Überraschend

Apple-Chef Steve Jobs nimmt erneut Auszeit

Elektronik
17.01.2011 19:41
Apple-Chef Steve Jobs muss erneut wegen einer Erkrankung kürzertreten. Der Verwaltungsrat habe ihm erlaubt, eine gesundheitsbedingte Auszeit zu nehmen, ließ Jobs am Montag überraschend mitteilen. Er werde aber Konzernchef bleiben und an wichtigen strategischen Entscheidungen beteiligt sein. Jobs nannte keine konkreten Gründe oder einen erwarteten Zeitraum für seine Abwesenheit. Nach dieser Ankündigung brachen die in Frankfurt gelisteten Apple-Aktien sofort um mehr als acht Prozent ein.

"Ich liebe Apple so sehr und hoffe, so schnell wie ich kann zurückzukommen", schrieb Jobs in einer E-Mail an die Mitarbeiter. Apple wird - wie kaum ein anderes Unternehmen - mit seinem Vorstandschef identifiziert. "Das sind keine guten Nachrichten für Apple", sagte Canalys-Analyst Tim Shepherd. Die Auswirkungen für das Unternehmen dürften sich aber dennoch in Grenzen halten, denn Jobs sei weiterhin an größeren Entscheidungen beteiligt.

Jobs gründete Apple 1976 zusammen mit Steve Wozniak. Nach einem internen Machtkampf verließ er das Unternehmen neun Jahre später. Nach seiner Rückkehr 1997 bewahrte er Apple vor dem drohenden finanziellen Ruin und führte es mit dem iPod und dem iPhone zu neuen Erfolgen. Er gilt als zentrale treibende Kraft hinter den Erfolgen des iPhone- und iPad-Herstellers, weshalb seine Gesundheit besonders aufmerksam beobachtet wird.

Schon zweimal schwer krank
Der 55-Jährige war in den vergangenen Jahren bereits zweimal ernsthaft krank. 2004 hatte er eine Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse besiegt. Im Jahr 2009 musste er sich einer Lebertransplantation unterziehen. Seitdem schien er keine weiteren Gesundheitsprobleme zu haben.

Tim Cook übernimmt erneut die Führung
Die operative Führung solle wie bereits bei seiner Abwesenheit 2009 der Manager Tim Cook übernehmen, kündigte Jobs weiter an. Es wurde wiederholt spekuliert, dass Cook Jobs Nachfolger werden könnte. Unter Cooks kommissarischer Leitung von Jänner bis Juni 2009 legten die Apple-Aktien um etwa 70 Prozent zu.

Cook als "das Genie hinter Steve"
Neben Jobs gilt der 50-Jährige als einer der wichtigsten Architekten des wirtschaftlichen Erfolgs des Computer- und iPhone-Herstellers. Als für das Tagesgeschäft zuständiger "Chief Operating Officer" sorgt er dafür, dass nach der Umsetzung der kühnen Visionen am Ende des Tages schwarze Zahlen in den Büchern stehen. Das US-Magazin "Fortune" würdigte Cook als "das Genie hinter Steve".

Seit 1998 bei Apple - Konzern umgekrempelt
Jobs holte den Compaq-Manager im Jahr 1998 zu Apple - und Cook griff beim damals ums Überleben kämpfenden Unternehmen schnell durch. Er schloss eigene Produktionswerke und setzte auf Auftragsfertiger. Er ließ die Lagerbestände von Monaten auf Tage schmelzen. Das half Apple, bei dem schnellen Modellwechsel in der Elektronik-Branche keine Auslaufgeräte als Altlasten herumliegen zu haben.

Öffentlichkeitsscheuer, schwieriger Workaholic
Ähnlich wie Jobs gilt Cook als öffentlichkeitsscheuer Workaholic, der auch mal E-Mails mitten in der Nacht verschickt - und oft ähnlich schwierig im Umgang ist. Cooks Management-Stil illustrierte "Fortune" mit folgender Anekdote aus den 90er-Jahren. Apple-Manager um Cook berieten über ein Problem in Asien. "Das ist schlimm", sagte er. "Jemand sollte sich direkt in China darum kümmern." Eine halbe Stunde später blickte er einem der Anwesenden ins Gesicht und fragte: "Warum sind Sie eigentlich noch hier?".

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