Huawei Ascend P6

Das dünnste Handy der Welt im krone.at-Praxistest

Elektronik
25.08.2013 15:00
Mit dem nur 6,18 Millimeter dicken Alu-Smartphone Ascend P6 hat der chinesische Mobilfunkspezialist Huawei das aktuell dünnste Smartphone der Welt im Programm. Seit wenigen Tagen gibt's das Gerät, das Huawei mit den Adjektiven "scharf, schnittig, elegant" bewirbt, auch in Österreich. Mit starker Hardware zum günstigen Preis greift das Quad-Core-Handy mit Android 4.2 den bisherigen Preis-Leistungskaiser LG Nexus 4 frontal an. Wir haben dem Huawei-Flaggschiff auf den Zahn gefühlt.

Weniger als 350 Euro kostet das Huawei Ascend P6 bei den günstigsten Anbietern im Online-Preisvergleich. Damit spielt es in der gleichen Liga wie der bisherige Preis-Tipp LG Nexus 4. Aber nicht nur beim Preis, sondern auch bei der Hardwareleistung ähneln sich beide Geräte.

Ebenso wie das Google-Smartphone Nexus 4 verfügt auch das dünne Alu-Smartphone von Huawei über einen Vierkernprozessor, konkret einen mit 1,5 Gigahertz getakteten Vierkerner der chinesischen Huawei-Tochter HiSilicon.

Rasante Hardware erlaubt flüssige Bedienung
Der RAM ist zwei Gigabyte groß, der interne Speicher acht Gigabyte. Das ist zwar nicht viel, allerdings lässt sich der Speicher im Ascend P6 im Gegensatz zu jenem im Nexus 4 mittels microSD-Karten um 32 Gigabyte erweitern. Ein Pluspunkt für den Herausforderer aus China.

Was die Performance angeht, haben wir am Ascend P6 nichts auszusetzen. Der Quad-Core-Prozessor sorgt in Kombination mit dem üppigen Arbeitsspeicher für ein durchgängig flüssiges Bedienerlebnis beim mit Huaweis eigener EmotionUI-Oberfläche modifizierten Android 4.2.2.

Grundsolides 720p-Display im 4,7-Zoll-Formfaktor
Das 4,7-Zoll-Display spielt mit seiner 720p-Auflösung zwar nicht in der Full-HD-Liga der teureren Konkurrenz von Samsung, Sony, LG und HTC, stellt Bilder jedoch sehr ansehnlich dar. Der durch kratzfestes Gorilla-Glas geschützte IPS-Bildschirm ist angenehm hell und zeigt kräftige Farben.

Er stellt Text mit seinen 1.280 mal 720 Bildpunkten scharf genug dar. Klar gibt es bei anderen Herstellern höher aufgelöste Bildschirme, für den Alltagsgebrauch ist das 720p-Display des Ascend P6 aber aus unserer Sicht mehr als ausreichend.

Kameras mit Schnappschuss-Qualitäten
Bei den Kameras das P6 sticht die mit fünf Megapixeln Auflösung erstaunlich üppig ausgestattete Frontkamera für Selbstportraits hervor, die im Test tatsächlich recht ansehnliche Schnappschüsse produzierte, aber auch bestens für Videotelefonate geeignet ist.

Die Kamera an der Rückseite bietet acht Megapixel Auflösung, einen LED-Blitz und ist vergleichsweise lichtstark. Die damit geknipsten Bilder sind durchaus ansehnlich, reichen aber freilich nicht an eine vernünftige Kompaktkamera heran.

Für Schnappschüsse und Facebook-Fotos reicht die Cam des P6 aber völlig aus. Zumindest bei gutem Licht – bei Dämmerlicht lässt Schärfe und Bildqualität bei beiden Kameras nach. Ein Problem, mit dem aber so gut wie jedes Smartphone kämpft.

Leichte Funk-Schwächen, fehlendes LTE stört nicht
Das Ascend P6 bietet WLAN im aktuellen N-Standard, beim Bluetooth-Modul setzt Huawei noch auf die nicht mehr ganz taufrische Version 3.0. NFC fehlt. Erwähnenswert: Im Gegensatz zu vielen anderen aktuellen High-End-Smartphones bietet das Ascend P6 kein LTE, sondern "nur" HSDPA.

