RIM habe ein schwieriges erstes Geschäftsquartal hinter sich, gestand Co-Chef Jim Balsillie (Bild). Von April bis Mai verkaufte das Unternehmen 13,2 Millionen Blackberry-Handys und damit weniger als erwartet. Von seinem neuen Tablet-Computer PlayBook wurde RIM 500.000 Stück los. Zum Vergleich: Apple setzte binnen drei Monaten zuletzt 18,7 Millionen iPhones und 4,7 Millionen iPads ab. "Bis dahin ist es für RIM ein weiter Weg", kommentierte ein Analyst.
Der kanadische Hersteller machte zwar mehr Geschäft als im Vorjahreszeitraum, damals war der gesamte Smartphone-Markt aber noch deutlich kleiner. Gegenüber dem Vorquartal ging der Umsatz aber um zwölf Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar (3,48 Milliarden Euro) zurück - das ist ungewöhnlich in der boomenden Branche. Der Gewinn fiel sogar um 26 Prozent auf unterm Strich 695 Millionen Dollar (493 Millionen Euro).
"Die Abschwächung, die wir im ersten Quartal gesehen haben, setzt sich im zweiten Quartal fort", sagte Balsillie und senkte daraufhin die Gewinnprognose für das Gesamtjahr. Die Investoren waren geschockt: Nachbörslich fiel die Aktie um mehr als 15 Prozent und setzte damit ihren Abwärtstrend der vergangenen Monate fort. Nicht einmal ein parallel angekündigter Aktienrückkauf, der eigentlich den Kurs treibt, vermochte den Verfall zu stoppen.
Zu lange auf Tastatur gesetzt
RIM gehört zu den Pionieren in der Smartphones-Welt und ist bei Managern und Politikern nach wie vor beliegt. Das Unternehmen setzte aber zu lange auf eine platzraubende Tastatur, während Apple mit seinem iPhone den großen, berührungsempfindlichen Touchscreens den Weg ebnete. Stärkste Macht im Smartphone-Bereich ist laut Marktforschungs-Daten mittlerweile allerdings Google mit seinem Android-Betriebssystem, das in einer Vielzahl von Modellen unterschiedlicher Hersteller steckt.
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