Die Forscher des Tochterunternehmens des Austrian Institute of Technology (AIT) machen sich für ihren Ansatz die Tatsache zunutze, dass moderne Smartphones bereits mit sehr vielen technischen Funktionselementen ausgestattet sind. Bis auf einen Sensor zur Analyse der Lichtverhältnisse und ein System, das die Messsignale für die Übertragung an das Mobiltelefon verstärkt, sei alles bereits vorhanden, was für ein Sonnenbrand-Warnsystem benötigt werde.
Zur Übermittlung der Daten nützen die Wissenschaftler den neuen Kurzstrecken-Funkstandard NFC. Ein NFC-fähiges Telefon kann drahtlos Informationen mit anderen Geräten austauschen, auch mit einem Messgerät. Der dafür notwendige Transponder bezieht seine Energie aus dem magnetischen Wechselfeld, das vom Smartphone für die Datenkommunikation erzeugt wird. Das Herzstück des zum Patent angemeldeten Sensors besteht aus einer Photodiode, die die UV-Anteile im Lichtspektrum aufzeichnet. Die mit diesem stark vereinfachten Messverfahren ermittelten Werte werden in einen Näherungswert für die aktuelle UV-Belastung umgerechnet.
Handy-App berücksichtigt auch individuellen Hauttyp
Dafür vergleicht das System die aktuellen Daten mit einer Vielzahl an Messergebnissen von hochauflösenden Spektrometern, die in verschiedenen Datenbanken zur Verfügung stehen. Um die Einschätzung der hautschädlichen Lichtanteile zusätzlich zu präzisieren, gehen auch Ergebnisse von Computersimulationen, die Lichtzusammensetzungen etwa unter Berücksichtigung des Sonnenstandes oder verschiedener Dichten der Ozonschicht in die Analyse ein. Die Benutzer können im Smartphone auch ihre individuelle Hautempfindlichkeit - ihren Hauttyp - einstellen. Die App soll dann sehr präzise angeben, wann Sonnenbrandgefahr droht.
Die Wissenschaftler der Seibersdorf Labor GmbH präsentierten kürzlich beim NFC-Kongress in Monaco, der weltgrößten Fachveranstaltung zum Thema Nahfeldkommunikation. Für ihren Beitrag "NFC-based ultraviolet assessment for sun burn prevention" erhielten sie zwei Auszeichnungen.
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