Intelligenter Strom

E-Control bereitet Standards für Smart Meter vor

Elektronik
14.04.2011 11:26
Bis 2020 müssen laut EU 80 Prozent der Stromzähler "intelligent" sein, also nach Tageszeit oder allgemeinem Stromverbrauch unterschiedliche Preise berechnen und diese zeitnah, beispielsweise monatlich, übermitteln können. Über kurz oder lang werde dies auch zu tageszeitlich differenzierten Strompreisen führen, erwartet Martin Graf, seit kurzem mit Walter Boltz Vorstand der österreichischen Regulierungsbehörde E-Control, die noch im ersten Halbjahr Mindestanforderungen für intelligente Stromzähler (Smart Meter) vorlegen möchte.

Welche Vorzüge diese mit sich bringen, soll indes ein Pilotprojekt im holländischen Breda zeigen. Hier hat der Netzbetreiber Enexis in Kooperation mit dem Energieunternehmen Greenchoice und dem Entwicklungskonzern HEJA 300 Neubauten mit intelligenten Stromzählern sowie einer neuen solarbetriebenen Waschmaschine ausgestattet. Die Bewohner von zwei Vierteln der holländischen Stadt können so nun die beste Zeit zum Energieverbrauch wählen, beispielsweise die günstigste oder die nachhaltigste.

In jedem Heim werden intelligente Geräte wie Strommessgeräte und Waschmaschinen eingebaut, die an einen intelligenten Energiecomputer angeschlossen sind. Dieser gibt den Bewohnern per Website Informationen über den erzeugten und verbrauchten Strom, erfasst ihre Vorlieben und steuert alle Geräte so effizient wie möglich. Der Test wird zwei Jahre lang durchgeführt und soll zeigen, ob Menschen dazu bereit sind, diese Optionen zu nutzen.

Besonderer Clou: In dem intelligenten Netzwerk ist die Waschmaschine mit einem Online-Wetterdienst verbunden und weiß dadurch genau, wann die Sonne scheint oder wann der Strompreis am günstigsten ist. So könnte es beispielsweise effizienter sein, nachts zu waschen, anstatt abends, oder tagsüber, wenn die Solarpaneele Strom erzeugen.

5,5 Millionen Stromzähler in Österreich
Die Umrüstung auf Smart Meter in Österreich dürfte nach Berechnungen der E-Control 800 Millionen bis 1,1 Milliarden Euro kosten. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner könnte eine schnellere und umfassendere Abdeckung vorschreiben, ob und wann er es tut, ist offen. Eine Beschleunigung sollte laut Boltz jedenfalls kein Problem sein. Wenn man innerhalb von ein paar Monaten eine Million iPads verkaufen könne, müsse es auch möglich sein, innerhalb von ein paar Jahren ein paar Millionen Haushalte mit Stromzählern zu versorgen. Aktuell gibt es in Österreich 5,5 Millionen Stromzähler.

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