Echter Allrounder

Erster Alles-in-einem-Rechner von Toshiba im Test

Elektronik
06.02.2012 16:30
Leistungsstark wie ein konventioneller Rechner, annähernd so kompakt wie ein Notebook und funktional wie ein Tablet: Sogenannte All-in-one-PCs vereinen eine Reihe von Vorzügen in sich. Mit dem "Qosmio DX730-10K" wagt nun auch Toshiba den Sprung auf den Markt der boomenden Alles-in-einem-Rechner. krone.at hat sich den Allrounder genauer angeschaut.

Gehäuse unter, Monitor auf dem Tisch – so ist man es aus Büros und Arbeitszimmern gewohnt. Der klassische PC ist nach wie vor zweigeteilt. Daran konnte bislang auch Apple nichts ändern, dessen iMac das Konzept des All-in-one-PCs zum Jahrtausendwechsel überhaupt erst (wieder) populär machte. Vor Kurzem veröffentlichte Zahlen des Marktforschungsunternehmens DisplaySearch machen jedoch deutlich, dass die Alles-in-einem-Rechner in der Gunst der Konsumenten zuletzt deutlich gestiegen sind.

14,5 Millionen All-in-one-PCs sollen demnach 2011 verkauft worden sein, was einem Plus von 39 Prozent gegenüber 2010 entspricht. Bis zum Jahr 2014 sollen es den Prognosen der Marktforscher zufolge mehr als 23 Millionen verkaufte Stück sein – und das in einer Zeit, in der die Verkaufszahlen klassischer Desktop-Rechner unter dem Druck von Smartphones und vor allem Tablets zunehmend schrumpfen.

Vor- und Nachteile der Komplettlösung
Die Vorzüge eines All-in-one-PCs gegenüber dem gewohnten Zwei-Komponenten-System, bestehend aus Gehäuse und Monitor, sind offensichtlich: Er braucht weniger Platz, ist leicht auf- und wieder abzubauen, verursacht kaum Kabelsalat und macht damit in der Regel optisch mehr her.

Zumindest aus Sicht der Bastler hat der All-in-one-PC jedoch einen gravierenden Nachteil: Er lässt sich nur geringfügig bis gar nicht aufrüsten. Eine Erweiterung des Arbeitsspeichers mag in den meisten Fällen noch möglich sein; wer jedoch hofft, eine bessere Grafik- oder Soundkarte einbauen zu können, wird enttäuscht. Für derlei Extrawünsche bleibt eben doch nur der Griff zum klobigen PC-Gehäuse, wahlweise erhältlich in den beiden "Trendfarben" schwarz oder anthrazit.

Alles hinter einem Touchdisplay
Dem "Qosmio DX730-10K" von Toshiba muss man allerdings zugutehalten, dass er nach derzeitigem Stand der Technik sehr gut ausgerüstet ist. Im Inneren des All-in-one-PCs werkelt ein 2,4 GHz starker Core-i5-Prozessor (2430M) von Intel, dem Unterstützung durch vier Gigabyte DDR3-RAM zuteilwird. Sollte das nicht ausreichen, lässt sich der Arbeitsspeicher bei Bedarf auf bis zu 16 Gigabyte erhöhen. Einen kleinen Schraubenzieher vorausgesetzt, gelingt dies mühelos über die Rückseite des 23 Zoll großen Full-HD-Touchdisplays mit LED-Hintergrundbeleuchtung, das laut Toshiba eine Reaktionszeit von fünf Millisekunden aufweist.

Die Steuerung mittels Fingerzeig funktioniert problemlos, zumal auch Multitouch unterstützt wird. Dass dabei dennoch keine rechte Freude aufkommen mag, liegt am Betriebssystem: Zum Einsatz kommt Windows 7 in der Home-Premium-Version (64-bit), das im Gegensatz zum kommenden Windows 8 schlichtweg nicht für eine Touch-Bedienung optimiert ist.

Vielseitiges Multimedia-Talent
Dessen ungeachtet lassen sich Inhalte aller Art auf dem Display des Qosmio bestens genießen. Dafür sorgt zum einen die integrierte Nvidia GeFore GT 540M mit einem dezidierten Grafikspeicher von einem Gigabyte, was für die meisten Anwendungen und Spiele vollkommen genügt, zum anderen das auf der rechten Gehäuseseite angebrachte Blu-ray-Laufwerk - nur schade, dass Toshiba dabei auf ein konventionelles und nicht eines der eleganteren Slot-in-Laufwerke setzt.

