Pay-TV-Riese

Europäische Sky-Sender schmieden Zusammenschluss

Elektronik
25.07.2014 15:06
Auf dem Pay-TV-Markt entsteht ein europäischer Riese: Der britische Bezahlsender BSkyB gab am Freitag die Übernahme der bisher von 21st Century Fox gehaltenen Anteile an Sky Italia und Sky Deutschland bekannt. 21st Century Fox gehört zum Imperium des Medienmoguls Rupert Murdoch. Dieser könnte mit dem frischen Geld aus dem Geschäft an seinen Übernahmepläne für den US-Konzern Time Warner feilen.

BSkyB übernehme für umgerechnet drei Milliarden Euro Sky Italia zu 100 Prozent und trete dafür an 21st Century Fox seine Anteile am Sender National Geographic ab, teilte das Unternehmen mit. Für weitere 3,7 Milliarden Euro kaufe BSkyB die bisher vom Murdoch-Konzern gehaltenen Mehrheitsanteile von 57,4 Prozent an Sky Deutschland.

Der britische Sender will Sky Deutschland ganz übernehmen. Deshalb unterbreitete er den verbliebenen Minderheitsaktionären ein Kaufangebot von 6,75 Euro pro Aktie. Sollten die anderen Anteilseigner verkaufen, könnte sich das gesamte Geschäft auf zusammengerechnet 8,85 Milliarden Euro summieren.

Mit dem Verkauf seiner Anteile an Sky Italia und Sky Deutschland zieht sich Murdoch keineswegs aus dem Markt der europäischen Bezahlfernsehdienste zurück, sondern verknüpft die Sender vielmehr miteinander. Sein Konzern 21st Century Fox ist mit 39 Prozent selbst an BSkyB beteiligt.

Konkurrenz gegen Netflix und Co.
Der Zusammenschluss der drei Sky-Zweige - von Beobachtern bereits "Sky Europe" getauft - soll letztlich einen europäischen Riesen auf dem Pay-TV-Markt schaffen. Zusammengenommen zählen die drei Sender 20 Millionen Abonnenten. Sie könnten künftig gemeinsam die Übertragungsrechte von Filmen, Serien und Sport-Großveranstaltungen erwerben und sich gegen neue Konkurrenz wie den US-Streamingdienst Netflix wehren.

Murdoch selbst könnte das frische Geld durch den Verkauf von Sky Italia und der Sky-Deutschland-Anteile für seine Übernahmeplänen des Konkurrenten Time Warner nutzen. Ein erstes Offert von 21st Century Fox in Höhe von 80 Milliarden Dollar (59,4 Milliarden Euro) hatte Time Warner Mitte Juli ausgeschlagen. Aus den beiden Konzernen könnte im Fall einer Fusion ein Mediengigant mit einer Reihe von US-Fernsehsendern wie der Fox-Gruppe, TNT und dem Bezahlkanal HBO sowie den Hollywood-Studios 20th Century Fox und Warner Bros. hervorgehen.

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