Chips auf ARM-Basis sind deutlich stromsparender als bisherige Prozessoren von Intel und haben deswegen auch den Markt für mobile Geräte erobert. Sie gelten zugleich aber auch als weniger leistungsstark. Der Apple-Vorstoß hängt entscheidend davon ab, ob es gelingt, die Chips kraftvoll genug zu machen, um zum Beispiel auch komplexe Bildbearbeitungsprogramme auf Computern mit hoher Display-Auflösung laufen zu lassen. Das sei noch keineswegs sicher, schrieb Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.
Zugleich hielten einige der Bloomberg-Quellen den Schwenk für unausweichlich: Wenn Apple den Kunden in den kommenden Jahren ein nahtloses Nutzungserlebnis quer über alle Gerätearten wie Computer, Smartphones, Tablets und Fernseher hinweg bieten wolle, wäre das mit einer einheitlichen Chip-Architektur leichter zu schaffen.
Apple befeuert Gerüchte durch neue Geschäftssparte
Über Apples Experimente mit ARM-Chips für Computer wird schon seit einiger Zeit spekuliert. Der Konzern befeuerte die Gerüchte vor wenigen Tagen selbst: Beim Umbau der Chefetage wurde ein neuer Technologie-Bereich gegründet, der vom langjährigen Hardware-Strategen Bob Mansfield geführt wird. Die Sparte habe ambitionierte Pläne im Halbleiter-Bereich, erklärte Apple. Mansfield habe schon vorherige Versuche zum Wechsel der Chip-Plattform in Computern geleitet und bekomme nun mehr Mitarbeiter, schrieb Bloomberg.
Dem sowohl von Apple als auch Intel bislang unkommentierten Bericht zufolge wuchs Apples Unzufriedenheit mit dem Stromverbrauch der Intel-Prozessoren Ende 2011 bei der Arbeit an neuen, dünneren MacBooks. Schon damals habe Mansfield Intel-Manager über die Arbeit an eigenen Chips informiert. Intel habe daraufhin zugesagt, stromsparendere Prozessoren zu entwickeln.
Verheerende Signalwirkung für Intel
Intel beherrscht rund 80 Prozent des gesamten PC-Marktes, doch der Chip-Hersteller leidet darunter, dass immer mehr Menschen zu mobilen Geräten mit ARM-Chips greifen. Der Konzern findet nur allmählich Zugang zum boomenden Markt der Smartphones und Tablets, während die PC-Verkäufe schwächeln. Der Verlust von Apple als Kunden wäre zwar vom Geschäftsumfang her zu verschmerzen, doch das Signal wäre verheerend.
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