Die Bundesnetzagentur hatte im November Pläne veröffentlicht, nach denen die vier Netzbetreiber Telekom, Vodafone, E-Plus und O2 für die Zustellung von Anrufen in ihren jeweiligen Mobilfunknetzen ab dem 1. Dezember ein einheitliches Entgelt in Höhe von 1,85 Cent pro Minute berechnen dürfen. In einem zweiten Schritt soll das Entgelt ab dem 1. Dezember 2013 noch einmal leicht sinken auf 1,79 Cent pro Minute. Bisher konnten die Mobilfunkkonzerne Entgelte zwischen 3,36 und 3,39 Cent pro Minute berechnen.
"Ungerechtfertigt hohe Preise"
Diese Preissenkung geht der EU-Kommission aber nicht weit genug: Sie fordert Gebühren, die in etwa bei 1 Cent pro Minute liegen, damit den deutschen Verbrauchern nicht "ungerechtfertigt hohe Preise für ihre Handygespräche" berechnet werden.
Brüssel kritisiert, dass sich die Bundesnetzagentur mit ihrem Vorschlag nicht an die von der EU-Kommission vorgegebene Berechnungsmethode für Mobilfunk-Zustellungsentgelte hält. "Neben der Tatsache, dass die deutschen Verbraucher dadurch überhöhte Preise bezahlen, besteht auch die Gefahr, dass die Verbraucher in Ländern wie Portugal, Italien, Spanien und Griechenland am Ende die deutschen Mobilfunkbetreiber quersubventionieren", erklärte die EU-Kommission.
Drei Monate Frist
Die Bundesnetzagentur hat demnach nun drei Monate Zeit, um gemeinsam mit der Kommission und dem Gremium europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation eine Lösung zu finden. Letzten Endes kann die Kommission die Bundesnetzagentur zu einer Änderung zwingen, wie Kroes' Sprecher sagte.
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