Es galt keineswegs als sicher, dass die namhaften Internetfirmen den BlackBerrys die Treue halten. Der Siegeszug von Apples iPhone und Geräten mit Googles Android hat dem Smartphone-Pionier schwer zugesetzt. Nach Daten des Branchenbeobachters IDC hatten BlackBerrys im zweiten Quartal nur noch einen Anteil von 4,8 Prozent an den gesamten Auslieferungen. Noch im Vorjahr waren es mehr als doppelt so viele gewesen.
Das grundlegend erneuerte Betriebssystem BlackBerry 10 soll die Wende bringen. Nach mehreren Verzögerungen sind erste Geräte für Anfang 2013 angekündigt. RIM-Chef Thorsten Heins hofft, dass bestehende BlackBerry-Besitzer umsteigen. Nach seinen Worten gab es zuletzt weltweit 80 Millionen Nutzer. Das sind zwei Millionen mehr als im Vorquartal.
Vor allem in den Schwellenländern haben BlackBerrys als Einsteigergerät noch viele Fans, auch weil die RIM-Geräte nicht so hohe Bandbreiten benötigen wie andere Smartphones. Zudem setzen Firmen weiterhin auf den als besonders sicher geltenden E-Mail-Dienst. Doch in beiden Märkten droht RIM Ungemach: Zum einen steigt die Zahl der günstigen Android-Handys. Zum anderen versucht Microsoft mit seinem mobilen Betriebssystem Windows Phone 8, die Firmenkunden auf seine Seite zu ziehen. Außerdem macht sich Apples iPhone immer häufiger in Unternehmen breit.
Bis zum Erscheinen von BlackBerry 10 muss RIM aber noch durchhalten. Unter anderem geht den Kanadiern das wichtige Weihnachtsgeschäft durch die verspätete Veröffentlichung durch die Lappen. RIM schrieb zuletzt hohe Verluste. 5.000 der 16.500 Stellen fallen im Zuge eines Sparprogramms weg. Wie es aktuell um das Unternehmen steht, gibt RIM am Donnerstag bei der Vorlage seiner Zwischenbilanz bekannt.
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