Nur kein "Notbook"!

Checkliste für den Laptop-Kauf

Elektronik
13.03.2008 09:30
Nach der CeBIT fallen bekanntlich die Preise am Computersektor und die ersten Wucherangebote für die frisch der Öffentlichkeit präsentierten Technologien sind im Kommen. Wer sich zum nahenden Frühlingsbeginn einen Laptop kaufen möchte, aber nicht unbedingt der größte IT-Crack des Planeten ist, sollte auf der Hut sein. Oder sich die 10 wichtigsten Fragen zum Laptop-Kauf zu Gemüte führen!

Frage 1: Wie entwickeln sich die Preise für Notebooks? „Was zahlt man noch?“
Hieß es vor einem Jahr noch „um die tausend Euro“, so gilt jetzt bei Mittelklasse-Consumermodellen „unter tausend Euro“. Billigangebote wie der Eee-PC für 299 Euro werden den bereits bestehenden Preisdruck weiter verstärken. Daher könnte es sich für besonders sparefrohe Konsumenten lohnen, mit dem Kauf bis etwa zur EURO zu warten, bis die neuen Modelle der Mini-Laptops am Markt sind, die mit größerer Bilddiagonale und Windows-Betriebssystem dann ernsthafte Standard-Laptop-Konkurrenz werden.

Für Einstiegsmodelle, häufig geht es dabei um Auslaufmodelle, braucht man in der Regel weniger als 700 Euro ausgeben. Aktuelle Neuerscheinungen bewegen sich wie gesagt um die tausend Euro bzw. darunter. Spitzenmodelle aber kosten weiterhin 2.000 Euro und mehr, hier ist auch kein Preisabfall in Aussicht.

Frage 2: Wie groß sollte das Display sein?
Das richtet sich danach, ob das Notebook vor allem daheim oder unterwegs verwendet wird. Es gibt alle Größen zwischen 7 und 20 Zoll. Die gängigsten Notebooks haben einen Bildschirm mit 15 Zoll bzw. 15,4 Zoll bei Displays im Breitbildformat. 15 Zoll stellen einen guten Kompromiss zwischen mobilem Einsatz und Desktop-Ersatz dar und sollten auch eine vollwertige Tastatur ermöglichen – darauf unbedingt Acht geben! Die Monitorgröße ist nicht zuletzt auch eine Preisfrage, ab 17 Zoll wird es meist merklich teurer.

Frage 3: Was ist der Unterschied zwischen einem spiegelnden
und einem matten Notebook-Display?
Wird ein Monitor als "Clear", "Bright" oder "Crystal" bezeichnet, handelt es sich um ein "Glare-Type-Display" mit einer glänzenden Beschichtung, mit der hohe Kontrastraten und satte Farben erzielt werden. Die dunkle Beschichtung über dem Flüssigkristallträger wird mit mehr Licht als üblich durchleuchtet und stellt Farben kontrastreicher dar als herkömmliche matte Displays. Nachteil: Auf der leicht bis stark spiegelnden Oberfläche sind Reflektionen von störenden Lichtquellen zu sehen. Bei Geräten im Geschäft wird man daran nichts ändern können, bei einer Notebook-Bestellung kann man - falls gewünscht - in der Regel auch matte Displays ordern, die eine bessere Ablesbarkeit garantieren.

Frage 4: Was bedeutet die Auflösung beim Display?
Je größer die Auflösung, desto feiner werden Details von Bildschirmfenstern, Text oder Fotos dargestellt. Und: Desto kleiner werden Icons und Beschriftungen im Betriebssystem dargestellt. Ein 15-Zoll-Display sollte eine Auflösung von 1280 mal 1024 Pixel haben, ein 15,4-Zoll-Display eine Auflösung von 1.440 mal 900 Pixel, höherwertig sind aber 1.680 mal 1.050 Pixel. Bei 17-Zoll-Geräten sind auch schon Displays mit 1.920 mal 1.200 Pixel erhältlich, was dann Videogenuss im so genannten „Full HD“-Format ermöglicht.

