Neuanfang

e-tec will Pleite-Händler DiTech übernehmen

Elektronik
05.06.2014 11:59
Dem insolventen Computerhändler DiTech könnte ein teilweiser Neuanfang bevorstehen: Der kleinere Mitbewerber e-tec hat nach Eigenangaben die Markenrechte und die gesamte Konkursmasse übernommen, es fehle nur noch das Okay des Konkursrichters, sagte e-tec-Chef Bert Kuhn am Donnerstag in einem Zeitungsinterview. Die Freigabe erwartet er noch diese Woche.

Kuhn will die Marke laut "Oberösterreichischen Nachrichten" über eine Tochtergesellschaft nutzen, um seine Zielgruppe zu erweitern. Er will so Kunden ansprechen, die gerne im Geschäft einkaufen und einen erhöhten Beratungsbedarf haben. Das passe gut zu e-tec, das ein völlig anderes Marktsegment abdecke: technikinteressierte Menschen, die gerne im Internet einkaufen.

e-tec hat seinen Firmensitz im oberösterreichischen Timelkam und betreibt 15 Filialen. Laut "FirmenCompass" gehört die Firma Kuhn zu 100 Prozent. Sie beschäftigt 53 Mitarbeiter, das Eigenkapital lag im Vorjahr bei rund zwei Millionen Euro, die Verbindlichkeiten bei 1,4 Millionen Euro.

Zum Vergleich: DiTech hatte vor der Schließung im April 254 Mitarbeiter und 22 Filialen. Den 522 DiTech-Gläubigern droht der komplette Ausfall ihrer angemeldeten Forderungen in Höhe von 36,9 Millionen Euro.

Kritik an aws-Beteiligung an mcworld/mcshark
Neues tut sich auch bei der drohenden Insolvenz des Apple-Händlers mcworld/mcshark. Mittlerweile regt sich Kritik an dem staatlichen aws Mittelstandsfonds, der mit 30 Prozent an dem Händler beteiligt ist - womit im Endeffekt auch der Steuerzahler bei einer Insolvenz zur Kasse gebeten würde.

Wolfgang Krejcik, Obmann des Elektrohandels, zeigte sich im "Wirtschaftsblatt" vom Donnerstag verwundert, dass sich "der Staat bei einer solchen Kette beteiligt hat". Apple gewähre bekanntlich seinen Wiederverkäufern nur sehr geringe Handelsspannen, was dem aws nicht entgangen sein dürfte. "Ich darf mein Erstaunen zum Ausdruck bringen, dass hier blind investiert wurde. Das Ergebnis ist nicht verwunderlich", so Krejcik.

Gespräche mit Investor
Andere Unternehmen aus der Branche, die die Gelder dringender brauchten und sinnvoller einsetzen könnten, würden dagegen oft durch die Finger schauen. aws wollte der Zeitung gegenüber "keinen zusätzlichen Kommentar abgeben". Nur so viel: Es gebe sehr gute Verhandlungen mit einem branchennahen Investor, man werde dem Fortbestand des Unternehmens nicht im Wege stehen.

mcworld/mcshark hat seinen Firmensitz - wie auch e-tec - in Oberösterreich. Als Grund für die finanzielle Schieflage gab das Unternehmen zu hohe Kosten bei der Übernahme der größeren mcshark durch die kleinere mcworld an. mcworld/mcshark hat 18 Standorte in Österreich und beschäftigt rund 130 Mitarbeiter. Zur aktuellen Lage meinte Firmenchef Van der Werf, es gebe Gespräche mit einem Investor.

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