Athletin gesperrt

Doping per E-Motor: Skandal bei Rad-WM in Belgien

Elektronik
01.02.2016 14:14

Der Fahrradsport ist seit Jahren für Doping-Skandale berüchtigt. Bei der Querfeldeinrennen-WM, die derzeit in Belgien abgehalten wird, zeichnet sich nun eine neue Dimension der Schummelei ab. Eine U23-Athletin soll nicht mit aufputschenden Mitteln, sondern mit einem im Rahmen des Fahrrads versteckten Hilfsmotor betrogen haben.

Bei der Kontrolle ihres Fahrrades haben die Turnierveranstalter einen im Fahrradrahmen versteckten Elektromotor entdeckt, hat der Weltverband UCI mittlerweile bestätigt. Wie das IT-Portal "Golem" berichtet, wurde das Rad im Materiallager untersucht und von den Wettkampf-Veranstaltern beschlagnahmt.

Athletin sagt, Schummel-Rad gehört gar nicht ihr
Die junge Athletin, der das Rad gehören soll, bestreitet, damit gefahren zu sein. Sie hatte zuvor ein Rennen wegen technischer Gebrechen abbrechen müssen und gibt an, das beschlagnahmte Rad sei nicht ihres. Es gehöre einem Freund und Trainingspartner, der Techniker habe es wohl versehentlich eingepackt. Ob der Verband diese Erklärung gelten lässt, muss sich erst zeigen.

Der Weltverband hatte erst 2015 technologischen Betrug in seine Statuten aufgenommen. Wer beim Schummeln mit technischen Hilfsmitteln erwischt wird, dem droht die Disqualifizierung beim laufenden Bewerb und eine sechsmonatige Sperre für Folgebewerbe.

Motor-Doping: Vorwürfe gab es schon früher
Über die Frage, in welchem Ausmaß im Radsport mit technischen Tricks wie Hilfsmotoren betrogen wird, wird nun heftig debattiert. Bereits vor rund sechs Jahren kamen Vorwürfe gegen den Schweizer Rennrad-Profi Fabian Cancellara auf, er habe sein Rennrad mit einem Hilfsmotor ausgestattet. Später erwiesen sich die Anschuldigungen aber als haltlos.

Seither ist viel Zeit vergangen und Elektromotoren sowie Akkus sind geschrumpft. Einen Elektromotor im Rahmen eines Fahrrads zu verbergen, ist heute durchaus möglich - und es wird von Firmen wie Vivax Assist auch getan. Den Akku im Rahmen zu verstecken, ist aber schwierig. Beim 1,8 Kilo schweren Vivax-System wird er außen in einer Satteltasche mitgeführt. Im Radsport würde so etwas aber sofort auffallen, der Akku müsste ebenso wie der Motor im Rahmen versteckt werden.

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