Frage 5: Was ist beim Prozessor zu beachten?
Der Prozessor sollte speziell für mobile Geräte entwickelt und entsprechend stromsparend sein. Sowohl Intel als auch AMD stellten auf der Cebit neue Angebote für mobile Geräte vor, die aber erst in ein paar Wochen bzw. Monaten kommen. In den Einsteigergeräten werkelt meist ein einfacher Celeron-Prozessor von Intel, der ist nicht topaktuell, aber für Homeoffice und Consumermultimedia geeignet. Wenn mehr Leistung gefragt ist – ganz wichtig bei Spielen! -, sollten die neuen Doppelkern-Prozessoren (genannt „Core 2 Duo“) des Marktführers Intel zum Einsatz kommen oder entsprechende Pendants von AMD. Bei der Taktrate benötigt man nur dann mehr als zwei Gigahertz, wenn rechenintensive Programme oder Computerspiele auf dem Notebook laufen sollen.

Frage 6: Wie viel Arbeitsspeicher sollte das Notebook haben?
Das hängt vor allem vom Betriebssystem und der Art der Anwendungen ab. Bei Windows Vista und aufwendigen Grafikprogrammen wie Adobe Photoshop sollten es mindestens zwei Gigabyte sein. Zurzeit profitieren die Verbraucher von niedrigen Preisen für Speicherbausteine. Bei einem günstigen Notebook mit Celeron-Prozessor und XP reicht 1 GB. Bei der Bauart der DRAM-Chips ist derzeit Typ DDR2 Standard, in brandneuen Highend-Laptops sollte aber schon DDR3 vorhandens ein.

Frage 7: Brauche ich einen besonderen Grafikchip?
Nur dann, wenn Computerspiele oder Grafikanwendungen intensiv genutzt werden. Dann sollte das Notebook einen leistungsfähigen 3D-Grafikchip wie der Marken Nvidia GeForce oder ATI Mobility Radeon mit mindestens 256 Megabyte VRAM („Grafikspeicher“) haben. Für Office- und Internet-Anwendungen genügt meist ein einfacher Grafikchip auf dem Mainboard, sprich ein so genannter „shared memory“-Grafikchip.

Frage 8: Was ist ein SSD-Speicher?
Die "Solid State Disk" ist eine Alternative zur bzw. die Nachfolgerin der herkömmlichen Festplatte. Dabei handelt es sich um einen Flash-Speicher, wie er auch bei Digitalkameras oder MP3-Playern verwendet wird. Die SSD hat zwar eine geringere Kapazität als eine herkömmliche Festplatte, ist aber robuster und beim Lesezugriff schneller und daher für den mobilen Dauereinsatz zu empfehlen. Allerdings sind Flashspeicher noch sehr, sehr teuer und nur in Highend-Notebooks anzutreffen. Wer die Anschaffung eines 17-Zöllers mit zwei Laufwerksschächten plant, sollte sich eine SSD als primäre Festplatte für die System- und Programminstallation aber in jedem Fall überlegen.

Frage 9: Wie stelle ich die Internet-Verbindung her?
Standard sind ein Ethernet-Kabelanschluss für Breitbandinternet und integriertes WLAN (ganz neu mit dem Standard „Draft-n“) für die drahtlose Verbindung daheim wie unterwegs. Einige Notebooks für Privatanwender kommen jetzt auch mit eingebauter UMTS-Technik auf den Markt. Dafür benötigt man eine Mobilfunk-SIM-Karte und einen entsprechenden Provider-Vertrag.

Frage 10: Auf welche Anschlüsse ist zu achten?
Ein Notebook sollte neben dem Netzanschluss (Ethernet) mindestens zwei USB-Plätze für den Anschluss externer Geräte haben. Eine zusätzliche Firewire-Schnittstelle (IEEE 1394) ermöglicht den besonders schnellen Datentransfer von einer Videokamera oder einer externen Festplatte. Für den Anschluss an einen externen Monitor, an ein Fernsehgerät oder einen Beamer ist mindestens eine VGA-Schnittstelle oder ein TV-Ausgang erforderlich. Bessere Qualität bieten die digitalen Anschlüsse mit DVI oder HDMI. Letzterer sollte unbedingt mit dem Kopierschutzstandard HDCP ausgerüstet sein, da dieser zukünftig von HD-Medien wie der Blu-ray-Disc, die man auch mit einem externen Laufwerk nachrüsten könnte, bei der Übertragung zu einem Flachbildfernseher gebraucht wird.

Bonusfrage: Unterschied zwischen Notebook und Laptop?
Es gibt keinen. "Laptop" (das englische Wort "lap" bedeutet "Schoß") ist der umgangssprachlich verwendete Begriff, Notebook die Bezeichnung der Fachsprache.

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