Tegra-4-Kraftzwerg

CES: Nvidia zeigt Gaming-Handheld Project Shield

Elektronik
07.01.2013 11:01
Der Grafikchipspezialist Nvidia hat zum Start der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas eine eigene mobile Spielkonsole angekündigt. Das unter dem Namen Project Shield entwickelte Gerät ist etwas kleiner als Nintendos Steuereinheit der Wii U und basiert auf Googles Betriebssystem Android. Auch auf Filme greift das Gerät zum Beispiel über das Angebot von Google Play zu. Es soll auch möglich sein, PC-Spiele über WLAN auf das Gerät zu streamen.

"Das ist das Ergebnis von fünf Jahren Arbeit", sagte Nvidia-Chef Jen-Hsun Huang in Las Vegas. Nach den Vorstellungen von Nvidia soll die Konsole die Lücke in einem Szenario schließen, in dem Spiele aus der Cloud über alle Plattformen hinweg - vom PC über den Fernseher bis zum mobilen Gerät - gespielt werden können. So kann Shield offenbar auch Spiele auf dem Fernseher wiedergeben sowie Games vom PC auf dem integrierten 5-Zoll-Bildschirm anzeigen.

Das Gerät sei auch eine Art Settop-Box, sagte Huang. Die Konsole verfügt über HDMI- und USB-Anschlüsse, sollte sich also problemlos mit dem Fernseher verbinden und mittels Android-Version des freien Mediacenters "XBMC" zur Streaming-Box umfunktionieren lassen. Dass der verbaute Tegra-4-Prozessor sogar 4K-Auflösung beherrschen soll, macht das Gerät umso interessanter für verspielte Cineasten. Preise und Verfügbarkeit nannte das Unternehmen offiziell noch nicht, die US-Website "Engadget" hat aber offenbar bereits von einem geplanten Verkaufsstart im zweiten Quartal 2013 erfahren.

Tegra 4: Kraftzwerg soll 4K-Auflösung schaffen
Herzstück der Konsole ist der neue Mobilprozessor Tegra 4, den Nvidia jetzt ebenfalls offiziell ankündigte. "Mobile Geräte brauchen eine ganze Menge mehr Performance als heute", sagte Huang. Der neue Chip besteht aus 72 Geforce-Grafikkernen, 4 ARM-Prozessorkernen sowie einem Modem für den schnellen Mobilfunk LTE. Der neue Tegra-Prozessor soll mit Videos in 4K-Auflösung umgehen können, aber auch das normale Arbeiten beschleunigen. So soll er es mobilen Geräten ermöglichen, 25 Webseiten in 27 Sekunden zu laden. Der aktuelle Samsung 5250 im Google-Tablet Nexus 10 brauchte bei der Präsentation in Las Vegas für zehn Seiten 50 Sekunden.

Voraussetzung, um die Streaming-Funktionen von Project Shield, also das Streamen von Spielen vom PC auf das Handheld zu nutzen, ist das Vorhandensein entsprechender Nvidia-Grafikhardware. Um Spiele zu streamen werde ein PC mit Geforce GTX 650 Grafikkarte gebraucht, heißt es von der Herstellerfirma. Derzeit gibt Nvidia an, Spiele aus der Steam-Bibliothek des heimischen PCs auf das Handheld streamen zu wollen. Ob es auch mit Spielen, die nicht via Steam erworben worden sind, funktionieren wird, ist derzeit noch unbekannt.

Eierlegende Wollmilchsau für Gamer
Das 5-Zoll-Display des Android-betriebenen Gaming-Gerätes löst mit 1.280 mal 720 Bildpunkten auf, was einer sehr angenehmen Pixeldichte von 294 dpi entspricht. Auch wenn es bis zur tatsächlichen Marktreife des Gerätes noch einige Zeit dauern wird – es ist zu erwarten, dass erste Smartphones mit Tegra 4 noch vor dem Gaming-Device verfügbar sein werden – so ist Project Shield doch ein äußerst interessantes Konzept.

Eine Android-Konsole für unterwegs, auf der sowohl Games aus dem Play Store, als auch hochwertigere Spiele aus Nvidias eigenem Shop "TegraZone" laufen und die sich in den eigenen vier Wänden zudem noch auf das Streamen und Steuern von PC-Spielen via WLAN versteht, das klingt auf den ersten Blick nach der eierlegenden Wollmilchsau der Gaming-Welt. Es bleibt abzuwarten, ob Nvidia die hochgesteckten Erwartungen erfüllen und das Gerät rasch zu einem konkurrenzfähigen Preis auf den Markt bringen kann.

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