Rote Zahlen, aber:

Elektronikriesen erholen sich rasch von Japan-Beben

Elektronik
28.07.2011 10:49
Die japanischen Elektronikgiganten stecken das verheerende Erdbeben vom Frühjahr besser weg als gedacht. Sony und Panasonic hielten am Donnerstag explizit an ihren Jahreszielen fest, wenngleich sich die finanziellen Folgen des Bebens in den aktuellen Quartalsbilanzen abzeichneten.

Wegen des Bebens musste der PlayStation-Hersteller Sony für das Vierteljahr zunächst einen Nettoverlust im Konzern verbuchen, der Betriebsgewinn brach ein. Unsicherheiten für den Rest des Jahres bringt allerdings die jüngste Yen-Stärke mit sich, die vor allem den exportorientierten Firmen zu schaffen macht. Beim Videospiele-Hersteller Nintendo machte sich dies bereits bemerkbar: Das Unternehmen rutschte erstmals überhaupt in seiner Geschichte im Quartal in die roten Zahlen.

Sony, das nicht nur mit den Folgen des Jahrhundertbebens kämpft, sondern auch unter dem hausgemachten Datenskandal leidet, wies nach einem Gewinn von 230 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum für das erste Geschäftsquartal per Ende Juni einen Fehlbetrag von netto umgerechnet rund 138 Millionen Euro aus. Der Betriebsgewinn schrumpfte um knapp 60 Prozent auf 246 Millionen Euro. Analysten hatten hier allerdings sogar mit einem noch deutlicheren Rückgang gerechnet. Im Gesamtjahr per Ende März 2012 soll der Betriebsgewinn auf Vorjahresniveau bleiben.

Absagtzprognose für LCD-Fernseher gesenkt
Die Absatzprognose für LCD-Fernseher kürzte Sony um fünf Millionen Stück auf 22 Millionen. Bei modernen Flachbildschirmen hinkt der Konzern seinen südkoreanischen Rivalen Samsung Electronics und LG Display hinterher. Eigentlich will das Unternehmen seine Verluste in der Sparte von umgerechnet 671 Millionen Euro aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr im neuen Jahr halbieren. Doch angesichts der Entwicklung des Konsums weltweit dürfte das schwierig werden.

Den Marktforschern von Nielsen zufolge war das Verbrauchervertrauen in allen Regionen zuletzt so schlecht wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Auch Philips und Corning bekamen die schwache Nachfrage nach TV-Geräten zu spüren. "Sony, Panasonic und viele andere Technologiefirmen hoffen immer noch, dass sie im verbleibenden Kalenderjahr wieder Gewinne einfahren können", sagte Analyst Said Derek Lin von Uni-President Asset Management in Taipeh.

Panasonic hält sich in Gewinnzone
Panasonic konnte sich überraschend in der Gewinnzone halten: Im Quartal erzielte das Unternehmen nach 750 Millionen Euro vor Jahresfrist ein Ergebnis von umgerechnet 50 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Für das Gesamtjahr erwartet der Hersteller von Viera-Fernsehern und Lumix-Kameras weiter einen operativen Gewinn von umgerechnet 2,4 Milliarden Euro. Branchenexperten sagen bisher im Schnitt dagegen lediglich 2,3 Milliarden Euro voraus.

Auch der Chip- und PC-Hersteller Toshiba hielt trotz der Beben-Folgen an seinen Zielen fest, wenngleich der Betriebsgewinn im abgelaufenen Quartal um 88 Prozent einbrach.

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