunkt: Während beispielsweise bei einer Bank, bei der man als Kunde Bankomaten und Zahlungsdienstleistungen nutzt, immer noch eine physische Person kontrolliert, ob alles mit rechten Dingen zugeht, passiere dies bei den biometrischen Daten, die mit Smartphones gesammelt werden, nicht. Zwar werde der Nutzer etwa beim iPhone-Bezahldienst Apple Pay über den Umgang mit seinen biometrischen Daten informiert und müsse diese akzeptieren. "Aber wie viele Leute lesen sich all diese Kästchen richtig durch und verstehen, was sie im Zweifelsfall bedeuten?"

Adye warnt vor erfinderischen Kriminellen
Dem Ex-Geheimdienstler sei klar, dass Apple viel in die Datensicherheit investiere. "Sie scheinen momentan ein gutes System zu haben, um ihr Betriebssystem zu sichern und es Außenstehenden schwer zu machen, einzudringen und Daten zu entwenden", so Adye. Kriminelle seien allerdings äußerst erfinderisch, wenn es um die Umgehung solcher Schutzmaßnahmen gehe. Zudem dränge sich die Frage auf, was geschehe, wenn ein Gerät mit biometrischen Schutzmechanismen wie Apples Fingerabdruck-Scanner gestohlen wird.

Sorgen macht Adye auch, dass oft nicht restlos geklärt sei, was mit persönlichen Daten wie Fingerabdrücken passiere, wenn sie am Smartphone gespeichert sind. Er stellt die Fragen: "Wird Google die Daten verwenden, um zielgerichtete Werbung zu schalten? Wird ein anderes kommerzielles Unternehmen oder eine feindliche Regierung sie in irgendeiner anderen Form verwenden?" Derzeit wisse man das alles nicht so genau.

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