Weil das Highspeed-Netz ohnehin noch lange nicht flächendeckend ausgebaut ist und es momentan auch noch an attraktiven LTE-Tarifen fehlt, stört uns das aber nicht. GPS und das russische GLONASS sind hingegen schon an Bord, navigieren kann das P6 also.

Hübsches Design, solides und sauber gemachtes Chassis
Während die Hardware des nur 6,18 Millimeter dicken P6 der oberen Mitteklasse zuzurechnen ist, greift Huawei bei Verarbeitung und Design die Oberklasse an. Das 120 Gramm schwere Smartphone ist tadellos verarbeitet, fühlt sich robust an und erinnert mit seinem gebürsteten Alu-Design mit farbiger Front und silbernen Seiten ein wenig an Apples iPhone – allerdings zum halben Preis.

Gleichzeitig praktisch und unpraktisch ist die Verschlusskappe des 3,5-Millimeter-Klinkenanschlusses. Die fungiert als Öffner für den SIM-Kartenschacht, dürfte in der Praxis mangels direkter Verbindung zum Gehäuse aber sehr schnell verlorengehen, sobald Kopfhörer angeschlossen werden und der Verschluss in Geldbörse oder Hosentasche landet.

Akku reicht locker für einen Tag Betrieb
Der Akku im Ascend P6 liefert eine Kapazität von 2.000 Milliampere-Stunden. Das ist im Vergleich zu anderen aktuellen Top-Smartphones auf den ersten Blick etwas weniger, allerdings kamen wir im Testbetrieb mit dem nicht austauschbaren Akku problemlos einen ganzen Arbeitstag lang aus.

Wer das Handy wenig nutzt, könnte vielleicht sogar einen zweiten Tag herausschlagen. Empfehlenswert ist aber trotzdem regelmäßiges nächtliches Stromtanken an der Steckdose, das ohnehin keinem Smartphone-Besitzer erspart bleibt.

Huawei-Interface dürfte Updates verzögern
Bei der Software ist die größte Besonderheit Huaweis hauseigene EmotionUI-Oberfläche, welche das Standard-Interface von Android 4.2.2 am Ascend P6 ersetzt. Weil die Software angepasst wurde, dürfte das P6 nicht so schnell mit Android-Updates versorgt werden wie der direkte Konkurrent Nexus 4, auf dem die Standardvariante des Betriebssystems läuft.

An der Bedienung des EmotionUI haben wir wenig auszusetzen. Zwar unterscheidet es sich in einigen Details deutlich von der Android-Standardlösung, insgesamt ist das Inferface aber zugänglich und aufgeräumt. Hauptunterschied: Die Huawei-Lösung hat keinen App-Launcher, sondern legt alle Programme auf den Startbildschirmen ab. Nett: Es gibt relativ viele verschiedene Designs.

Vor- und Nachteile gegenüber LGs Nexus 4
Wie schon angedeutet, ist das Ascend P6 vor allem preislich attraktiv. Wer viel Smartphone zum fairen Preis sucht, könnte mit dem Alu-Smartphone aus China durchaus auf seine Kosten kommen. Bei einem jenem des Nexus 4 recht ähnlichen Preis bietet das Ascend P6 Hardware der oberen Mittelklasse, hübsches Äußeres und gute Verarbeitung.

Den microSD-Slot hat es dem Google-Smartphone voraus, dafür schwächelt das dünnste Handy der Welt bei Bluetooth und NFC ein wenig. Oberklasse-Androiden von Sony, Samsung, LG und HTC spielen preislich ohnedies ein ganzes Stück über dem Ascend P6.

Fazit: Gutes Android-Handy zum fairen Preis
Angesichts dieses insgesamt sehr fairen Pakets kommen wir nicht umhin, Huawei für das Ascend P6 ein Lob auszusprechen. Echte Schnitzer haben sich die chinesischen Ingenieure bei diesem Smartphone nicht geleistet, das Gesamtpaket stimmt.

Klar gibt's Geräte mit schnelleren Prozessoren, besseren Displays, besserer Funkausstattung und anderen Vorzügen. Im Preissegment der oberen Android-Mittelklasse halten wir das Ascend P6 aber neben dem weniger edel verarbeiteten Nexus 4 für eines der derzeit attraktivsten Geräte.

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