Kabini und Temash

AMD bringt PS4- und Xbox-Prozessor für Mobilgeräte

Elektronik
23.05.2013 10:24
AMD hat mit den Aufträgen für die Prozessoren für die Xbox One und die PS4 nach langer Durststrecke wieder Oberwasser bekommen. Jetzt legt der Chiphersteller nach und bringt die "Jaguar"-Chiparchitektur, die in den neuen High-End-Konsolen eingesetzt wird, auch in Form neuer Prozessoren für Notebooks und Mobilgeräte auf den Markt. Die neuen A- und E-Prozessoren sollen gegenüber ihren Vorgängern mehr Leistung pro Watt Verbrauch erzielen.

Wie schon bei den Vorgängerprozessoren der Brazos-Familie, setzt AMD auch bei den neuen x86-Mobilprozessoren mit den Codenamen Kabini und Temash auf ein Gespann, bei dem ein leistungsfähiger Radeon-Grafikchip bereits auf dem Chip integriert ist. "Accelerated Processing Unit" (APU) nennt der Prozessorhersteller solche Chips. Dem IT-Portal "Heise" zufolge hat AMD gegenüber dem bereits seit 2010 erhältlichen Vorgänger nicht nur an Stromverbrauch und Leistung geschraubt, sondern auch Änderungen bei der Namensgebung herbeigeführt.

Stromspar-Chip braucht nur 3,9 Watt, stärkstes Modell 25
So kommt es, dass die Bezeichnung "E", die früher die leistungsfähigeren Mobilchips kennzeichnete, jetzt bei den schwächeren Modellen verwendet wird. Die stärkeren CPUs werden ab sofort mit "A" bezeichnet. Unterschiede zwischen den einzelnen neuen Prozessoren gibt es vor allem bei der Taktfrequenz und beim Stromverbrauch. Außerdem wurde die Anzahl der Rechenkerne gegenüber der Vorgängergeneration bei einigen neuen A-Modellen auf vier verdoppelt.

Stromverbrauchskaiser unter den neuen AMD-Mobilprozessoren ist der Dual-Core A4-1200. Er soll bei einem Takt von einem Gigahertz und einem 225 Megahertz flotten Grafikkern gerade einmal 3,9 Watt verbrauchen. Am anderen Ende des Leistungsspektrums steht der Vierkernprozessor A6-5200, der bei zwei Gigahertz Takt und einem 600 Megahertz schnellen Grafikchip immer noch moderate 25 Watt verbraucht. Dieser Chip dürfte den Prozessoren in PS4 und Xbox One ähneln, wenngleich es sich bei den Konsolen-CPUs um nicht frei erhältliche Modelle mit acht statt vier Rechenkernen handelt.

Grafisch potente Stromsparer mit neun Watt Verbrauch
In der Mitte des Leistungsspektrums stehen mit je rund 15 Watt Verbrauch der A4-5000 (1,5 Gigahertz Takt, 500 Megahertz Grafikchip, vier Kerne), der E2-3000 mit 1,65 Gigahertz und einem 450-Megahertz-Grafikchip sowie der E1-2500 mit 1,4 Gigahertz und einem 400 Megahertz schnellen Grafikchip. Die sparsamen E1-2100, A6-1450 (Quad-Core) und A4-1250 sind alle mit einem Gigahertz getaktet und verfügen über einen 300-Megahertz-Grafikchip. Dabei bietet der A6-1450 mit einem Turbo-Modus, in dem CPU und Grafikchip bei Bedarf nochmals hoch getaktet werden, die voraussichtlich beste Leistung. Die Ein-Gigahertz-Modelle brauchen acht bis neun Watt.

AMDs neue Mobilprozessorgeneration ist als direkter Angriff auf Intels stromsparende Atom-CPUs und ARM-Chips verschiedener Hersteller zu werten. Der gebeutelte Prozessorhersteller AMD hat den Trend hin zu Mobilgeräten wie Tablets verschlafen und will mit seinen neuen Chips endlich verlorenen Boden gutmachen. Besonders die hohe Grafikleistung, welche die neuen AMD-Prozessoren bieten, macht sie interessant für den Einsatz in Mobilgeräten, die sonst oft mit weit schwächeren Onboard-Lösungen das Auslangen finden müssen. In einer Demonstration (siehe Infobox) zeigte AMD bereits ein mit einem der neuen Chips ausgestattetes Tablet, auf dem unter Windows 8 grafisch anspruchsvolle Spiele liefen.

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