Dem Heimkino-Abend tut dies allerdings keinen Abbruch – sofern man sich nicht an der im Vergleich zu herkömmlichen Fernsehbildschirmen geringen Displaygröße stört. Die frontseitig unterhalb des Bildschirms verbauten Onkyo-Stereo-Lautsprecher bieten jedenfalls einen sehr guten Klang, zumindest so lange es nicht zu laut und basslastig wird. Dann nämlich scheppert und dröhnt es leicht auf den Boxen.

HDMI, USB 3.0 und ein DVB-T-Tuner
Wer den Qosmio jedoch als Multimedia-Zentrale nutzen möchte, sollte ihn sowieso mit einem entsprechenden Soundsystem verbinden - zwei HDMI-Schnittstellen (In und Out) stehen dafür rückseitig zur Verfügung. Komplettiert wird das Anschluss-Angebot durch insgesamt sechs USB-Schnittstellen, von denen zwei den noch recht neuen und schnelleren Datenübertragungsstandard USB 3.0 unterstützen, einen Multikartenleser und einen Antennenanschluss, über den sowohl analoge als auch digital terrestrische TV-Signale via DVB-T empfangen werden können.

Der Qosmio ersetzt damit auf Wunsch nicht nur den Fernseher, sondern eignet sich dank des in Windows integrierten Media Centers auch als Videorekorder. Ausreichend Platz für die Aufnahme von Filmen und Serien bietet die mit 7.200 Umdrehungen pro Minute leise vor sich hinschnurrende Festplatte mit einem Terabyte Speicher jedenfalls.

Bequem vom Sofa aus steuern
Für die bequeme Steuerung vom Sofa aus liegt dem Qosmio eine Fernbedienung bei. Alternativ lässt sich der All-in-one-PC auch über die ebenfalls im Lieferumfang enthaltene Funk-Multimediatastatur oder -Maus bedienen. Beide sind, farblich abgestimmt, jeweils zum Gehäuse passend in Perlmutweiß gehalten. Im Gegensatz zum auf einem silbernen Sockel thronenden Bildschirm wirken die Eingabegeräte bei näherer Betrachtung allerdings weniger edel: Das für sie verwendete Plastik ist klapprig und zumindest bei der Tastatur auch recht scharfkantig. Ihren Zweck erfüllen die Peripheriegeräte aber allemal.

Der Preis
Eine integrierte 1,3-Megapixel-Webcam, schnelles n-WLAN sowie Bluetooth 3.0+ HS runden schließlich das Ausstattungspaket des acht Kilo schweren Allrounders ab, dessen unverbindliche Preisempfehlung bei 1.110 Euro liegt. Übers Internet gibt es den All-in-one-PC derzeit um günstigstenfalls 999 Euro – ein durchaus fairer Preis verglichen mit konventionellen Rechnern ähnlicher Konfiguration plus Monitor. Für nur wenige Euro mehr gibt es die mit einem i5-Prozessor der zweiten Generation ausgestattete N-Variante des Rechners, den Qosmio DX730-10N.

Fazit: Mit dem Qosmio DX730-10K liefert Toshiba eine optisch ansehnliche Komplettlösung fürs Wohn- oder Arbeitszimmer, die vielleicht nicht alles perfekt, aber sehr vieles sehr gut beherrscht und damit insbesondere alljene ansprechen dürfte, die auf der Suche nach einem echten Allrounder sind. Dank der umfangreichen Ausstattung des All-in-one-PCs (Blu-ray, DVB-T-Tuner, HDMI, USB 3.0, ...) bleiben jedenfalls kaum Wünsche offen - der Arbeitsspeicher lässt sich schließlich bei Bedarf aufrüsten, das Problem der scheppernden Lautsprecher bei großer Lautstärke durch Anschluss eines entsprechenden Heimkino-Systems umgehen und spätestens mit Windows 8 dürfte sich dann auch das volle Potenzial des Touchdisplays offenbaren.

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