Welches ist besser?

Das Duell der Musikhandys

Elektronik
03.08.2009 13:08
Sowohl Sony Ericsson als auch die Konkurrenz von Nokia legen seit einiger Zeit besonderen Fokus auf die junge Zielgruppe. Da für diese Musik besonders wichtig zu sein scheint, bringen die beiden Hersteller auch besonders gerne Handys mit explizitem Music-Fokus auf den Markt. Mit dem "W 595" von Sony Ericsson und dem "5630 XpressMusic" von Nokia haben es zwei Einsteiger-Musikhandys auf den österreichischen Markt geschafft, die um relativ wenig Geld doch so einiges zu bieten haben. krone.at hat sich die beiden Handys für dich genauer angeschaut.

Zwar nicht das Wichtigste bei einem Mobiltelefon aber dennoch für jedermann – und hier hilft kein leugnen – von Bedeutung ist die Optik. Dabei fällt auf, dass das Testmodell des "W 595" von Sony Ericsson auf den ersten Blick sicherlich die Nase vorne hat. Als schickes Schiebehandy in mattem Schwarz/Orange mit einem Chrom-Finish gehalten, macht das kleine Gerät doch einiges her. Etwas gewöhnungsbedürftiger ist da schon das Aussehen des zur Verfügung gestellten "Nokia 5630": Das Teil ist auch Schwarz, hat aber eine an Designs der 80er-Jahre erinnernde rote Einfassung. Die Rückseite ist mit kleinen Einkerbungen im Carbon-Look gehalten, was den ersten Eindruck noch verstärkt. Wie immer fällt das aber wohl in die Kategorie Geschmacksache.

Solide Verarbeitung
Die Verarbeitung beider Telefone ist wohl nicht anders als solide zu bezeichnen. Auch wenn das Nokia hier definitiv noch etwas stabiler daherkommt. Das "W 595" hat eindeutig den Nachteil des Slider-Handys, denn in "geöffnetem" Zustand wirkt es doch etwas filigran. Auch die Bedienung der Tasten – beide Handys sind mit einem mittig gelegenen Navigationskreuz ausgestattet – funktioniert bei dem Nokia-Modell um einen Tick besser und souveräner. Die Menüführung ist – wie nicht anders zu erwarten – bei beiden Handys logisch und einfach. Beide Mobiltelefone verfügen außerdem über eine 3,2 Megapixel-Kamera. Das Nokia hat auch ein kleines Blitzlicht integriert.

An sonstigen Funktionstasten bietet das Sony Ericsson eine Walkman-Taste, mit der der Nutzer direkt zu seiner gespeicherten Musik springen kann, sowie einen Lautstärkeregler. Auch das Nokia verfügt über einen direkt ansteuerbaren Lautstärkeregler sowie über Navigationstasten für den MP3-Player. Genau das, die Navigation bei laufenden Player, will das "W 595" mit Hilfe der so genannten "Shake Controll" erledigen. "Du schüttelst, wir spielen" ist hier das Motto. Im Test erwies sich auch das Schalten von einem Track zum Nächsten als durchaus praktikabel. Beim Versuch, die Lautstärke auf diese Weise zu verändern hat sich der Tester aber wohl mehr als einmal in der U-Bahn zum wild herumfuchtelnden Idioten gemacht – und das ohne großes Ergebnis. Das Fazit zu "Shake Control": Leider nur bedingt einsatzfähig.

Schnell ins Netz
Im Bereich der Netz-Verbindung können beide Geräte punkten: Sie verfügen über UMTS und machen so auch schnelles Surfen im Internet sowie flotte Musik-Downloads problemlos möglich. Allerdings muss hier gesagt werden, dass das Surfen mit den kleinen Displays im Zeitalter von iPhone und Co. doch etwas nervtötend ist. Das Sony Ericsson hat hier den Vorteil, dass sich die Darstellung am Display auch zur Seite "kippen" lässt, weshalb die Websites doch etwas natürlicher dargestellt werden. Einen anderen, nicht ganz unerheblichen Vorteil bietet hingegen das "XpressMusic": WLAN. Wer also noch schneller surfen und außerdem nicht extra für jedes übertragene Megabyte beim Betreiber seiner Wahl zahlen will, kann dieses Feature unbeschwert nutzen um im Netz abzuhängen.

