Eigene Chips geplant

Apple will in seinen Macs offenbar auf Intel verzichten

Elektronik
06.11.2012 08:51
Apple plant offenbar, künftig auch in seinen Computern auf eigene Chips statt auf Prozessoren von Intel zu setzen. Dabei gehe es um einen grundsätzlichen Wechsel zur Architektur des britischen Entwicklers ARM, die heute bereits so gut wie alle Smartphones und Tablets antreibt, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Montag. Apple könnte damit eine einheitliche Plattform für alle Produkte anbieten: Software für iPhone und iPad muss derzeit noch für den Mac umprogrammiert werden. Die Entwicklung dürfte aber noch Jahre dauern, und es sei unsicher, ob der Plan überhaupt klappe, hieß es.

Chips auf ARM-Basis sind deutlich stromsparender als bisherige Prozessoren von Intel und haben deswegen auch den Markt für mobile Geräte erobert. Sie gelten zugleich aber auch als weniger leistungsstark. Der Apple-Vorstoß hängt entscheidend davon ab, ob es gelingt, die Chips kraftvoll genug zu machen, um zum Beispiel auch komplexe Bildbearbeitungsprogramme auf Computern mit hoher Display-Auflösung laufen zu lassen. Das sei noch keineswegs sicher, schrieb Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.

Zugleich hielten einige der Bloomberg-Quellen den Schwenk für unausweichlich: Wenn Apple den Kunden in den kommenden Jahren ein nahtloses Nutzungserlebnis quer über alle Gerätearten wie Computer, Smartphones, Tablets und Fernseher hinweg bieten wolle, wäre das mit einer einheitlichen Chip-Architektur leichter zu schaffen.

Apple befeuert Gerüchte durch neue Geschäftssparte
Über Apples Experimente mit ARM-Chips für Computer wird schon seit einiger Zeit spekuliert. Der Konzern befeuerte die Gerüchte vor wenigen Tagen selbst: Beim Umbau der Chefetage wurde ein neuer Technologie-Bereich gegründet, der vom langjährigen Hardware-Strategen Bob Mansfield geführt wird. Die Sparte habe ambitionierte Pläne im Halbleiter-Bereich, erklärte Apple. Mansfield habe schon vorherige Versuche zum Wechsel der Chip-Plattform in Computern geleitet und bekomme nun mehr Mitarbeiter, schrieb Bloomberg.

Dem sowohl von Apple als auch Intel bislang unkommentierten Bericht zufolge wuchs Apples Unzufriedenheit mit dem Stromverbrauch der Intel-Prozessoren Ende 2011 bei der Arbeit an neuen, dünneren MacBooks. Schon damals habe Mansfield Intel-Manager über die Arbeit an eigenen Chips informiert. Intel habe daraufhin zugesagt, stromsparendere Prozessoren zu entwickeln.

Verheerende Signalwirkung für Intel
Intel beherrscht rund 80 Prozent des gesamten PC-Marktes, doch der Chip-Hersteller leidet darunter, dass immer mehr Menschen zu mobilen Geräten mit ARM-Chips greifen. Der Konzern findet nur allmählich Zugang zum boomenden Markt der Smartphones und Tablets, während die PC-Verkäufe schwächeln. Der Verlust von Apple als Kunden wäre zwar vom Geschäftsumfang her zu verschmerzen, doch das Signal wäre verheerend.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele