Banken sollen helfen

Blackberry-Chef sagt schwere Zeit für RIM voraus

Wirtschaft
30.05.2012 11:27
Die Krise beim Blackberry-Hersteller Research In Motion verschärft sich weiter. Der aus Deutschland stammende Konzernchef Thorsten Heins warnte am Dienstag, dass das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal einen Verlust einfahren dürfte. "Unsere finanzielle Lage wird auch in den kommenden Quartalen herausfordernd bleiben." Nachbörslich brach die ohnehin gebeutelte Aktie um gut sieben Prozent ein.

Angesichts der schwierigen Lage holte sich RIM die Hilfe von JPMorgan Chase und der Royal Bank of Canada, wie das Unternehmen nun enthüllte. Die Banker sollen dabei helfen, RIM wieder in die Spur zu bringen - möglicherweise auch durch Kooperationen. Selbst über einen Verkauf war zuletzt immer wieder spekuliert worden. Dabei fiel an der Börse etwa der Name von Facebook als möglicher Käufer. Medienberichten zufolge arbeitet das soziale Netzwerk gerade an einem eigenen Smartphone – die dafür nötige Hardware könnte RIM liefern.

Das kanadische Unternehmen leidet immer stärker unter dem Siegeszug von Apples iPhone und Android-Smartphones. Früher waren die multifunktionalen Blackberrys eine Goldgrube. Doch die Zeiten sind vorbei. RIM hatte bereits im vergangenen Quartal Geld verloren. Grund sind rückläufige Verkäufe und der Preisdruck, der auf den Blackberrys lastet. Selbst viele frühere Stammkunden aus der Unternehmenswelt, die einst große Stücke auf Blackberrys E-Mail-Dienst hielten, greifen mittlerweile lieber zu einem Smartphone der Konkurrenz.

Sparkurs bedingt Stellenabbau
Die frühere RIM-Spitze hatte den Trend zu berührungsempfindlichen Bildschirmen lange ignoriert und auf eine Tastatur gesetzt. Zudem hinken die Blackberrys in Sachen Multimedia iPhone und Co. hinterher. Konzernchef Heins, der Anfang des Jahres das Ruder übernommen hat, soll es nun richten. Er wird am 28. Juni Näheres zum Umbau bekannt geben. Dann legt das Unternehmen seine Zahlen für das erste Geschäftsquartal vor, das am Samstag endet.

Dass im Zuge des Sparprogramms auch Stellen wegfallen werden, bestätigte Heins, ohne allerdings konkrete Zahlen zu nennen. Erst kürzlich war in einem Medienbericht von 2.000 gefährdeten Jobs die Rede gewesen.

Hoffen auf neues Betriebssystem Blackberry 10
Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen fieberhaft daran, sein neues Betriebssystem Blackberry 10 auf den Markt zu bringen. Eine Vorabversion wurde auf der RIM-Entwicklermesse Anfang des Monats gezeigt (Bild). Von dem neuen Betriebssystem verspricht sich das Unternehmen, verlorenen Boden gutzumachen. Blackberry 10 soll gegen Ende des Kalenderjahres erscheinen - damit stehen RIM selbst im besten Fall allerdings noch harte Monate mit nur wenig populären Geräten bevor.

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