Das Herzstück: Die Musikfunktion
Aber nun zum Herzstück der beiden Handys: der Musikfunktion. In diesem Bereich können beide Geräte mit guten Music-Playern punkten – das Klangerlebnis ließ jedenfalls keine Wünsche offen. Während das Nokia über mehrere Equalizer-Voreinstellungen für die gewünschten Musikstile verfügt, bietet das Sony Ericsson-Teil auch einen frei einstellbaren Equalizer. Um genügend Platz für die eigenen Tracks zu haben, kommen die Handys mit einer beigelegten Micro-SD-Speicherkarte ("W 595" mit 2 Gigabyte, "5630" mit 4 Gigabyte) aus der Box. Diese bespielt der Nutzer entweder mit Direktdownloads aus den Onlinestores der beiden Hersteller ("Nokia Musicstore", "Play Now" bzw. "Play Now plus" mit entsprechendem Orange-Tarif) oder via USB bzw. Bluetooth. Bei der USB-Verbindung zum PC fällt bei beiden die einfache Bedienung auf. Im Upload der Daten vom Computer auf das Handy macht das "5630" von Nokia allerdings einen deutlich flotteren Eindruck. Dafür glaubt man bei dem gefühlten drei Zentimeter langen USB-Kabel des finnischen Geräts doch an einen schlechten Scherz der Hersteller – man versuche einmal, einen Anruf entgegenzunehmen, während man gerade Musik auf das Handy lädt. Viel Spaß dabei - der Tester hatte ihn nicht!

Leider bietet das Sony Ericsson "W595" keine standardisierte 3,5-cm-Kopfhörerbuchse, weshalb der Musikfan auf einen Adapter zurückgreifen muss. Dieser bietet aber immerhin eine Doppelbuchse, weshalb zwei Personen gleichzeitig den vollen Stereoklang genießen können. Das Nokia hingegen lässt den Nutzer gleich seine eigenen Kopfhörer in die Standard-Buchse stecken, was dem Kabelsalat in Überlänge vorbeugt. Die mitgelieferten Kopfhörer beider Telefone gehen in punkto Tonqualität zwar in Ordnung, das Gelbe vom Ei sind sie aber nicht und auch in Sachen Tragekomfort sind die Standard-Lauscher leider nicht unbedingt das Wahre.

Fazit: Sowohl Nokia als auch Sony Ericsson haben mit dem "5630 XpressMusic" bzw. dem "W 595" feine Musikhandys am Start. Die Verarbeitung passt bei beiden und das Design ist natürlich wie immer Geschmackssache, auch wenn das Sony-Ericsson-Gerät doch etwas mehr Eleganz bietet. Die Musikfunktionen der beiden kleinen Mobilen sind ausgereift und lassen eigentlich keine Wünsche offen, ebenso wie der Klang der integrierten Music-Player. In der Bedienung hat Nokia vielleicht die Nasenspitze vorne, da die Navigation (vor allem im Music-Player) des Sony Ericsson teilweise etwas langsamer und umständlicher wirkt. Für den Test war das "W 595" mit dem Service "Play Now plus" von Sony-Ericsson und Orange ausgestattet. Würde man dieses Feature in die Beurteilung mit einberechnen, wäre das "W 595" wohl kaum zu schlagen. Denn nichts erfreut das Herz des Musikfans so sehr, wie der Download eines jeden Songs zu jeder Zeit ohne zusätzliche Kosten. Da das der Konkurrenz gegenüber jedoch unfair wäre, muss abschließend gesagt werden, dass die beiden Hersteller zwei mehr oder weniger gleichwertige Einsteiger-Musikhandys im Angebot haben. Das Nokia-Gerät kann aber dank WLAN und 3,5-cm-Buchse wohl ein Eizerl mehr überzeugen.

von Stefan Taferner

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