"Ausgeflippt"

Cisco baut um: Aus für Flip-Kameras und 550 Mitarbeiter

Elektronik
13.04.2011 10:44
Der Netzwerk-Ausrüster Cisco baut sein Verbrauchergeschäft um - und stellt die vor zwei Jahren für viel Geld dazugekauften Flip-Kameras damit ein. Rund 550 Mitarbeiter werden ihre Jobs verlieren, teilte Cisco am Dienstag mit. Konzernchef John Chambers hatte vergangene Woche Fehler eingeräumt und angekündigt, das Unternehmen stärker auf das Kerngeschäft auszurichten.

Beim Start im Jahr 2007 galten die Flip-Kameras noch als cooles Gadget, das den Markt umkrempeln könnte. Cisco hatte im Frühjahr 2009 rund 590 Millionen Dollar (408 Millionen Euro) in Aktien für den Flip-Entwickler Pure Digital auf den Tisch gelegt. Der Netzwerk-Riese ist einer der führenden Anbieter von Infrastruktur für das Internet und verspricht unter anderem, seine Technik helfe, die Datenflut von Online-Videos zu bewältigen.

Beim Zukauf des Flip-Geschäfts versprach sich das Unternehmen, dass die Verbraucher eine günstige Videokamera kaufen und auch die dazugehörige Plattform zum Hochladen der Videos nutzen würden. Doch die Rechnung ging nie ganz auf, obwohl Cisco zuletzt zwei neue Modelle mit HD-Auflösung ins Rennen schickte.

Zum einen breiteten sich Smartphones rasant aus, auf denen man die Videos direkt schneiden und ohne den Umweg über einen Computer ins Netz stellen kann. Zum anderen blieb YouTube eine viel beliebtere Online-Plattform als Ciscos "FlipShare".

Fokus auf Netzwerk-Strategie
Insgesamt solle das Verbrauchergeschäft jetzt stärker auf Ciscos Netzwerk-Strategie ausgerichtet werden. Video bleibe aber ein Bestandteil des Geschäfts, hieß es. Mit dem für mehr als drei Milliarden Dollar gekauften norwegischen Unternehmen Tandberg ist der Konzern unter anderem auch Anbieter von Videokonferenz-Lösungen für Unternehmen.

Strategie richtig, Ausführung mangelhaft
Chambers hatte vergangene Woche in einem ungewöhnlich offen formulierten Brief an die Mitarbeiter geschrieben, dass die Strategie von Cisco zwar im Grunde richtig, die Ausführung jedoch mangelhaft gewesen sei. "Wir haben unsere Investoren enttäuscht und unsere Mitarbeiter verwirrt." Das Unternehmen müsse Vertrauen zurückgewinnen.

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