Künftig modular

Android-Anpasser Cyanogen ändert Strategie

Elektronik
11.10.2016 10:54

Cyanogen, Entwickler alternativer Android-Betriebssysteme, ändert nach einer enttäuschenden Geschäftsentwicklung seine Strategie und tauscht den Chef aus. Herstellern von Android-Geräten sollen statt eines kompletten Betriebssystems künftig einzelne Elemente davon zur Auswahl angeboten werden, kündigte der neue Firmenchef Lior Tal in einem Blogeintrag an. Sein Vorgänger Kirt McMaster, der einst ankündigte, er werde "Android Google wegnehmen", wechselt an die Spitze des Verwaltungsrats.

Android wird bei Google entwickelt, ist aber im Kern ein offenes Betriebssystem, das Hersteller mit oder ohne Dienste des Internetkonzerns verwenden können. Unter anderem in China, wo viele Google-Services gar nicht verfügbar sind, brauchen die Anbieter jedoch Alternativen für ihre Smartphones und Tablets.

Der Plan von Cyanogen war, ein Betriebssystem auf Basis von Android zu entwickeln, das ohne Google-Dienste auskommt, aber die gleichen Funktionen über andere Anbieter zur Verfügung stellt. "Wir wollen den Herstellern ein Android in die Hand legen, das besser ist als die Standard-Version", sagte Mitgründer und Technikchef Steve Kondik Anfang 2015.

Nicht genug Wachstum
McMaster räumte in einer vom Blog "Android Police" veröffentlichten E-Mail an die Mitarbeiter nun aber ein, ihm sei schon Ende vergangenen Jahres klar geworden, dass dieses Modell nicht genug Wachstum bringe. Deswegen sei gemeinsam mit dem neuen Firmenchef Tal der neue modulare Ansatz entwickelt worden.

Cyanogen war aus dem offenen Projekt CyanogenMod zur Modifizierung des Android-Systems hervorgegangen. Die Firma hatte wiederholt von einigen Dutzend Millionen Nutzern gesprochen. Dagegen berichtete der Branchendienst "The Information" unter Berufung auf interne Unterlagen im Sommer, die Zahl aktiver Nutzer liege nur bei zwei bis drei Millionen. Im aktuellen Blogeintrag hieß es, einige Dutzend Millionen Nutzer hätten CyanogenMod aufgespielt und Millionen Geräte mit dem Cyanogen-System genutzt. Von aktiven Nutzern war nicht die Rede.

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