Verkehr explodiert

Ericsson: “Branche unterschätzt Datennutzung”

Elektronik
15.02.2010 10:59
Der weltgrößte Netzwerkausrüster Ericsson bereitet sich auf eine Explosion des mobilen Datenverkehrs vor. Die Branche unterschätze noch, was in den kommenden zehn Jahren passieren werde, sagte Ericsson-Chef Hans Vestberg am Montag auf dem Mobile World Congress in Barcelona. "Wir glauben, dass wir in den nächsten fünf Jahren drei Milliarden neue mobile Breitbandnutzer sehen werden."

"Wir rechnen im Jahr 2020 mit 50 Milliarden verbundenen Geräten", sagte Vestberg. Neben mobilen Breitbandverbindungen werde auch die Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten zunehmen, zum Beispiel wenn Patientendaten oder der Stand des Stromzählers automatisch übermittelt werden.

Bis 2015 werde sich die Zahl der Nutzer von mobilen PCs versechsfachen und der von ihnen produzierte Datenverkehr im Vergleich zu 2009 um das 50-Fache anwachsen. Gleichzeitig dürften in fünf Jahren viermal so viele Smartphones wie jetzt im Einsatz sein, die 25-mal mehr Daten verschicken, so Vestberg.

Hoffnungsträger LTE
Rüsten für den enormen Datenverkehr will sich der Netzwerkausrüster mit dem UMTS-Nachfolgers Long Term Evolution (LTE), der Daten mit einer Geschwindigkeit von von einem Gigabit pro Sekunde überträgt. Das übersteigt bei Weitem, was herkömmliche Festnetzanschlüsse, der heutige UMTS-Datenfunk und auch die ersten LTE-Verbindungen heutzutage leisten. Das System könne von 2014 an vermarktet werden. Ericsson ist in diesem Jahr wie andere Netzwerkausrüster beim Start der ersten LTE-Netzwerke in Skandinavien, den USA und Japan dabei.

LTE ist der große Hoffnungsträger der Mobilfunk-Ausrüster. Derzeit machen ihm die noch relativ schwache Nachfrage der Netzbetreiber und ein harter Preiskampf durch aufstrebende chinesische Konkurrenten zu schaffen. Geld verdiente Ericsson zuletzt vor allem mit Dienstleistungen für Mobilfunk-Anbieter, die den Betrieb ihrer Netze auslagern.

Neuer Online-Store für Apps und Co.
Neues Geld erhofft man sich neben LTE auch durch das Geschäft mit Mini-Anwendungen, den sogenannten Apps. In einem eigenen Internet-Laden, dem "eStore", will das schwedische Mobilfunkunternehmen künftig für Nutzer aller Handy-Typen Spiele, Videos und Anwendungen anbieten. Der Online-Shop von Ericsson biete bereits rund 30.000 Anwendungen, teilte die Firma mit. Manche seien kostenpflichtig, andere gratis.

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