Mega-Stromspeicher

Energieversorger plant größte Batterie der Welt

Elektronik
22.06.2017 17:00

Das deutsche Energie- und Technologieunternehmen EWE will laut eigenen Angaben die größte Batterie der Welt bauen. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, sollen dafür unterirdische Salzkavernen genutzt werden - Hohlräume, die durch den Abbau von Salz entstanden sind. Zwei mittelgroße Kavernen könnten dann eine Strommenge speichern, die eine Millionenmetropole wie Berlin für eine Stunde versorgen könnte.

"Damit würden wir die größte Batterie der Welt bauen", sagte der Geschäftsführer der EWE Gasspeicher GmbH, Peter Schmidt. Bisher werden die Kavernen für die Speicherung von Erdgas genutzt. Er gehe davon aus, dass die erste Kavernenbatterie etwa Ende 2023 in Betrieb sein könne, so Projektleiter Ralf Riekenberg.

Bei der neuen Riesenbatterie will EWE das Prinzip der sogenannten Redox-Flow-Batterie anwenden - dabei wird elektrische Energie in einer Flüssigkeit gespeichert, in der bestimmte Stoffe gelöst sind. Solche Lösungen heißen Elektrolyte. Bei einer Redox-Flow-Batterie kommen zwei unterschiedliche Elektrolyte zum Einsatz, die sich auf zwei getrennte Behälter verteilen und Elektronen (negativ geladene Teilchen) unterschiedlich fest an sich binden. Der Elektrolyt mit stärkerer Bindung zu Elektronen wird Katolyt, der Elektrolyt mit schwächerer Bindung Anolyt genannt.

Durch Stromzufuhr von außen, zum Beispiel durch Strom aus Windenergie- oder Photovoltaikanlagen, werden dem Katolyt die Elektronen quasi entrissen (Oxidation) und dem Anolyt zugeführt, der sie an sich bindet (Reduktion). So wird die Batterie geladen. Beim Entladen entreißt der "stärkere Elektronen-Binder", der Katolyt, dem schwächeren, dem Anolyt, die Elektronen wieder. Dadurch fließt elektrischer Strom, der genutzt werden kann.

"Wenn alles funktioniert, kann dies den Speichermarkt beziehungsweise den Markt für Regelenergie grundlegend verändern", sagte Schmidt. EWE betreibt unter anderem im ostfriesischen Jemgum in einem unterirdischen Salzstock acht Kavernen, um darin Erdgas zu speichern.

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