Bisher wurde für elektronische Bauteile vor allem anorganisches Silizium verwendet. Das Material ist zwar ein guter Halbleiter, aber auch spröde - und teuer. Eleganter ist es, einen organischen Stoff zu verwenden, beschlossen die Dresdner Ingenieure. Das hat nichts mit "Bio" zu tun. Vielmehr geht es um Kohlenstoff-Verbindungen wie in Farbstoffen.
Ein Problem ist, dass die Substanzen in der Regel keine guten Halbleiter sind - und damit nur im Prinzip elektronische Funktionen übernehmen können. An diesem haben die Entwickler aber kräftig gerüttelt: Sie steigerten die Leitfähigkeit mit der gezielten Beimischung anderer chemischer Stoffe. Eine Beimischung von nur einem Prozent steigert die elektrische Leitfähigkeit inzwischen um den satten Faktor von einer Million.
Damit sei die organische Elektronik ähnlich wie Silizium-Chips vielseitig einsetzbar: Sie kann sowohl elektrische Energie in Licht umwandeln als auch - umgekehrt - Sonnenlicht in Strom. Die Nutzungspalette ist damit breit, auch wenn noch nicht alles ausgereift ist. Prototypen einer Solarzelle auf organischer Basis hätten derzeit nur einen Wirkungsgrad von rund neun Prozent und seien damit noch keine Konkurrenz für Siliziumzellen.
Doch Professor Karl Leo und sein Team wollen dranbleiben, denn es locken große Vorteile: Organische Zellen ließen sich nicht nur einfach und preiswert herstellen, sie seien auch tausendmal dünner als herkömmliche Solarzellen und könnten somit hauchdünn auf Glas, Kunststoffe und sogar auf Kleidungsstoffe aufgetragen werden. Eine selbstleuchtende Jacke? In Zukunft vielleicht Wirklichkeit.
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