Highspeed-Duo

Aus der Hüfte schießen: Casios Schnellste im Test

Elektronik
08.05.2013 17:00
Beim Fotografieren entscheiden manchmal nur Bruchteile einer Sekunde darüber, ob ein Schnappschuss gelingt oder nicht. Mit seinen beiden neuen Modellen aus der Highspeed-Exilim-Serie, der EX-ZR700 und der EX-ZR400, erklärt der japanische Kamerahersteller Casio daher Geschwindigkeit zur obersten Priorität. krone.at hat die beiden "Schnellschießer" getestet.

Um es gleich vorwegzunehmen: Viel trennt die beiden Kameras nicht. Man muss schon ganz genau auf die Datenblätter schauen, um die Unterschiede ausfindig zu machen. In beiden Modellen verbaut Casio einen mit 16,1 Megapixeln auflösenden CMOS-Sensor, dessen Lichtempfindlichkeit sich von ISO 80 bis 3.200 erstreckt (erweiterbar auf ISO 25.600). Beide Kameras filmen überdies in Full-HD, knipsen Highspeed-Serienbildaufnahmen mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde und speichern diese auf SD-Karten.

Während sich die ZR400 (links im Bild) allerdings nur auf das Speichern im JPEG-Format versteht, beherrscht die ZR700 auch Aufnahmen im RAW-Format. Mit einem 18-fach optischen Zoom, der eine Brennweite entsprechend Kleinbild von 25 bis 450 Millimetern abdeckt, kommt die ZR700 zudem etwas "weiter" als die kleinere ZR400, deren Brennweite "lediglich" von 24 bis 300 Millimetern reicht (12,5-fach optischer Zoom).

Unterschiede gibt es auch bei der Anfangsblende: die der ZR700 beträgt F/3.5, die der ZR400 F/3.0. Im Tele-Bereich fällt mit Blende F/5.9 hingegen gleich viel bzw. wenig Licht durch die Objektive der beiden Kameras auf den Sensor. Die Displays der beiden Casio-Kameras sind mit jeweils drei Zoll gleich groß, allerdings löst jenes der ZR700 mit 921.600 Pixeln deutlich höher auf als das der ZR400 (460.800 Pixel).

Im Gegenzug trumpft die kleinere Exilim jedoch mit einer besseren Akkulaufzeit auf: Bis zu 515 Aufnahmen lassen sich laut Casio mit einer Ladung schießen, bei der ZR700 sind es "nur" 470 – ein für Kompaktkameras aber immer noch sehr respektabler Wert. Schließlich wäre da noch der – vernachlässigbare – Faktor Gewicht: Die ZR700 wiegt mit 222 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte 17 Gramm mehr als die ZR400.

Kaum eingeschaltet, schon einsatzbereit
Was sich für den Nutzer nicht mehr spürbar nachvollziehen lässt, ist indes die Geschwindigkeit, mit der beide Kameras einsatzbereit sind und ihre Bilder schießen. Laut Casio ist die ZR700 in 1,4 Sekunden einsatzbereit, fokussiert in 0,18 Sekunden und löst mit einer Verzögerung von 0,016 Sekunden aus. Die ZR400 benötigt hingegen nur 0,99 Sekunden zum Einschalten, stellt in 0,14 Sekunden scharf und hat 0,015 Sekunden nach dem Betätigen des Auslösers ihr Bild. Die "Wartezeit" bis zum nächsten Bild beträgt in beiden Fällen lediglich 0,26 Sekunden.

In der Praxis bedeutet dies: Die ZR700 und die ZR400 sind extrem schnell. Dafür sorgen im Hintergrund eine Dualcore-CPU sowie insgesamt drei Bildprozessoren, von denen einer je nach Bedarf und Aufgabe flexibel hinzugezogen wird. So ist es etwa möglich, noch während des Aufnehmens neuer Bilder auf dem Display die gerade zuvor gemachte Aufnahme zur Kontrolle angezeigt zu bekommen. Eine weitere Besonderheit stellt die sogenannte Triple-Shot-Funktion dar: Diese nimmt nicht nur ein Foto auf, wenn der Auslöser gedrückt wird, sondern auch kurz davor und danach.

Aus viel mach eins
Die Überlagerung mehrerer Aufnahmen zu einem technisch perfekten Bild findet bei einer ganzen Reihe von Funktionen Anwendung, etwa bei der neuen All-In-Fokus-Funktion, die aus verschieden scharfen Fotos eine vom Vorder- bis zum Hintergrund durchgängig scharfe Aufnahme erstellt. Oder die Hintergrundunschärfe-Funktion, die das Motiv durch einen Unschärfe-Effekt vom Hintergrund freistellt und damit das Manko der relativ kleinen Anfangsblenden überraschend gut ausgleicht.

Komfortable und einfache Bedienung
Zu guter Letzt werden die Serienbildaufnahmen auch zur Erstellung kontrastreicher HDR- oder Nachtaufnahmen verwendet. Vorbildlich ist dabei die Bedienung: Nicht nur verfügen die beiden Modelle über unzählige Motivprogramme und Aufnahmemodi wie etwa 360-Grad-Panoramen, viele von ihnen lassen sich sogar direkt über ein Einstellrad auswählen – das spart dem Fotografen zusätzliche Zeit.

Abzüge bei der Bildqualität
Als Schwachpunkt erweist sich einmal mehr die Bildqualität der Kameras. Dass beide Modelle nicht die schönsten Aufnahmen liefern, weiß Casio allerdings selbst und räumt dies auch offen ein. Erst kommt die Geschwindigkeit, dann die Bildqualität – mit allen damit einhergehenden Vor- und Nachteilen. Bildrauschen und Farbsäume stechen jedenfalls zumindest bei großer Darstellung der Aufnahmen schnell unschön ins Auge. Wer seine Schnappschüsse jedoch nicht großformatig als Poster ausdruckt, sondern lediglich auf Fotopapier im 10x15-Format, wird davon relativ wenig bemerken.

Fazit: Geschwindigkeit steht bei den beiden neuen Exilim-Modellen an oberster Stelle. Doch die ZR700 und die ZR400 sind nicht nur schnell, sondern auch ausdauernd, was insbesondere Urlauber freuen dürfte, die unterwegs nicht allzu oft an einer Steckdose vorbeikommen. Darüber hinaus punkten beide Modelle mit großem Zoom, üppiger Ausstattung und einfacher Bedienbarkeit – echte Allrounder eben. Dass die Bilder am Ende unter Umständen nicht gar so schön aussehen wie bei der Konkurrenz, mag sein. Aber auch die qualitativ beste Aufnahme nützt wenig, wenn man den richtigen Moment verpasst, weil die eigene Kamera zu langsam ist. Wer seine Fotos also gerne oft und schnell aus der Hüfte schießt, ist bei den beiden Casio-Modellen bestens aufgehoben, zumal Preis und Leistung in einem guten Verhältnis zueinander stehen: Die ZR700 gibt es über das Internet derzeit bereits ab etwa 280 Euro, die ZR400 für rund 230 Euro.

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