Kamera im Praxistest

Cyber-shot HX50: Sonys kompakter Zoom-Künstler

Elektronik
17.08.2013 09:00
Bridgekameras sind eine tolle Sache. Sie sind nicht so klobig wie eine ähnlich zoomstarke Spiegelreflex inklusive der nötigen Objektive, sind Kompakten aber vor allem bei der Vergrößerungsleistung deutlich überlegen. Zumindest bis jetzt. Sony bietet mit der HX50 nämlich eine relativ kompakte Digicam mit mächtigem 30x-Zoom an, die trotz geringem Gewicht entfernte Motive nah heranholt. Wir haben Sonys kompaktes Zoom-Monstrum getestet.

Mit der Cyber-shot HX50 - und dem etwas teureren Schwestermodell HX50V, das auch GPS an Bord hat - hat Sony derzeit die wohl zoomstärksten Kompaktkameras am Markt. Wo andere Kompakte bei zehn- oder 15-facher Vergrößerung an ihre Grenzen stoßen, zoomt das Objektiv in der HX50 30-fach an das Motiv heran, digital mit Qualitätsverlust gibt's sogar 120-fach-Zoom.

Das entspricht einer Kleinbild-Brennweite von 24 bis 720 Millimetern, ist also durchaus beachtlich. Vor allem angesichts des mit 272 Gramm immer noch relativ geringen Gewichts. Klar ist die HX50 schwerer als manch besonders kompaktes Konkurrenzmodell, die Kombination aus starkem Zoom und geringem Gewicht ist in dieser Form jedoch schwer zu finden.

Megapixel-Monster mit schnellem Autofokus
Aber auch abseits des starken Zooms macht die HX50 eine gute Figur. Ein mit 1/2,3 Zoll eher kleiner CMOS-Sensor mit einer Auflösung von 20 Megapixeln ist an Bord, die ISO-Empfindlichkeit reicht von ISO 80 bis ISO 12.800, die Blende von F 3,5 bis F 6,3.

Ein schnell arbeitender Autofokus ist verfügbar, im Serienbildmodus nimmt die HX50 bis zu zehn Bilder in der Sekunde auf und Videos fängt die Kamera in Full-HD-Qualität inklusive Stereo-Ton ein. Die Qualität der aufgenommenen Bilder spielt auf hohem Niveau, die Videoqualität ebenfalls.

Gute Bildqualität, Rauschen bei Dämmerlicht
Auch bei hohem Zoomfaktor gelingen scharfe, detailreiche Bilder - wenngleich beim Ausreizen des Zooms trotz des optischen Bildstabilisators der HX50 eine ruhige Hand gefragt ist. Sonst sind Verwackler vorprogrammiert. Farben werden unserer Ansicht nach schön natürlich dargestellt.

Einige mit der HX50 aufgenommene Probebilder stehen hier zum Download bereit. Dank integriertem Xenon-Blitz gelingen auch bei schlechteren Lichtverhältnissen ansehnliche Fotos. Verzichtet man auf den Blitz, kann es aber im Dämmerlicht schnell zu Bildrauschen kommen.

3-Zoll-Display ohne Touch, Sucher fehlt
Ins Visier nimmt man Motive über ein LCD-Display mit drei Zoll Diagonale und scharfen 921.600 Pixeln. Das Display ist im Gegensatz zu den Displays vieler Konkurrenzgeräte nicht berührungsempfindlich.

Die Bedienung der Kamera gelingt aber auch so über die (Dreh-)Knöpfe am Gerät sehr gut. Ein elektronischer Sucher fehlt, kann für teures Geld jedoch am an der Oberseite verfügbaren Blitzschuh montiert werden. Gerade bei Aufnahmen im hellen Sonnenlicht vermisst man den Sucher doch gelegentlich, weil am Display dann kaum mehr etwas zu erkennen ist.

WLAN-Funktion nicht intuitiv, DLNA praktisch
Die HX50 ist ebenso wie das GPS-Schwestermodell WLAN-fähig. Das ermöglicht nicht nur die Fernsteuerung des Gerätes über ein Smartphone oder Tablet, sondern dient auch dem schnellen Datenaustausch mit anderen WLAN-Geräten. So wirklich intuitiv wollte das bei unserem Test allerdings nicht klappen.

Erst nach einigem Ausprobieren und dem Installieren der von Sony empfohlenen Software klappte die WLAN-Übertragung auf einen Windows-7-Rechner reibungslos. Besser funktionierte im Test die integrierte UPNP/DLNA-Funktion, über die geknipste Bilder über das Heimnetzwerk aufs TV-Gerät geschickt werden. Einen entsprechenden Fernseher vorausgesetzt, können die Bilder auf der Kamera so recht unkompliziert am großen Schirm angeschaut werden.

Gut verarbeitet, einfache Bedienung, filigraner Blitz
Die HX50 ist in schwarzer oder silberner Ausführung verfügbar. Die Verarbeitungsqualität ist hochwertig, am rund 11 mal 6,4 mal vier Zentimeter großen Gehäuse wackelt und knarzt nichts. Rechts gibt's einen gummierten Griff, der das Gerät zwar nicht so sicher in der Hand liegen lässt wie jener größerer Bridge- oder Spiegelreflex-Kameras, seinen Zweck aber erfüllt. Der Akku reicht je nach Verwendung für bis zu 400 Fotos.

Die Bedienung erfolgt intuitiv über Drehregler an der Oberseite zur Wahl der Motivprogramme und ein Auswahlrad neben dem Display. Ein gemischtes Gefühl hinterließ der an der linken Seite angebrachte ausfahrbare Blitz, der auf einer recht filigranen Konstruktion sitzt. Wie langlebig der Mechanismus ist, vermögen wir nicht zu beurteilen.

Reichlich Foto-Funktionen, stolzer Preis
Bei den Foto-Funktionen bietet die HX50 alles, was man sich von einer aktuellen Kompaktkamera erwartet. Zahlreiche verschiedene Motivprogramme stehen ebenso zur Verfügung wie eine Gesichts- und Lächelerkennung sowie eine Reihe von Bildeffekten. Auch eine Panoramafunktion ist an Bord.

Insgesamt ist Sony mit der HX50 und ihrer GPS-Schwester eine überzeugende Kompakt-Digicam gelungen, die dank ihres starken Zooms für viele Einsatzszenarios infrage kommt. Sie ist klein genug, um sie so gut wie immer mitzunehmen, und lässt in puncto Fotofunktionen kaum einen Wunsch offen. Auch die Bildqualität stimmt. Allerdings ist sie mit einem Preis von rund 340 Euro bei den billigsten Anbietern im Online-Preisvergleich kein Schnäppchen. Die HX50V kostet gar 400 Euro.

Fazit: Kompakter Begleiter für alle Fälle
Deshalb sollte vor der Anschaffung der Sony Cyber-shot HX50 vor allem die Frage gestellt werden, ob man den mächtigen Zoom auch wirklich braucht. Wer mit weniger das Auslangen findet, wird auch mit einer günstigeren Kamera glücklich.

Wer aber eine Kombination aus kompakten Abmessungen und trotzdem starkem Zoomfaktor sucht, um etwa im Urlaub auch weit entfernte Details noch bildfüllend auf die SD-Karte zu bannen, der sollte mit Sonys kompaktem Zoom-Monstrum durchaus glücklich werden.

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